Premiere: Seriennahe Designstudie der flexiblen Schnellladesäule von VW zeigt sich in Genf

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Volkswagen AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Ende Januar hat VW die Transformation der Volkswagen Konzern Komponente in Richtung E-Mobilität kund getan. Kurz darauf hat man bereits deutlich aufgezeigt, dass es der Wolfsburger Automobilhersteller ernst meint. So wurde bekannt, dass die Ende Dezember 2018 vorgestellte mobile Schnellladesäule, ab 2020 in die Serie überführt wird. Auf dem Genfer Automobilsalon hat man nun eine seriennahe Designstudie der flexiblen Schnellladesäule von VW vorgestellt.

VWs flexible Schnellladesäule. Eine Powerbank für E-Fahrzeuge.

Vom Prinzip her funktioniert diese wie eine Powerbank fürs Smartphone, eben nur ein paar Nummern größer und leistungsstärker. Die mobile Schnellladesäule von VW kommt mit einer Kapazität von 360 kWh daher und ermöglicht im autarken Betrieb das Laden von bis zu 15 E-Fahrzeugen. Bedingt durch die DC-Schnellladetechnologie mit einer Ladeleistung von 100 kW dauert ein Ladevorgang durchschnittlich nur 17 Minuten.

Unterschreitet der Energieinhalt des in der Ladesäule verbauten Batteriesatzes einen definierten Wert, wird die entleerte Ladesäule einfach gegen eine geladene getauscht. Schließt man sie hingegen fest an das Stromnetz an, lädt sich das Batteriepack permanent eigenständig nach.

Auf dem Genfer Automobilsalon lässt Volkswagen die flexible Ladesäule greifbar werden. So präsentiert sich diese dort mit kompakten Abmessungen und beweist, dass eine Standfläche von lediglich 120 x 100 cm ausreicht, um sie fast überall aufzustellen. Das ermöglicht künftig das Laden eines Fahrzeuges an nahezu jedem beliebigen Standort – ganz gleich ob in der City, bei Festivals, am Stadion oder anderen Veranstaltungen oder an welchem Ort auch immer.

VW sieht die Ladesäule als Baustein der Energiewende

Für Volkswagen ist die flexible Ladesäule mehr als ein Energiespender für die eigenen E-Autos. So ermöglicht die Säule es, vorausgesetzt diese wird durch Solar- oder Windenergie gespeist, erstmalig das Zwischenspeichern von nachhaltigem Strom. Damit wird die Elektromobilität CO2-neutral.

Dies bedeutet, dass Länder, welche über einen hohen Anteil regenerativ gewonnenen Stroms verfügen,  mit dem Einsatz der Schnellladesäule einen Teil dieser Energie somit zum ersten Mal puffern können. Gleichzeitig ermöglicht das Zwischenspeichern von Energie, das Stromnetz zu Spitzenzeiten zu entlasten.

Flexible Schnellladesäule von VW gibt alten Batterien ein neues Leben

Wie die E-Fahrzeuge der Konzernmarke baut auch die  Ladesäule auf dem Batteriepaket des Modularen Elektrifizierungsbaukastens (MEB)  auf und wird auf dessen Zellmodule ausgelegt. Hierdurch ist es der Ladesäule möglich Batterien aus E-Fahrzeugen ein zweites Leben zu verleihen.

Denn diese verlieren mit der Zeit Ladekapazität. Verfügt eine Fahrzeugbatterie über eine definierte reduzierte Restkapazität, wird sie ausgetauscht. Besteht diese Batterie anschließend eine ausführliche Analyse, kann sie für den Einsatz in einer flexiblen Schnellladesäule verwendet und so weiter genutzt werden.  Das reduziert nachhaltig den Einsatz von wertvollen Rohstoffen.

Serienfertigung der flexiblen Schnellladesäule ersetzt schwindende Produkte

Die Produktion der flexiblen Schnellladesäule ersetzt ab 2020 in Hannover schrittweise die Fertigung des zum Geschäftsfeld Motor und Gießerei gehörenden Wärmetauschers. Der Einstieg in die E-Mobilität ermöglicht dem Werk die dringend notwendige Transformation – und trägt zur Stabilisierung der Beschäftigung sowie zur nachhaltigen finanziellen Stärkung des Komponentenstandortes Hannover bei.

Die ersten flexiblen Schnellladesäulen werden im Rahmen eines Pilotprojektes bereits im ersten Halbjahr 2019 am Heimatstandort der Volkswagen AG in Wolfsburg aufgestellt und unterstützen dort den Aufbau einer Ladeinfrastruktur im Stadtgebiet.

https://youtu.be/XXeTV2GNoxw

Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung vom 04. März 2019

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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