Warum sich Seat-Tochter Cupra auf Elektromobilität konzentriert

Warum sich Seat-Tochter Cupra auf Elektromobilität konzentriert
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Seat / CUPRA

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Seats neuer Präsident Wayne Griffiths, erst seit Anfang Oktober auf dem neues Posten, sprach mit dem Fachmagazin Edison über die Neuaufstellung der spanischen VW-Tochter, die Ausrichtung der Performance-Sparte Cupra und warum der neue El Born, der Ende 2021 seinen Marktstart feiern soll, kein Seat werden darf, sondern ein Cupra wird.

Cupra sei für Seat „keine Premium- oder Luxusmarke der traditionellen Art“, wie es bei vergleichbaren Tochtermarken vieler anderen Autoherstellern gängige Praxis ist. Cupra stehe „eher für Understatement“ und soll Menschen ansprechen, die viel Wert auf Performance und Design legen. „Wir sind eher Startup und Underground“, erklärt Griffiths.

Seat und Cupra haben „völlig unterschiedliche Zielgruppen“, so der Seat-Chef, und bedienen unterschiedliche Preisklassen. Ein Seat Leon etwa koste um die 20.000 Euro, ein Cupra Leon beginne bei 37.000 Euro, erklärt Griffiths. Da es als Newcomer – Cupra ist gerade einmal zwei Jahre alt – „im Zeitalter der Transformation und der zunehmenden Elektrifizierung große Potenziale“ gibt, wie der Seat-Chef sagt, setze Cupra „sehr stark auf die neue Antriebstechnologie“.

Auch die Entscheidung, das neue Elektroauto El Born nicht als Seat, sondern als Cupra zu verkaufen, habe mit der unterschiedlichen Markenausrichtung zu tun: Der El Born, der bis zu 500 Kilometer Reichweite bieten werde, soll „in einer anderen Preisklasse als Seat spielen“ und sich „auch sehr sportlich fahren“. Außerdem passe das Design des neuen Stromers besser zu Cupra als Seat. Innerhalb des VW-Konzerns soll Cupra unterhalb des Premiumsegments von Audi und Porsche eingeordnet sein.

Weil es sehr gut zur Marke passt“ engagiert sich Cupra zudem sehr stark im E-Motorsport, zum Beispiel in der Extreme E Rallyeserie und mit dem eRacer auf Basis des Cupra Leon auch in der E-TCR-Tourenwagenserie. Außerdem erhoffen sich die Verantwortlichen, dadurch „die Markenbekanntheit zu steigern“. Beide Rennserien seien „gute Instrumente, um Elektromobilität emotional aufzuladen.“ Zumal die Extreme E ihren kompletten Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz ausgerichtet hat. „Im Volkswagen-Konzern sind wir aufgefordert, neue Wege zu gehen“, sagt Griffiths. Und Cupra sei „am besten geeignet, das zu tun“.

Quelle: Edison – „Bei Cupra wird der Elektroantrieb sportlich“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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