Tesla-Batterien: LG beginnt bald mit Produktion

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
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LG Energy Solution will noch im Lauf des Jahres mit der Produktion von Batteriezellen des Typs 4680 für den US-amerikanischen Elektroauto-Hersteller Tesla beginnen. „Wir werden es bald tun“, sagte laut Teslarati LG-Geschäftsführer Kim Dong-myeong bei einer koreanischen Branchen-Veranstaltung. LG plant demnach die Aufnahme der Massenproduktion in seinem Werk in Ochang in der Provinz Nord-Chungcheong. „Das südkoreanische Batterieunternehmen wird auch mit der Produktion der 4680-Batterie von Tesla in Nordamerika beginnen, sobald seine neue Fabrik in Arizona fertiggestellt ist“, schreibt Teslarati weiter.

Auch im chinesischen Werk in Nanjing sei eine Produktion der neuen Batterien denkbar – dann gegebenenfalls nicht nur für Tesla, sondern auch für andere Autohersteller. Tesla stellt in Texas auch selbst 4680-Batteriezellen her. Im Herbst hatte Tesla-Chef Elon Musk bereits angekündigt, dass 2024 die weltweite Produktion der Batterien weiter vorangetrieben werde – sowohl bei Tesla selbst als auch bei Lieferanten wie eben LG. So sagte Musk: „Aber wir möchten auch betonen, dass wir erwarten, dass wir auch die Bestellungen unserer Zulieferer hochfahren werden.“ Man wolle die Zulieferer nicht durch eigene Produktionen ersetzen, sondern ergänzen.

Die Vorteile der 4680-Zellen umfassen laut Fraunhofer Institut „eine hohe Leistungsdichte und Schnelladefähigkeit, effizientere Integration im Batteriepack oder Fahrzeugchassis sowie Kostenvorteile aufgrund der für Rundzellen typischen einfacheren Abläufe bei der Zellfertigung“. Allerdings war in vielen Fachmedien nach Einführung der neuen Batteriezellen im vergangenen Jahr zu lesen, dass sie offenbar weniger Energie speichern können als ursprünglich angenommen. „Auch Anwendungen jenseits der Elektromobilität wie stationäre Energiespeicher könnten langfristig von den neuen Zellen profitieren – werden sich aber, wie so oft, erst einmal hinter den Großabnehmern aus dem Automobilbereich anstellen müssen“, schrieb das Fraunhofer Institut im vergangenen Jahr.

Die 4680-Zellen von Tesla sollen dabei helfen, die in den kommenden Jahren erwartete Preisparität zwischen Elektroautos und Verbrennern herbeizuführen. So sollten die 4680-Zellen im Vergleich zum vorangegangenen Zelltyp von Tesla die fünffache Energiedichte und die sechsfache Leistung aufweisen, und das zur Hälfte der Kosten. Ganz wurden diese Erwartungen offenbar nicht erfüllt, dennoch sind die Zellen offenbar ein wichtiger Baustein hin zu einer bezahlbaren Elektromobilität für möglichst viele.

Quelle: Teslarati – „Tesla 4680 battery production by LG starting later this year“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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