Mehrheit der Deutschen befürwortet „Social Leasing“ von E-Autos

Cover Image for Mehrheit der Deutschen befürwortet „Social Leasing“ von E-Autos
Copyright ©

Citroen

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Das erfolgreiche französische Modell des „Social Leasing“ findet auch in Deutschland zunehmend Beachtung. Eine aktuelle Umfrage des Online-Marktplatzes Carwow zeigt: Eine klare Mehrheit der deutschen Autokäufer befürwortet staatlich subventionierte Leasingangebote für Elektroautos, von der laut einer aktuellen Analyse von T&E in Deutschland etwa 800.000 Haushalte profitieren könnten.

Laut der Carwow-Umfrage unter mehr als 1000 Nutzerinnen und Nutzern würden 55 Prozent ein Elektroauto leasen, wenn die monatlichen Kosten durch staatliche Zuschüsse deutlich gesenkt würden. Zudem sprechen sich 58 Prozent dafür aus, dass die Förderung unabhängig vom Einkommen allen offenstehen sollte. Nur 42 Prozent plädieren für eine Begrenzung auf Haushalte mit niedrigerem oder mittlerem Einkommen.

Die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher ist ein klares Signal an die Politik: 45 Prozent der Befragten würden über 150 Euro monatlich für ein E-Auto-Leasing zahlen, weitere 25 Prozent zwischen 120 und 150 Euro. Besonders niedrige Raten unter 100 Euro würden hingegen nur von einer Minderheit erwartet.

In Frankreich subventioniert der Staat bis zu 27 Prozent des Fahrzeugpreises – so sind monatliche Leasingraten von unter 100 Euro möglich. Auch in Deutschland fordern CDU-Europaabgeordnete wie Peter Liese und Dennis Radtke die Einführung eines ähnlichen Förderprogramms. Davon sollen insbesondere Menschen mit einem Jahreseinkommen unter 43.750 Euro profitieren. Ziel ist eine breitere, sozial gerechte Zugänglichkeit zur Elektromobilität – unabhängig von der finanziellen Situation.

E-Auto-Förderung darf nicht nur Unternehmen zugutekommen

„Die geplante Sonderabschreibung für gewerbliche E-Fahrzeuge geht am Kern des Problems vorbei“, sagt Philipp Sayler von Amende, Geschäftsführer von Carwow Deutschland. „Unsere aktuelle Umfrage zeigt: 70 Prozent der deutschen Autofahrer sprechen sich für neue staatliche Anreize für E-Autos aus, 67 Prozent sagen sogar, dass dies ihre Kaufentscheidung konkret beeinflussen würde. Das sind keine Flottenkunden – das sind private Autofahrer, die derzeit durchs Raster fallen.“

Sayler von Amende betont weiter: „Wenn E-Mobilität ein Massenmarkt werden soll, dürfen E-Autos nicht länger ein Privileg für wohlhabende Fahrer sein. Nur mit gezielten, sozial gerechten Fördermodellen kann die Bundesregierung ihre Klimaziele erreichen und echte Mobilitätswende gestalten.“

Quelle: Carwow – Pressemitteilung vom 11.06.2025

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Wolfbrecht Gösebert:

Es wäre VIEL wichtiger, an den Steuer- (und Prüfungs-) Regeln der großen Konzerne „zu drehen“, weil deren „betrügerische Ausnutzung” einen zig-fach *größeren* Schaden zu Lasten der Gemeinschaft verursacht! Deine fortgesetzte, KLEINLICHE Aufregung über die vergleichsweise geringen Schadens-Potentiale des Einzelnen bei einer Leasingförderung scheinen mir dagegen eher gänzlich unerheblich!

Ansonsten sehe ich bei dir nur einen Versuch der »destruktiven Rechthaberei«, weiter ohne mich!

Philipp:

https://www.capital.fr/auto/leasing-social-ceux-qui-ont-tente-de-frauder-risquent-une-grosse-amende-1505900
Auch Frankreich muss an den Regeln drehen, weil diese „betrügerisch“ ausgenutzt wurden

Daniel W.:

Da bin ich gespannt, ob die CDU-dominierte Regierung die „heilige Kuh“ Verbrenner wirklich belasten wird oder gar die Dieselsubventionen ganz streicht.

Die neue Regierung will die PV-Anlagenbetreiber an den Netzkosten beteiligen, so dass sich, je nachdem wie hoch der Beitrag sein, viele PV-Anlagen nicht mehr rechnen und die Betreiber zurzeit etwas ratlos sind. Auf der anderen Seite will die neue Ministerin viele Gas-Großkraftwerke bauen lassen.

Friedrich Merz sagte 2024, dass er die „hässlichen Windräder“ abreißen lassen will und auf die Kernfusion hofft, die er wohl nicht mehr erleben dürfte.

Und mit der Technologieoffenheit halten sich CDU und auch die FDP, sollte diese wieder in die Regierung kommen, die Verbrennertüre weit offen.

Wenn das „Social Leasing“ für E-Autos kommt, ok, aber vermutlich müssen die Bürger die Verkehrs- und die Energiewende alleine bezahlen.

Der Klimawandel dürfte noch viel Zeit bekommen, um weltweit riesige Schäden anzurichten, denn die Fossil-Lobby hat Trump und Putin.

Wolfbrecht Gösebert:

„Warum soll der Staat, besser gesagt die Steuerzahler, ein verbillig[]tes Leasing von E-Autos finanzieren?“

Ganz einfach: Auch die Zielgruppe der Geringverdiener soll von der eAuto-Förderung profitieren können, die für gewerbliche Abnehmer ja schon beschlossen ist. Förderung der eMobilität ist im übrigen gesamtgesellschaftlich wünschenswert/notwendig. Finanzierung ganz einfach: E-Bonus wird aufkommensneutral durch Verbrenner-Malus!

Daniel W.:

Warum soll der Staat, besser gesagt die Steuerzahler, ein verbilligstes Leasing von E-Autos finanzieren?

Das könnten doch die Autohersteller machen, in dem sie günstiges Leasing für kleine E-Autos anbieten, um ihre CO2-Flottengrenzwerte einzuhalten.

Stattdessen werden die CO2-Flottengrenzwerte nach hinten verschoben und das Verbrenner-Ende soll erst an Sankt NImmerlein kommen.

Wenn der Staat Geld übrig hat, dann besser in weitere E-Busse und die vollständige Elektrifizierung der Schiene stecken.

Die Leute dürften in Zukunft eher Klimaanlagen (Wärmepumpen) brauchen gegen die Hitze im Haus.

Melvin:

Es muss kein Bürokratiemonster sein. Eine einfache Regel könnte sein: ähnlich wie zB bei KfW Ergänzungskrediten, die es nur bis zu einem maximalen Bruttohaushaltseinkommen einen geförderten Zinssatz (aktuell 0,01%) bekommen.
Als Nachweis dienen die Verdienstabrechnungen, die Jahressteuerbescheinigung, der Steuerbescheid oder andere gleichwertige Einkommensnachweise der letzten 12 Monate.
Beim Haushaltseinkommen sind wir dann auch ein gutes Stück weit befreit von den von dir in einem anderen Post genannten potenziellen „Betrügern“.

Ich fände es im Übrigen gar nicht verkehrt, wenn Teilzeitbeschäftigte Alleinerziehende, Studierende etc. davon profitieren können.
Studierende mit reichen Eltern, die ein e-Auto mit Maximalbudget X leasen wollen, wird es in seltenen Fällen vielleicht geben, aber das wäre es mir für die vielen Studierenden, die aufgrund des Gehalts ihrer Eltern schon kein Bafög bekommen, obwohl die Eltern nichts zum Studium beitragen (kein Kontakt etc) schon wert.
Bürokratie wird halt entsprechend immer mehr, je mehr Einzelfälle man ausschließen will.

Wolfbrecht Gösebert:

„Jeder, der unter x versteuert, bekommt die Förderung aus Staatsmitteln.“

Wer sagt denn, dass eine ”Social Leasing”-Kennzahl nicht auch ein *Mindest*einkommen verlangt?!

„Ich fragte explizit, wie man verhindern will, dass meine Kinder hier darunter fallen.“

»Deine Kinder« interessieren (mich) KONKRET hier absolut nicht!

„Ich halte nichts von Gießkannenprinzipien “

Da verwechselst du was: Eine ”Social Leasing”-Kennzahl ist eben genau KEIN Gießkannenprinzip!

Und Steuer- bzw. Sozialbetrug ist auch absolut nicht soo weit verbreitet, wie du das offenbar (u.a.) jedem Schönheitsarzt, Notar oder Investmentbanker (und wem sonst noch?) unterstellst, indem sie angeblich alle für ihre/n Partner/Kind/Eltern/Nachbarn eine Scheinbeschäftigung erfinden bzw. betrügerisch ermöglichen. EOD.

Philipp:

Jede teilzeitbeschäftigte Ehepartner, jedes studierende Kind, jede Rentner wird in diese Kategorie fallen, weil alle unabhängig von ihrer unmittelbaren Versorgung eine eigene Steuererklärung für das eigene Einkommen abgeben. Ich fragte explizit, wie man verhindern will, dass meine Kinder hier darunter fallen.

Auch wird jeder Schönheitsarzt, Notar oder Investmentbanker seinen Partner/Kind/Eltern/Nachbarn eine Scheinbeschäftigung ermöglichen, nur damit etwas Einkommen vorhanden ist, um in die Klasse fallen.

Ich halte nichts von Gießkannenprinzipien wie hier: Jeder, der unter x versteuert, bekommt die Förderung aus Staatsmitteln.

Wolfbrecht Gösebert:

„[Förderung unabhängig vom Einkommen] … ginge dann an der Idee des Social Leasing vorbei.“

Ja. Die Idee einer »”Social Leasing”-Kennzahl« in Verbindung mit einer z.B. jährlich zu aktualisierenden »Förderliste« habe ich in separatem Posting erläutert. Siehe ebendort :)

Wolfbrecht Gösebert:

Auch wenn ich selber vermutlich nicht davon profitieren werde, greife ich doch mal die interessante Frage auf, die Philipp weiter hinten gestellt hat und formuliere:

➜ „Welches Bürokratiemonster soll es denn [für den privaten Verbraucher] werden?“

Ach – wenngleich ich mit solchen „Monstern“ im Allgemeinen ja nicht wirklich vertraut bin – mir würde da z.B. eine „Rechnung“ abhängig von bestimmten Daten *aus* der üblichen Steuererklärung einfallen: Nicht unbedingt alle Komponenten, aber Teile davon würden zu einer »“Social Leasing“-Kennzahl« errechnet.

Automatisiertes Verfahren, dass eh schon existiert und eben nur um die ermittelte Kennzahl erweitert wird. Die findet dann jeder im Steuerbescheid, schaut in die aktuelle Förderliste und kann mit der Fördersumme daraus (von Null bis xxx €) z.B. die Entscheidung für ein eAuto-Leasing für die nächsten 2 Jahre treffen.

Die Erklärung machen eh schon viele — so wären es ggf. ein „paar“ mehr. Extra-Daten braucht es nicht! So what?

Ähnliche Artikel

Cover Image for Diese 7 E-Autos interessieren derzeit besonders

Diese 7 E-Autos interessieren derzeit besonders

Daniel Krenzer  —  

Welche Elektroautos interessieren die Nutzer der EV Database eigentlich am meisten? Die jüngsten Aufrufzahlen zeigen, was das „beliebteste“ E-Auto ist.

Cover Image for Neue Version des Opel Frontera mit 100 km mehr Reichweite jetzt verfügbar

Neue Version des Opel Frontera mit 100 km mehr Reichweite jetzt verfügbar

Michael Neißendorfer  —  

Im Frühjahr feierte der Opel Frontera seine Händlerpremiere in Deutschland, jetzt gibt es eine neue Modellvariante des E-Autos mit höherer Reichweite.

Cover Image for Citroën preist neuen C5 Aircross Electric bei 42.590 Euro ein

Citroën preist neuen C5 Aircross Electric bei 42.590 Euro ein

Michael Neißendorfer  —  

Der neue C5 Aircross wurde von Grund auf neu entwickelt und basiert erstmals auf der STLA-Medium-Plattform von Konzernmutter Stellantis.

Cover Image for MG Cyber X könnte schon 2027 auf die Straße kommen

MG Cyber X könnte schon 2027 auf die Straße kommen

Sebastian Henßler  —  

Der kantige MG Cyber X soll ab 2027 als emotionales Familienauto auf britische Straßen kommen – mit pop-up-Scheinwerfern und starker Designsprache.

Cover Image for Uber investiert 300 Millionen Dollar in Robotaxi-Projekt mit Lucid

Uber investiert 300 Millionen Dollar in Robotaxi-Projekt mit Lucid

Michael Neißendorfer  —  

Mindestens 20.000 hochautomatisierte E-Autos von Lucid will Uber auf die Straße bringen, in Dutzenden Märkten weltweit.

Cover Image for Subaru bringt drei neue Elektroautos nach Europa

Subaru bringt drei neue Elektroautos nach Europa

Sebastian Henßler  —  

Subaru stellt Solterra, Uncharted und E-Outback für Europa vor – drei neue Elektroautos mit Allradantrieb, großer Reichweite und flexiblen Ladeoptionen.