VWs Gläserne Manufaktur in Dresden das neue „Home of ID.“

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Volkswagen

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Neben der Autostadt in Wolfsburg wird die Gläserne Manufaktur in Dresden der zweite Auslieferungsstandort für Elektroautos der Marke Volkswagen. Und weil die Nachfrage immer größer wird, braucht es neue Auslieferungsprofis. Ein ehemaliger Montagewerker erzählt von seiner Umschulung. „Ich arbeite am schönsten Arbeitsplatz der Welt“: Für Robert Pardavi ist mit seiner Tätigkeit in der Gläsernen Manufaktur ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Seit 2010 arbeitet Pardavi schon bei Volkswagen. Und nach einem Berufsweg mit einigen Hindernissen darf er nun mithelfen, das neue „Home of ID.“ und damit die Zukunft der E-Mobilität erlebbar zu machen.

Neben der Wolfsburger Autostadt hat sich die Gläserne Manufaktur in der Innenstadt von Dresden zum zweiten Auslieferungsstandort für E-Autos entwickelt. Bald gehen hier 35 ID.3 pro Tag vom Band. Ende März 2021 wurde hier auch der erste ID.4 an einen Kunden übergeben. Robert Pardavi erlebt, wie das gesamte Unternehmen, gerade viel Neues. Bis Ende 2020 war er bei Volkswagen in der Fertigung beschäftigt, Anfang des Jahres wurde er umgeschult. Nun arbeitet er im Vertrieb und übergibt Fahrzeuge an Kunden. „Niemand bietet, was wir hier in der Manufaktur bieten“, sagt Pardavi.

Denn die Gläserne Manufaktur mit ihren 380 Beschäftigten ist alles in einem: Fertigungsstätte, Besuchermagnet, Eventlocation, Erprobungslabor und Auslieferungszentrum. Bis zum 23. Dezember 2020 wurde hier der e-Golf produziert, danach startete ein rund vierwöchiger Umbau, um alles für die Produktion des ID.3 fit zu machen. Ende Januar 2021 begann in der Manufaktur die Serienproduktion des vollelektrischen Modells. Dresden ist damit weltweit bereits der vierte Standort, der Volkswagen Modelle auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB) produziert.

„Dresden war schon immer technikaffin, der Standort passt einfach“

In Dresden will Volkswagen den Kunden und Besuchern ein ganzheitliches Erlebnis der ID. Familie bieten – von Beratung und Probefahrten über die Besichtigung der Fertigung und das „Mitbauen“ des ID.3 bis hin zur Übergabe von elektrischen Fahrzeugen. Die Manufaktur sieht VW als ein Schaufenster für den aktuellen Transformationsprozess in der Automobilindustrie und als ein Aushängeschild für Technologie aus Sachsen. Zusammen mit dem Elektroproduktionsstandort Zwickau entsteht im Osten ein kleines E-Valley – ein bisschen San Francisco-Feeling in Sachsen. „Dresden war schon immer technikaffin, der Standort passt einfach“, sagt Arnd Meyer-Clasen, Vertriebsleiter der Gläsernen Manufaktur. Das ganze Unternehmen befinde sich in einem Veränderungsprozess. „Und nirgendwo ist die Dynamik dieser Transformation greifbarer als bei uns.“

Robert Pardavi wollte unbedingt dabei sein. Nach Jahren in der Fertigung wurde er umgeschult – quasi vom Montagewerker zum Auslieferungsprofi. Dahin war es ein langer Weg: Der gelernte Kfz-Mechaniker Pardavi begann 2010 bei Volkswagen in der Produktion des Phaeton, wo er im Gehänge arbeitete. Nach weiteren Fertigungsstationen in Chemnitz, Zwickau und Wolfsburg ging es für den gebürtigen Dresdner Anfang 2018 zurück in seine Heimatstadt. „Ich bin mit der Gläsernen Manufaktur aufgewachsen. Es war schon immer ein Traum von mir, hier zu arbeiten“, sagt der 36-Jährige.

Am 1. Januar 2021 ging es für ihn und sechs weitere neue Auslieferer los im neuen Job, pünktlich zur Produktionsumstellung von e-Golf auf ID.3, die Ende Januar begann. 2019 wurden 1301 Fahrzeuge in der Gläsernen Manufaktur an Kunden übergeben, 2020 waren es 3293 und bis Ende 2022 sollen es 9700 pro Jahr werden. Auch wegen dieses Nachfrage-Booms steht Robert Pardavi nach vielen Jahren in der Fertigung jetzt täglich im direkten Kundenkontakt. „Ich bin ein kommunikativer Typ und erkläre Menschen gerne Dinge“, erzählt er. Die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden sei dabei stets das Wichtigste.

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Volkswagen

Der Auslieferungs-Service der Gläsernen Manufaktur umfasst u.a. die Abholung am Bahnhof per Shuttle-Service, ein Begrüßungsgespräch inklusive Willkommens-Getränk, ein kleines Filmerlebnis zum ID.3 sowie eine ausführliche Einführung in das Fahrzeug. Bis zu einer Stunde lang werden alle Features im Detail erklärt. Dazu gibt es das Versprechen, dass das Fahrzeug klimaneutral übergeben wird, samt TÜV-Zertifikat. Anschließend kann im Restaurant „e-Vitrum“ noch gegessen werden – oder die Kunden nutzen den Besuch zur Führung durch die rund 83.000 Quadratmeter große Fertigungs- und Erlebniswelt der Gläsernen Manufaktur.

„Eine Stadt ohne Abgase ist eine tolle Vision“

Von seinem Arbeitsplatz ist Pardavi immer noch so begeistert wie am ersten Tag: „Das ist hier keine klassische Automobilproduktion, die Manufaktur hat eine ganz eigene Atmosphäre.“ Sein Job sei dabei nicht einfach nur ein Job. Der Dresdner merke, wie sich die Gesellschaft verändert und wie Elektro-Fahrzeuge im Mainstream ankommen. Dazu will er seinen Teil beitragen: „Es ist mein Antrieb, die E-Mobilität in die Bevölkerung zu transportieren. Eine Stadt ohne Abgase ist eine tolle Vision.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 26.03.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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