Skoda plant, seine Elektroauto-Palette zu erweitern und gleichzeitig Arbeitsplätze abzubauen. Ziel ist es, den Absatz um acht Prozent zu steigern und die Kosten zu senken, wie Automotive News Europe berichtet. Skoda CEO Klaus Zellmer betont demnach, dass der Unternehmenserfolg auf einer breiten Modellpalette und geringen Fixkosten basiert. Um die Wirtschaftlichkeit weiter zu verbessern, soll die Belegschaft um 15 Prozent schrumpfen. Laut Zellmer soll dies nach und nach durch natürliche Fluktuation erfolgen.
Das Unternehmen erwäge zudem, den Octavia als Elektroauto auf den Markt zu bringen. Bisher besteht das Angebot aus dem Enyaq, Enyaq Coupé und dem soeben vorgestellten kompakten Crossover Elroq. Zellmer sieht eine vollelektrische Version des Octavia als sinnvolle Ergänzung. Neben dem E-Modell soll auch eine Plug-in-Hybrid-Variante folgen. Diese Entscheidung bedeutet eine Neuausrichtung. Skoda hatte ursprünglich eine kleinere Elektroauto-Option ins Auge gefasst, basierend auf dem VW ID.1. Medien berichten, dass das Unternehmen davon Abstand genommen haben soll, da ein Nachfolger des Citigo-e nur wenig profitabel wäre.
Laut Zellmer erzielen Elektroautos derzeit geringere Gewinne als Verbrenner. Der Elroq kostet ähnlich viel wie der Karoq mit Benzin- oder Dieselmotor, bringt aber niedrigere Margen. Skoda plant für 2025 den Verkauf von über einer Million Autos, was einem Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Neben Europa liegt der Fokus verstärkt auf Indien und Vietnam, um die Abhängigkeit vom europäischen Markt zu verringern.
Besonders Indien bietet großes Potenzial. Dort hat Skoda kürzlich den Kylaq vorgestellt, ein speziell für diesen Markt entwickeltes Kompakt-SUV. Es wird lokal produziert und bedient das stark nachgefragte Segment für Autos unter vier Metern Länge, das in Indien fast die Hälfte der Verkäufe ausmacht. Zusätzlich arbeiten VW und Skoda an einem erschwinglichen Elektroauto für das Land. Der Preis soll unter 20.000 Euro liegen. Dies ist Teil eines Konzernprojekts zur Entwicklung kostengünstiger E-Modelle.
Auch in Vietnam steht ein Ausbau an. Skoda nimmt dort eine neue Produktionsstätte in Betrieb. Zunächst startet die Fertigung des kompakten SUVs Kushaq, später folgt die Limousine Slavia. Durch diese Maßnahmen will Skoda neue Märkte erschließen, die Produktpalette erweitern und gleichzeitig Kosten senken. Der geplante Stellenabbau ist Teil dieser Strategie, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Quelle: Automotive News Europe – Skoda to cut workforce amid costly EV push