Verkehrsministerium hat Vorbehalte gegen EU-Vorlage zu E-Fuels

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Daniel Krenzer
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Nachdem seitens der EU-Kommission ein neuer Entwurf bekannt geworden ist, welche Fahrzeuge auch unter Berücksichtigung von E-Fuels nach 2035 noch neu zugelassen werden dürfen, hat das Bundesverkehrsministerium unter Minister Volker Wissing (FDP) angekündigt, diesen prüfen zu wollen. Vorbehalte gibt es laut Handelsblatt gegen die Vorgabe, dass die CO2-Emmissionen bei E-Fuels um 100 Prozent im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen gesenkt werden sollen, während für Elektroautos nur 70 Prozent Senkung als Vorgabe gelten.

„Ich erwarte von der Kommissionspräsidentin, dass sie uns unterstützt“, hatte Wissing vor einigen Tagen in Richtung Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gesagt. Von den Autobauern setzen die wenigsten auf E-Fuels, unter anderem aber mit Porsche und BMW – allen voran mit BMW-Chef Oliver Zipse – zwei große und namhafte deutsche Autohersteller. Eine endgültige Einigung könnte nach dem Intervenieren von Wissings Ministerium nun also einmal mehr zu einer zähen Angelegenheit werden.

Sensor für synthetische Kraftstoffe gefordert

Nachdem sich vor allem die deutsche Bundesregierung – in dieser Sache angeführt von der FDP – für eine Hintertür für E-Fuels nach 2035 stark gemacht hatte, hatte die EU-Kommission kürzlich diesen neuen Entwurf für eine Gesetzgebung für Neuzulassungen ab 2035 vorgelegt. Wie das Handelsblatt berichtet, soll dafür ein neuer Fahrzeugtyp eingeführt werden. Diese Verbrenner müssten allerdings so konstruiert sein, dass der Motor nur mit E-Fuels im Tank anspringt, die den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Außerdem sollen die E-Fuels eben komplett CO2-neutral sein – sowohl in der Herstellung als auch beim Transport. Wie die EU „CO2-Neutralität“ definiert, sei Hauptbestandteil des Prüfvorgangs, hieß es seitens des Ministeriums.

Damit wären die Hürden für E-Fuels in Neufahrzeugen sehr hoch. Der Verband eFuel Alliance stellt dazu fest: „Damit bleibt es beim Verbot des Verbrennungsmotors in 2035.“ Die CO2-Neutralität beinhalte, dass die synthetischen Kraftstoffe bei der Verbrennung nicht mehr Kohlendioxid ausstoßen dürfen als bei der Herstellung aufgefangen wurde. Eine Umsetzung davon ist aktuell technisch noch in weiter Ferne.

Quelle: Handelsblatt – „Verbrenner-Aus: Kräftemessen bei E-Fuels geht weiter“

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Daniel Krenzer

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Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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