Die Kollegen des US-E-Auto-Blogs Electrek haben einige neue Details über Teslas geheimes Batterie-Projekt „Roadrunner“ ausgegraben: Bereits seit einigen Monaten soll Tesla an der Herstellung eigener Batteriezellen für Elektroautos arbeiten, Gerüchte und News hierzu gab es immer wieder.
Die Geschichte begann mit der Übernahme von Maxwell, einem Hersteller von Superkondensatoren. Etwas später bestätigte Tesla auf seiner jährlichen Hauptversammlung beinahe, dass es bald seine eigenen Batteriezellen herstellen wird, und nicht mehr in Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Partner Panasonic. Etwas später sickerte durch, dass Tesla in einigen Stellenangeboten für die Zellherstellung Batteriezellen als neue „Produktlinie“ für das Unternehmen bezeichnete.
Anfang dieses Monats gab es bereits Berichte über den Bau einer Pilotproduktionslinie für Batteriezellen in Fremont. Nun haben Insider Electrek mitgeteilt, dass das geheime Projekt „Roadrunner“ heißt und darauf abzielt, die Massenproduktion einer neuen Batteriezelle zu erreichen, die energiedichter und billiger sein soll als bisherige Technologien.
Diese Zellen sollen von den internen Teams von Tesla entwickelt worden sein und unter anderem Erkenntnisse aus dem von Jeff Dahn geleiteten Forschungslabor in Kanada beinhalten sowie neue Technologien, die kürzlich durch die Übernahme von Maxwell erworben wurden. Die Trockenelektrodentechnologie von Maxwell würde es Tesla ermöglichen, billigere Zellen mit höherer Energiedichte herzustellen. Damit wäre es trotz des Einsatzes von weniger Batterien möglich, die Reichweite eines Fahrzeugs zu erhöhen.
Tesla soll bereits Prototypzellen im Rahmen des geheimen Roadrunner-Projekts getestet haben. Es habe sich gezeigt, dass sich die Zellen in großen Mengen produzieren lassen und problemlos in Fahrzeugen sowie stationären Energiespeichern eingesetzt werden können, berichtet Electrek.
Einige Tesla-Ingenieure haben die neue Batteriezelle auch in Kommentaren auf LinkedIn bereits erwähnt. Matthieu Moors etwa, Forschungs- und Entwicklungsingenieur bei Tesla, bat dort sich tummelnde Ingenieure, sich dem Team anzuschließen, um die Zellherstellung neu zu erfinden: „Kommen Sie zu uns und erfinden Sie die Herstellungstechnologie für Li-Ionen-Batteriezellen neu!“, schrieb er auf der Karriereplattform.
Tesla-CEO Elon Musk soll darauf gedrängt haben, einen dieser neuen Akkus mit den neuen Tesla-Batteriezellen für den „Battery Investor Day“ im April in ein Model S oder Model X einzubauen. Es ist also gut möglich, dass Tesla auf dieser Veranstaltung weitere Informationen zum Projekt Roadrunner veröffentlicht.
Tesla scheint auf dem besten Weg zu sein, eine Zelle auf den Markt bringen, die zu geringen Kosten in Massenproduktion hergestellt werden kann. Die magische Grenze von 100 Dollar pro Kilowattstunde Kapazität soll der neue Akku locker unterbieten können. Damit wäre langsam etwas Entscheidendes für den Erfolg der Elektromobilität erreicht: Elektroautos könnten bei den Anschaffungskosten auch ohne Subventionen mit Benzinern und Dieseln gleichziehen.
Quelle: Electrek — Tesla’s secret Roadrunner project: new battery production at $100 per kWh on a massive scale