Wenn die Elektroautos kommen: Was passiert mit Tankstellen? Diese Frage hat Shell im Oktober 2017 durch die Übernahme des Mobility Service Provider NewMotion, der über nicht weniger als 50.000 Ladestationen in ganz Europa verfügt und eigener Aussage nach das größte Ladenetz in Europa besitzt, schlüssig beantwortet. Man erweitert das eigene Angebot. Bis Ende 2019 sollten 50 Schnellladesäulen mit 100 Ladepunkten aufgestellt werden. Das wird nicht mehr ganz zu schaffen sein.
Den Anfang hat man allerdings gemacht und konnte eine erste Schnellladesäule in Betrieb nehmen, die weiteren werden in Kooperation mit EnBW jetzt sukzessive an Shell-Tankstellen in Betrieb genommen. Die 50 Hochleistungsladesäulen mit insgesamt 100 Ladepunkten sollen dabei nur der Anfang sein.
„Bislang konnten wir, gemeinsam mit starken Partnern, unseren batterieelektrischen Kunden bereits ein Angebot für die Ladung zu Hause, bei der Arbeit und im öffentlichen Raum machen. Jetzt gehen wir mit den ersten Hochleistungsladesäulen in unserem deutschen Tankstellennetz an den Start”- Jan Toschka, Chef Shell Tankstellengeschäft Deutschland, Österreich und der Schweiz
Als Partner habe man sich die EnBW an die Seite geholt. Das Energieunternehmen wird gemeinsam mit Shell sogenannte High Power Charger (HPC) mit einer Ladeleistung von bis zu 300 kW errichten. Die Ultraschnellladesäulen sind mit CCS- und CHAdeMO-Anschlüssen ausgestattet. In gerade einmal drei bis vier Minuten sollen E-Autos dort bis zu 100 km Reichweite nachladen können. Vorausgesetzt es handelt sich um E-Fahrzeuge, welche die volle Ladeleistung nutzen können. Shell gibt in der aktuellen Pressemitteilung auch zu verstehen, dass schon heute dort auch zwei E-Autos je nach Fahrzeugkonfiguration gleichzeitig Strom für 100 Kilometer in weniger als zehn Minuten laden können.
“Mit unserer Expertise bei großen Infrastrukturprojekten und unseren Erfahrungen aus der Energiewende gestalten wir auch die Mobilitätswende aktiv mit. Dabei spielt unsere Partnerschaft mit Shell eine wichtige Rolle.” – Timo Sillober, EnBW Vertriebschef
Sillober gibt auch zu verstehen, dass “für den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur verschiedene Akteure eng zusammenarbeiten müssen, damit Elektromobilität für alle einfach, überall und zuverlässig verfügbar ist.” Toschka seinerseits gibt zu verstehen, dass Shell seinen Beitrag leisten möchte, um die Klimaziele von Paris zu erreichen. Aus diesem Grund und weil man überzeugt sei, dass die Bedeutung der Elektromobilität allen vorab im Pkw-Sektor zunehmen wird, investiere man in diesem Bereich. Anzumerken ist, dass Shell in Hinblick auf E-Mobilität sowohl von batterieelektrischen Fahrzeugen als auch Brennstoffzellenfahrzeuge spreche.
Quelle: Shell – Pressemitteilung vom 12. Dezember 2019