Xiaomi exportiert E-Auto SU7 erst einmal nicht

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Daniel Krenzer
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Zwar möchte der chinesische Technologiekonzern Xiaomi sich vom Newcomer auf dem Automarkt zu einem der bedeutendsten Autohersteller der Welt entwickeln, dennoch soll das erste eigene Elektroauto Xiaomi SU7 erst einmal nicht exportiert werden. Das heißt aber nicht, dass Autofahrer aus anderen Ländern keine Chance haben, eines der Fahrzeuge zu ergattern. Wie CarNewsChina (CNC) berichtet, sollen viele SU7 auf parallelen Vertriebswegen ins Ausland gebracht werden – und diese Branche dürfte sich darüber freuen, dass Xiaomi selbst das Thema Export noch nicht angehen möchte.

Xiaomi-Geschäftsführer Lei Jun sagte laut CNC: „Wir streben die Top fünf in der Welt an, also werden wir global gehen, wenn die Zeit reif ist.“ Für das Elektroauto ist sie das offenbar noch nicht, auch wenn das Unternehmen insgesamt mehr als die Hälfte seiner Umsätze außerhalb des chinesischen Markts erzielt. Besonders bekannt ist Xiaomi dabei für seine Smartphones, die fast drei Viertel des Exportvolumens ausmachen.

Den Weg ins Ausland findet der SU7, der zuletzt sogar als Hypercar mit mehr als 1500 PS vorgestellt wurde, dennoch bereits in größerer Zahl. Denn Händler kaufen sich das Elektroauto, um es dann gebraucht in andere Länder zu verkaufen. Dabei machen sie dem Bericht zufolge bis zu 8250 US-Dollar Gewinn pro Auto (7600 Euro). Eine gute Marge bei einem Fahrzeugpreis von ab etwa 30.000 Euro. Gut die Hälfte der auf diese Art indirekt exportieren Xiaomi-Elektroautos geht nach Russland, 30 Prozent in den Nahen Osten und 20 Prozent in den Rest der Welt.

Aktuell ist der SU7 in Paris zu bestaunen

Auch in Europa war der Xiaomi SU7 bereits wiederholt zu sehen. Anfang des Jahres wurde ein Exemplar bei einer Mobilfunkmesse in Barcelona ausgestellt, und auch am Rande der olympischen Spielen in Paris ist das erste Elektroauto des Konzerns aktuell zu bewundern. Dies befeuerte natürlich Spekulationen, dass der SU7 auch bald in Europa angeboten werden könnte. Doch auf dem offiziellen Vertriebsweg wird dies wohl noch ein paar Jahre dauern. Xiaomi strebe an, zumindest bis 2030 auch in Europa mit Autos präsent zu sein.

Derzeit sind die Produktionskapazitäten von Xiaomi noch nicht hoch genug, um selbst die Nachfrage auf dem heimischen Markt komplett bedienen zu können. Zwar wurde die Produktion zuletzt immer wieder optimiert und gesteigert, eine Werkserweiterung soll aber erst 2025 an den Start gehen. Wenn damit dann die Nachfrage in China gesättigt wurde, dürfte die Zeit allmählich reif sein für den Schritt auf den Weltmarkt. Die Weltbühne indes hat der SU7 längt erobert.

Quelle: CarNewsChina – „Xiaomi won’t officially export for some years yet, much to the delight of parallel channels“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Groß:

Warst Du aktuell in China und hast eine Testfahrt gemacht?
Oder woher kennst Du Deine aufgeführte „Mängellieste“?

Groß:

Manche hier wollen die Realität einfach nicht sehen.
Lieber rennen sie mit verschlossen Augen und Ohren aber mit einem zu großen Mundwerk in den Abgrund.

Groß:

Lebst Du in China, damit Du das so genaz weisst?
Wann und wielange warst Du das letzet mal in China?
Kennst Du die chinesische Mentalität?

Smartino:

Abwarten! Die Chinesen lernen und agieren schnell, so schnell, dass es den etablierten Marken schwindlig werden könnte.

BYD ist das meistverkaufte Auto in China, also ein Chinese.

Smartino:

Wo sind Sie das Auto gefahren, dass Sie das alles so genau wissen und die Mängel persönlich erlebt haben?
Oder haben Sie das Wissen vom Stammtisch?

Spiritogre:

Scheinbar in der Regel relativ viel, denn die meisten Chinesen kaufen lieber deutsche Autos. Da wir aber von 1,4 Milliiarden Menschen reden seien den läppischen 100.000 die so ein Auto vorbestellt haben ihre Unwissenheit verziehen.

Sledge:

Und in China beträgt die Wartezeit für so ein fürchterliches Fahrzeug ein halbes Jahr. Aber was verstehen die Chinesen schon von Autos.

Niklas Maurus:

Kein Wunder das Xiaomi den Export scheut wie der Teufel das Weihwasser.

Autos die schlingern, schlecht eingestellte Spur, Fahrzeuge die bei Verkauf schon komplett defekt sind, fehlende Updates.

Die Liste der Mängel ist so lang wie die Modellpalette bei den Handys.

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