Test: Mercedes EQE SUV lässt China-Konkurrenten (noch) weit hinter sich

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Mercedes-Benz

Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 3 min

Die Fachzeitschrift Auto Motor und Sport hat für die aktuelle Ausgabe den Nio EL7 gegen das Mercedes EQE 500 4Matic SUV antreten lassen – und der Stuttgarter hat sich in allen Kategorien gegen den aufstrebenden Konkurrenten aus China durchsetzen können. Allerdings gibt es von den Testern auch lobende Worte für das chinesische Modell und den erst seit 2014 existierenden Hersteller Nio – und das nicht nur wegen des deutlich günstigeren Preises.

Denn während der getestete Mercedes knapp 120.000 Euro kostet, ist der vergleichbar ausgestattete Nio EL7 bereits für „nur“ 97.400 Euro zu haben, los geht es sogar bei 85.900 Euro ohne Batteriekauf (alternativ kann der 12.000 Euro teure Akku auch gemietet werden). Dafür ist der Nio sogar mit 4,91 Metern ein paar Zentimeter länger als das EQE SUV. Beide sind mit einem etwa 100 kWh großen Akku ausgestattet, wobei auch hier der Nio ein klein wenig vorne liegt.

Beide sind keine Sparstrümpfe

Deutlich vorne liegt der EL7 sogar bei der maximalen Systemleistung, die Nio mit 480 kW (653 PS) angibt – beim Mercedes sind es 300 kW (408 PS), dafür schafft dieser die etwas höhere Dauerleistung und hat das leicht stärkere maximale Drehmoment, der Nio ist aber laut Messung in nur 3,8 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometern, der EQE braucht eine Sekunde länger. Dafür steht der Mercedes mehr als zwei Meter früher, wenn bei 100 Sachen die Bremse voll durchgetreten wird. Beide sind mit Allradantrieb unterwegs – und auch deshalb keine Sparstrümpfe. Im Test verbrauchte das EQE SUV 30,1 kWh pro 100 Kilometer im Schnitt, beim Nio waren es sogar 33,7 kWh.

Nio-el7
Nio

Die Ladeperformance beim Mercedes ist im Test spürbar besser, eine Ladung bis 80 Prozent dauerte elf Minuten kürzer als beim Nio. Dieser hat allerdings bei gemietetem Akku die Option, den Akku binnen weniger Minuten an einer Wechselstation einfach durch einen vollen ersetzen zu lassen.

Ein Sieg in allen Kategorien

In der Endabrechnung liegt der Mercedes dann in allen sechs Kategorien vor dem Chinesen. Besonders groß ist der Vorsprung bei der Sicherheit (97:74 Punkte), aber auch beim Fahrverhalten (89:74 Punkte) und Komfort (86:75 Punkte). Lediglich bei den Kosten hält der EL7 gut mit, muss mit 53:55 Punkten aber trotz des niedrigeren Kaufpreises hier dem EQE SUV den Vortritt lassen – was vor allem am höheren Verbrauch und höheren Fixkosten liegen soll. 611:534 Punkte sind es in der Endwertung, 1000 Punkte sind maximal möglich.

Kritik bekommt im Fazit auch noch Nios Sprachassistenz namens Nomi – dargestellt durch ein kugeliges Gesicht mittig der Armatur – ab, die oftmals grundlos zu mehr Konzentration auffordere. „Am Ende kann die Kugel sich in der stark gewachsenen Liste an Ungleichgewichten verstecken“, stellen die Tester etwas launisch fest – finden aber dann auch aufmunternde Worte: „Kopf hoch, Nomi: Insgesamt gibt’s schon einiges Positives im EL7 – nur lange nicht genug für den EQE SUV.“ 

Quelle: Auto Motor und Sport (16/2023, S. 62 bis 68) – „Nio und nimmer…“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Groß:

BYD spielt nicht in der gleichen Klasse wie Tesla oder NIO. Hier werden Wiese mal Autos miteinander verglichen welche auf andere Kunden ausgerichtet sind.
und das nur um die Auseinandersetzung von Verbrenner und E-Autos anzufeuern.
Schade

Groß:

Diese Sogenannte Fachzeitschrift ist sehr Marken bezogen. Wirklich ausgewogene Test kann man hier nicht erwarten.
Mercedes hat Qualitätsprobleme und hält sich immer noch für besser als andere.
Die Angaben von Verbrauch beim EL7 kann ich so nicht nachvollziehen und es wäre mal interessant wie man darauf gekommen ist.
Auch Tester sollten mal die Bedienungsanleitung eines Autos lesen bevor sie die Autos testen. Denn Nomi kann man entsprechend seinen Vorstellungen einrichten.
Die Bewertung der Fahrsicherheitstraining kommt mir sehr „Marken-Bezogen“ vor. Hier werden teilweise die gleichen Zulieferer von beiden Marken genutzt. Hier ist deutlich die Markenabhängigkeit der Tester zu spüren.
Alles in alles sollten Autos zukünftig bitte objektiver getestet werden.

Gastschreiber:

Ich finde NCAP einen guten Vergleich, jedoch nicht als das Maß der Dinge. Ich probiere gerne die Assistenten in der realen Welt aus und da zeigen sich schon ziemliche Unterschiede. BYD Atto 3 und Tesla Model 3 waren für mich Beispiele, da half mir der 5 Sternewert nicht vernünftig mit den Assistenten zu fahren.

Gastschreiber:

Ich würde niemals, wenn ich mich für ein Auto in dem Luxussegment interessiere, mit einem Tesla vergleichen, halt, als negative Referenz kann er dienen, Ja, Tesla ist billiger, ja, Tesla ist sparsamer, ja Tesla ist performant, Doch das juckt Niemanden, der Nio oder Mercedes in Betracht zieht. Ich bin immer wieder froh wenn ich aus einem Tesla aussteige, Weder Komfort, Qualität, Fahrwerk, Bedienung kommen dem nahe, was ich gerne möchte. Tesla hat seine Stärken, unbenommen, doch nicht in jedem Alltag sind diese relevant. Spinnen tun die Käufer also nicht, sie können es sich leisten und haben andere Ansprüche .

olibaer:

Besonders groß ist der Vorsprung bei der Sicherheit? Ich kann keinen NCAP Crashtest für den Mercedes finden
Der Nio hat mit 5* abgeschlossen, nicht das ich glaube der Mercedes schafft es nicht genauso oder besser, aber es ist schon eine Überheblichkeit es einfach vorauszusetzen.
Ob dann Objektiv gemessen der Vorsprung so groß ist? Ich denke es wird um Nuancen gehen. China gleich unsicher ist schon lange nicht mehr.

Tin:

Mercedes hat inzwischen schwere Verarbeitungsmängel.. Vielleicht Mal besser unter die Lupe nehmen.
Fronthaube nicht öffnen denn was darunter ist sieht einfach übel aus.

Kristian:

Und was macht dann der Preis? Richtig! Beide uninteressant. Was kaufe der gehobene Mittelstand natürlich – ein Tesla Model Y ums halbe Geld.
Manche spinnen einfach. Mercedes, BMW und Co. definitiv

Der Verbrauch ist unterirdisch schlecht(bei beiden Modellen). Beide Autos sind wirklich eine Hilfe bei der Energiewende. Gut, auf der einen Seite sind Chinesen. Die sind halt so ignorant. Aber Mercedes? DAS ist die Antwort auf Teslas Model Y , vom Preis her eher Model X? Unglaublich?

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