Sensoren „verpetzen“ in Berlin Falschparker an Ladesäulen

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Daniel Krenzer
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Wer auf das Laden im öffentlichen Raum angewiesen ist, für den sind zugeparkte Ladesäulen ein echtes Ärgernis. In Berlin sorgen nun Sensoren dafür, dass Falschparker automatisch gemeldet werden und das Ordnungsamt somit zeitnah aktiv werden kann. Darüber berichtet emobilitaet.online.

Demnach werden insgesamt 220 Ladepunkte in den Stadtteilen Mitte und Kreuzberg mit Sensoren ausgestattet, die erkennen, ob sich ein Fahrzeug auf dem Stellplatz befindet. Ist dies der Fall und die Ladesäule meldet einen Ladevorgang, dann wird der Platz ordnungsgemäß genutzt. Steht aber ein Fahrzeug längere Zeit auf der Fläche, ohne dass ein entsprechender Ladevorgang gestartet wurde, handelt es sich offenbar um einen Falschparker.

Darüber wiederum kann das Ordnungsamt umgehend informiert werden, das dann vor Ort den Parkverstoß ahnden und das Fahrzeug gegebenenfalls sogar entfernen lassen kann. Denn wer seinen Verbrenner auf dem Parkplatz einer Ladestation für Elektroautos abstellt, muss damit rechnen, dass er auf eigene Kosten abgeschleppt werden könnte. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob vor Ort mehrere Ladeplätze frei sind, wie jüngst das Oberverwaltungsgericht Münster urteilte. Für das unberechtigte Parken auf einem Stellplatz für elektrisch betriebene Fahrzeuge werden zudem 55 Euro Bußgeld fällig.

Herausforderung in den Städten

Gerade in größeren Städten haben viele Anwohner keine Möglichkeit, direkt zu Hause zu laden. Als sogenannte „Laternenparker“ müssen sie auf öffentliche Ladesäulen zurückgreifen – und deren Ausbau kommt nicht in allen Städten den Bedarfen hinterher. Umso ärgerlicher ist es also, wenn ein Ladevorgang nur deshalb nicht gestartet werden kann, weil jemand den Platz an der Ladesäule blockiert, der diese sowieso nicht nutzen kann. Auch Elektroautos, die an Ladepunkten einfach nur abgestellt, aber nicht geladen werden, können abgeschleppt werden und das Parkvergehen geahndet werden.

Für Städte könnten zukünftig auch in Straßenlaternen oder in den Bordstein integrierte Lademöglichkeiten mit niedrigen Ladeleistungen von weniger als 4 kW eine Lösung darstellen. Öffentliche Ladesäulen ermöglichen in der Regel 11 kW oder sogar 22 kW an Ladeleistung, Schnellladesäulen sind in Innenstädten hingegen wegen der hohen Belastung für das lokale Stromnetz nur selten zu finden.

Quelle: emobilitaet.online – „Berlin: Mit Sensoren gegen Falschparker an Ladesäulen“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Matthias Geiger:

Da helfen nur mehr Ladesäulen. Es müssen die Ursachen bekämpft werden.

Marc:

Auch. Zumindest grob regional gesehen.

Sven:

Nicht zu vergessen, der Autobauer Tesla Berlin!

Marc:

Berlin, das gefühlt in allem hinten liegt, scheint bei der Elektromobilität einen guten Job zu machen. Die Elektrobusse in Berlin sind vorbildlich, da ist Ladetechnik und Ausbaustand gemeint. Und jetzt werden die Säulenblockierer technisch identifiziert. Außerdem ist 2030 Schluss für Verbrenner. Weiter so!

Philipp:

Die Ladesäule weiß doch, dass das Kabel noch angeschlossen ist.

Es geht um Autos die kein Kabel angesteckt haben, egal ob Verbrenner oder eAuto.

ID.alist:

Hoffentlich ist etwas Logik beim „verpetzen“ dabei, und die Leute die Abends das Auto angeschlossen haben ihr Auto am nächsten Morgen wieder finden egal ob der Ladevorgang kurz davor oder mitten in der Nach beendet worden ist.

Wolfbrecht Gösebert:

Artikelüberschrift:

„Sensoren „verpetzen“ in Berlin Falschparker an Ladesäulen“

Auch wenn das erstmal etwas negativ klingt: »Und das ist auch gut so«!

Übrigens: Wenn der Ladeplatz-Mißbrauch auch gleich online auf den Ladeplatzkarten gekennzeichnet wird, ist besonders scnelle Abhilfe möglich.

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