VW soll durch Skaleneffekte Batteriekosten von unter 100 US-Dollar pro Kilowattstunde erreichen

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Mit dem ID.3, der morgen seine Weltpremiere feiert, will Volkswagen den Einstieg in den Elektroauto-Volumenmarkt starten. Entscheidend wird für den Wolfsburger Automobilhersteller sein E-Autos profitabel zu produzieren und zu verkaufen. Hierbei spielt die Batterie des E-Autos eine wesentliche Rolle, da diese als Preistreiber im E-Mobilität-Sektor gelten.

Was bedeutet die Unterschreitung der Schwelle von 100 US-Dollar pro kWh?

The New York Times will nun erfahren haben, dass VW durch Skaleneffekte in der Produktion die Kosten für Batterien im ID.3 unter 100 US-Dollar pro Kilowattstunde drücken konnten. In der Elektromobilität-Szene gilt die 100 US-Dollar-Schwelle als der Punkt an dem Elektroautos günstiger werden als Modelle mit Verbrennungsmotoren. Eine Studie aus dem Januar 2017 von McKinsey rechnet mit Batteriepreisen von $100/kWh bis 2030 – Tesla will dies 2020 bereits erreichen.

UBS-Analysten analysierten im November 2018 zusammen mit einer Gruppe von Ingenieuren Batterien von Panasonic/Tesla, LG Chem, Samsung SDI und Contemporary Amperex Technology (CATL). Der Analyse des Teams zufolge sind die Batterien des Modells 3, die in der Gigafactory 1 in Nevada produziert werden, rund 20% kostengünstiger als die Batterien von LG Chem, die die zweitbesten in der Liste sind. Stand heute gehen die Analysten davon aus, dass Teslas Batterien 111 US-Dollar pro kWh kosten, was rund 37 US-Dollar pro kWh billiger ist als die Batterien von LG Chem, dem engsten Konkurrenten.

Ralf Brandstätter, Chief Operating Officer des Bereichs Volkswagen Markenautos, grinste einfach, als er nach Gerüchten gefragt wurde, dass das Unternehmen diese immens wichtige Zahl erreicht habe. Eine weitere Führungskraft, die es ablehnte, identifiziert zu werden, weil das Unternehmen keine offizielle Zahl genannt hatte, bestätigte, dass Volkswagen weniger als 100 US-Dollar pro Kilowattstunde für Batterien zahlt.

Man darf gespannt sein, ob Volkswagen bei der Premiere des ID.3 weitere Auskünfte zu diesem Thema gibt. Oder ob wir noch ein wenig warten müssen, bis ein Automobilhersteller offiziell die 100-USD/kWh unterschreitet.

Quelle: The New York Times – Volkswagen Hopes Fresh Logo Signals an Emission-Free Future

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Uwe:

Im Gegenteil! Die Meldung unterstreicht nur, dass sowohl die Akku-Produktion der aktuellen Technologie bereits die erwarteten Skalen-Effekte erreicht, als auch die Mengenverhältnisse der Wettbewerber untereinander den Vorsprung von Tesla repräsentiert.

VW will mit der Meldung bei den Kunden auch etwas „abwarten“ erzeugen, um Tesla den Markstart in Europa zu erschweren.

Die Stückzahlen der Fahrzeuge in Europa erreichen erst 2021 die 150 TSD p.a. und da ist Tesla weit voraus.

Egon meier:

womit auch klarer wird, warum sich es VW erlauben konnte, der Ford-Deal abzuschließen. Die haben sich irre Mengen zu sehr guten Preisen gesichert und Ford sah keine Chance, zum einen kurzfristig eine BEV-Plattform zu entwickeln und die Akkus zu adäquaten Preisen einzukaufen.
Jetzt überlege man sich mal, dass sich andere Hersteller (Nissan, Toyota, Peugeot … ) zu höheren Preisen eingedeckt haben und die jetzt die nächsten 5-8 Jahre abdrücken müssen.
Womit weiterhin klar wird, warum VW seine BEV zu absoluten Kampfpreisen anbieten kann während Unternehmen wie Honda/Renault/PSA erst deutlich höher einsteigen ..
Schöne neue BEV-Welt …

VIELLEICHT ist die obige Meldung auch bloß eine Ente und hat den Zweck FUD zu erzeugen ..

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