Test: VW ID.3 muss China-Katze wohl nicht (mehr) fürchten

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Volkswagen

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Im China-Special in der aktuellen Ausgabe 16/2023 hat die Auto Motor und Sport den VW ID.3 gegen die Ora Funky Cat antreten lassen. Das Ergebnis ist mehr als eindeutig: Der Volkswagen ist dem Wagen aus der Volksrepublik laut den Testern in nahezu allen Belangen überlegen. Einzig eine Unterkategorie kann sich die China-Katze knapp sichern.

Konkret ins Rennen geschickt wurden die Ora Funky Cat 400 Pro+ sowie der VW ID.3 Pro. Der Testwagen von VW war dabei mit 50.380 Euro ein wenig teurer als der von Ora mit 47.490 Euro. Bei den Gesamtkosten schnitt der ID.3 aber über die Lebenszeit betrachtet inklusive Wertverlust trotzdem etwas günstiger ab. Dass die Funky Cat die Kategorie „Kosten“ dennoch mit 97:95 Punkten gewinnt, liegt am Ende an der besseren Serienausstattung sowie der längeren Garantie.

Katze macht keinen Stich

In den anderen Kategorien macht für Auto Motor und Sport der ID.3 aber klar das Rennen. Besonders groß ist der Vorsprung (77:59 Punkte) bei der Karosserie, und dem Fahrverhalten (87:64 Punkte), aber auch bei Komfort (69:55), Antrieb (86:77) und Sicherheit (86:75) macht die Katze ein langes Gesicht. Jüngst hatte der ADAC zudem festgestellt, dass es bei Ora ein vermeintliches Sicherheitsrisiko beim Abziehen des Ladekabels geben soll.

ORA-Funky-Cat
Ora

Kritikpunkte an der Funky Cat sind unter anderem die rückmeldungsschwache Lenkung sowie das „wankige Set-up“. Eine Strafe bekommt die Katze gar wegen irreführendem Herumgemaunze: „Wegen unzuverlässiger Warnungen ziehen wir dem Ora bei der Assistenz zwei Punkte ab.“ Auch in Sachen Bremsleistung sei der VW deutlich besser.

Ora lädt konstant, aber langsam

Auch bei der gerade bei elektrischen Fahrzeugen so wichtigen Umwelt-Wertung setzt sich der VW ID.3 mit 119:108 Punkten gegen seinen chinesischen Mitbewerber durch, was nicht zuletzt an dem mit 22,5 kWh auf 100 Kilometer niedrigerem Testverbrauch liegt. Die Tester benötigten mit der Funky Cat 24,6 kWh – die Akkus beider Fahrzeuge sind mit knapp 60 kWh Kapazität nahezu gleich groß.

Beim Vergleich der Ladeperformance glänzte das Fahrzeug von Ora zwar durch eine sehr konstante Ladeleistung, allerdings liegt diese lediglich bei 60 bis 70 kW, während der ID.3 zunächst mit bis zu 130 kW lädt und außer im mittleren Akkustandbereich stets schneller lädt als das chinesische Modell. Dass die frühere Generation des ID.3 den Ora geschlagen hätte, wagen die Tester aber zu bezweifeln und stellen fest: „So gut, wie er jetzt ist, hätte der ID.3 schon von Beginn an sein sollen.“ Mit dieser Performance könnte er aber nun doch noch zu einem Erfolg werden.

Quelle: Auto Motor und Sport (16/2023, S. 98 bis 104) – „Chinesische Miauer“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Delli:

Auch hier überwiegend ideologisch geprägte Kommentare. Mein Gott, kann man nicht einfach mal etwas akzeptieren, es ist „nur“ ein Testergebnis. Warum soll es so ungewöhnlich sein, wenn ein deutscher Hersteller ein besseres Auto baut als ein chinesischer? Das war über Jahrzehnte so und wird vermutlich auch wieder so sein, wenn „Waffengleichheit“ herrscht. Aber die Testzeitschrift wird gleich als VW-Postillen und Gefälligkeitstester bezeichnet. So etwas kann nur behaupten, wer lange keine Tests mehr gelesen hat und einfach nur rausposaunt, was in sein ideologisches Bild passt. Die Diskussionskultur in D ist total heruntergekommen, nur noch Häme und Unsachlichkeit. Hier im Chat leider nicht anders. Dass VW einen Fehler (Dieselgate) gemacht hat, für den es verklagt wurde und viel Geld bezahlen musste, sollte sich rumgesprochen haben und hat etliche moralische einwandfreie Kunden in die Arme der chinesischen Hersteller getrieben.
Der Chinese und übrigens auch Tesla sind momentan relativ erfolgreich, weil es sich antriebsseitig um eine recht einfache Technik handelt, sie u. a. bisher einen Vorsprung in der Fahrzeugelektronik hatten und billigere Materialien verarbeiten. Der Qualitätsanspruch ist einfach ein anderer. Wenn ich auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schaue und ein paar Jahre weiterdenke, wünsche ich mir für meinen Lebensort mehr Erfolg, Absatz und Investition der deutschen Hersteller als der chinesischen. Wenn man schlau ist, sägt man nicht den Ast ab, auf dem man sitzt…

Dieter:

Du solltest mal Deinen Dealer wechseln…

Klaus:

Dann darfst du gar kein Auto kaufen, denn Betrüger sind sie alle!!!!!

Mike Lahn:

Da sieht man, Deutschland ist dem rest der Welt in sachen E Auto und Informatik um mindestens 10 Jahre voraus. Die werden das niemals aufholen können. In wwiteren 10 Jahren gibta nur noch VW, Porsche die Autos fertigen.

stueberw:

…. und bei Handy, Tablett, Notebook Fernseher und vielen, vielen anderen Sachen ist es dir egal?

Moin Moin Dede:

Was nützt es mit allen Mittel die ID’s auf ganzer Linie schön zu beten. Der VW Konzern sagt selbst, dass ihnen das Wasser bis zum Halse reicht und alle ID’s zum Ladenhüter verkommen. Da hilft es sehr wenig, dass die deutsche Auto-Presse immer wieder versucht, die Konkurrenz mit Dauer-Bashing zu deklassieren. Mit Nostalgie kann man keine modernen Autos verkaufen.

Marcus:

Autos, die aus einer brutalen Diktatur wie China stammen, würde ich hingegen niemals ernsthaft in Erwägung ziehen. Diese Leiche will ich wirklich nicht im Keller haben. Aber das bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Philipp:

Du gehst zu Fuss oder fährst Bahn?

Spock:

Da ich nicht bei Betrügern kaufe ist das Testresultat für mich zumindest irrelevant.

Philipp:

Hast Du einen unabhängigen Vergleichstest der beide Modelle beinhaltet, der zu einem anderen Ergebnis kommt und dabei nicht nur die jeweiligen Werte aus den Werbebroschüren miteinander vergleicht?

Auch wenn deutsche Tester deutschen Modellen durchaus mal „Wohlwollen“ entgegenbringen, so legen aber auch deutsche Tester mehr Wert auf die Eigenschaften die bei uns wichtiger als bei anderen sind.

Deutsche wollen z.B. eher straffere aktivere Fahrwerke oder eine bestimmte Verarbeitungsqualtiät. Und Bremsen sind z.B. auf unseren Autobahnen nunmal wichtiger als in Holland, wo man tagsüber nur 100 fahren darf.

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