Elon Musk ist bekannt dafür, Dinge zu hinterfragen und bei einem eigentlich durchentwickelten Produkt nochmals bei Null anzufangen, um es zu optimieren. Bestes Beispiel ist das Model 3, das sich in einigen Details von anderen E-Autos unterscheidet. Jetzt schraubt Musk an der Art, Autos zu produzieren: Tesla will demnächst in seinem Stammwerk in Fremont eine neue Druckgießmaschine einsetzen, um den hinteren Teil der Karosserie des kompakten Elektro-SUV Model Y zukünftig aus einem einzigen Guss herzustellen.
Irgendwann soll die Maschine sogar in der Lage sein, die komplette Karosserie in einem Guss zu fertigen. Aktuell besteht die Karosserie noch aus 70 Teilen, welche einzeln aufwändig produziert und dann miteinander verbunden werden müssen. Mit dem neuen Verfahren soll die Herstellung deutlich billiger werden und die Produktionsgeschwindigkeit gesteigert werden können.
Tesla has a giant new machine to produce the Model Y frame in almost one piece https://t.co/qFFhoPGCJJ by @fredericlambert pic.twitter.com/iBlhv4cjKP
— Electrek.co (@ElectrekCo) July 23, 2019
Bereits Mitte Juli hatte Tesla die Patentanmeldung der neuen Druckgießmaschine veröffentlicht, welche die Massenproduktion des Model Y beschleunigen soll. Da die Karosserie mit der neuen Maschine künftig aus Aluminium statt Stahl hergestellt werden kann, verliere das Elektroauto zudem an Gewicht, was seine Reichweite steigert. Außerdem soll die Alukarosserie auch die Sicherheit erhöhen, da das Auto bei einem Unfall die Crashenergie besser ableiten könne.
Elon Musk zeigte sich auf Twitter begeistert von der neuen Druckgießmaschine: „Es wird großartig sein, sie in Betrieb zu sehen! Es ist die größte Druckgießmaschine aller Zeiten. Sie wird die hintere Karosserie als ein einziges Teil fertigen, inklusive der Stoßstange.“
Will be amazing to see it in operation! Biggest casting machine ever made. Will make rear body in a single piece, including crash rails.
— Elon Musk (@elonmusk) August 13, 2020
Der Karosserie-Rohbau sei „sehr investitionsintensiv“, erklärte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer im Gespräch mit Business Insider. Tesla brauche dank der neuen Maschine weniger Pressen und Schweißroboter und könne damit „gut 20 bis 30 Prozent Kosteneinsparungen im Rohbau realisieren“. Dudenhöffer geht sogar davon aus, dass Tesla mit dem neuen Fertigungsverfahren eine kleine Revolution im Fahrzeugbau angestoßen hat und andere Autohersteller „früher oder später nachziehen, weil man solch eine Innovation nicht allzu lange schützen kann“.
Fremont in den USA ist nicht der einzige Standort, der mit der neuen Druckgießmaschine ausgestattet werden soll. Auch die momentan im Aufbau befindliche Giga Berlin sowie die Giga Shanghai sollen die riesige Zeit- und Kosten-Sparmaschine erhalten.
Quelle: Automobilwoche – „Größte Druckgießmaschine aller Zeiten“: Tesla will Karosserie des Model Y aus einem Guss bauen // Business Insider – Tesla baut Karosserie um — und stößt damit eine Revolution an