Tesla muss Produktion in Grünheide stoppen

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Daniel Krenzer
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Aufgrund des Konflikts im Roten Meer muss das Tesla-Werk in Grünheide in Brandenburg für voraussichtlich zwei Wochen die Produktion in weiten Teilen stoppen. Wie die Tagesschau berichtet, sind unterbrochene Lieferketten der Auslöser. Radikal-islamische Huthi-Rebellen greifen seit einiger Zeit auf dem Roten Meer Schiffe an. Viele Reedereien wählen daher den langen Umweg um die Südspitze Afrikas herum – und das wiederum führt zu Verzögerungen bei den Lieferungen.

„Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Roten Meer und die damit verbundenen Verschiebungen der Transportrouten zwischen Europa und Asien über das Kap der Guten Hoffnung wirken sich auch auf die Produktion in Grünheide aus. Durch die erheblich längeren Transportzeiten entsteht eine Lücke in den Lieferketten“, heißt es in einer Mitteilung des US-amerikanischen Autoherstellers.

Zwischen dem 29. Januar und dem 11. Februar müsse die Produktion daher fast vollständig ruhen. Nur kleine Teilbereiche des Werks könnten voraussichtlich weiterarbeiten. Ab dem 12. Februar soll die Produktion dann wieder im bisherigen Umfang aufgenommen werden. Mit dem Problem der längeren Reisezeit von Frachtschiffen dürfte Tesla nicht allein sein, ist aber laut Tagesschau der erste große Konzern, der nun Verzögerungen im eigenen Betriebsablauf bekanntgebe. Auch Geely und das Möbelhaus Ikea hätten jedoch bereits auf drohende Schwierigkeiten hingewiesen.

USA versucht Lage zu beruhigen

Die Huthi-Rebellen hatten nach Beginn des Krieges in Israel und Palästina damit begonnen, vom Jemen aus Schiffe auf dem Roten Meer zu attackieren. Sie stellen sich auf die Seite der Terrororganisation Hamas. Inzwischen greifen die USA und Großbritannien gemeinsam Huthi-Stellungen in der Region an. Eine Durchfahrt wäre für Schiffe aktuell mit sehr hohen Risiken verbunden.

Derzeit werden in Grünheide jährlich von etwa 11.500 Mitarbeitern 250.000 Fahrzeuge im Jahr hergestellt, ausgelegt ist die derzeitige Kapazität auf 500.000 Elektroautos pro Jahr. Tesla möchte das Werk sogar noch weiter ausbauen und die Produktion auf dann bis zu einer Million Fahrzeuge jährlich erhöhen. Dazu läuft in Grünheide derzeit eine Bürgerbefragung, die der Gemeindevertretung als Entscheidungsfindung helfen soll, ob diese Erweiterung zugelassen wird. Wirtschaftlich hat sich die Ansiedelung Teslas auf jeden fall sowohl für Grünheide als auch ganz Brandenburg bisher sehr gelohnt.

Quelle: Tagesschau – „Werk in Grünheide: Tesla unterbricht Fertigung wegen Lieferproblemen“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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