Inside Renault: Exklusive Details zum kommenden Twingo

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Elektroauto-News

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Renaults neuer Twingo bringt frischen Wind in das A-Segment der Elektroautos, indem er Innovation und Tradition auf bemerkenswerte Weise miteinander verbindet. Der Chief Designer von Renault, Sandeep Bhambra, beschrieb das Konzept gegenüber Elektroauto-News (EAN) als ein Elektroauto, das für die Stadt entwickelt wurde und ein klares Ziel verfolgt: Elektromobilität für unter 20.000 Euro zugänglich zu machen. Doch dieses ambitionierte Vorhaben birgt Herausforderungen, die nicht nur technischer Natur sind.

Renault Twingo e-tech: Kompaktes Design mit großem Radstand

Die Entscheidung, den Twingo auf der AmpR Small Plattform des Renault 5 aufzubauen, ermöglichte es, das E-Auto auf eine Länge von 3,75 Metern und eine Breite von 1,73 Metern (ohne Spiegel) zu reduzieren. Bei einer Höhe von gerade einmal 1,47 Meter. Wohlgemerkt gelten die Maße vorerst nur für das Concept Car der Franzosen. Trotz der kompakten Maße beeindruckt der Twingo mit einem langen Radstand, was für mehr Platz im Innenraum sorgt. „Der Raum wird vollständig den Insassen zurückgegeben“, betont Bhambra und erklärt, dass vier Erwachsene bequem Platz finden werden. Damit hebt sich der Twingo von anderen Autos des A-Segments ab, da er innen das Raumgefühl eines B-Segment-Fahrzeugs bietet.

Dieser zusätzliche Raum zwischen den Achsen war notwendig, um größere Akkumodule unterzubringen, die eine günstigere Batteriechemie ermöglichen. „Billigere Batterien sind leider größer“, fügt Bhambra hinzu. Dies erklärt den langen Radstand und die 18-Zoll großen Reifen im C-Segment-Format, die dazu beitragen, den Twingo optisch ausgewogen und kompakt wirken zu lassen. Ferner verfolgt Renault beim Twingo einen minimalistischen Designansatz, der sich auch an den klaren Linien des ursprünglichen Twingo 1 orientiert. Die „Froschaugen“-Scheinwerfer, die Bhambra als „rund und leicht zusammengepresst“ beschreibt, sind eine Hommage an das erste Modell und sollen es auch in die Serienversion schaffen. Ebenso wurden die Türgriffe des Originals aufgegriffen, die einen nostalgischen Bezug herstellen sollen.

Der Verzicht auf unnötige Linien und eine cleane, klare Formensprache dominieren das äußere Erscheinungsbild. „Wir haben versucht, Details zu entfernen, statt neue hinzuzufügen“, erklärt Bhambra, was dem Auto ein modernes und aufgeräumtes Äußeres verleiht.

Herausforderungen und städtische Funktionalität im Fokus

Ein wesentliches Thema für Bhambra und sein Team war die Funktionalität des Autos im städtischen Raum. „Paris ist eine Stadt, in der Stoßstangen permanent beansprucht werden“, bemerkt er, und erklärt, dass die Details an den Stoßfängern des Twingo speziell dafür entwickelt wurden, das Auto vor kleineren Unfällen im Stadtverkehr zu schützen. Das Fahrzeug wurde „Paris-sicher“ gemacht, um den Anforderungen des urbanen Parkens gerecht zu werden. Ein weiterer Aspekt des Designs sind die Lichtelemente an Front und Heck, die sowohl funktional als auch ästhetisch einen Beitrag leisten. Der Twingo wird, so Bhambra, mit moderner Lichttechnologie ausgestattet, die sowohl Sicherheit als auch Stil vereint.

Das Ziel von Renault, ein erschwingliches Elektroauto zu schaffen, wird durch die Preisvorgabe von unter 20.000 Euro deutlich. „Es ist eine Herausforderung, ein A-Segment-Fahrzeug wirtschaftlich zu gestalten, insbesondere bei Elektroautos“, räumt Bhambra ein. Doch diese Herausforderung geht Renault bewusst an, um die Elektromobilität für ein breiteres Publikum zu öffnen. Die Demokratisierung des Elektroautos sei ein zentrales Anliegen, was Renault dazu zwingt, innovative und kosteneffiziente Lösungen zu finden.

Dabei bleibt Renault auch in puncto Aerodynamik konsequent. Ein optimiertes Aerodynamikprofil soll dazu beitragen, die Reichweite des Stadtfahrzeugs zu maximieren, was im WLTP-Zyklus, der auch Autobahnfahrten berücksichtigt, von entscheidender Bedeutung ist. Zur genauen Reichweite des Stromers hat man sich nicht geäußert, merkte aber im Nebensatz an, dass 300 km Reichweite für E-Autos im Alltag schon gesetzt sein müssen.

Renaults neuer Twingo e-tech könnte ab 2026 ein viel gesehenes Gesicht der urbanen Mobilität werden. Durch die Kombination aus innovativem Design, funktionaler Stadtanpassung und einem klaren Fokus auf erschwingliche Elektromobilität zielt der französische Hersteller darauf ab, eine neue Generation von Stadtautos zu etablieren. Dabei bleibt spannend, wie Renault die Balance zwischen Design, Funktionalität und Preis in der Serienproduktion realisieren wird.


Disclaimer: Renault hat zur statischen Präsentation des Renault Twingo e-tech in Paris eingeladen und hierfür die Reisekosten übernommen. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene ehrliche Meinung.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Jens:

Das wäre ja schlechter als der schon 5 Jahre alte Fiat 500e.

Wolfbrecht Gösebert:

Schrieb doch ein „Gastschreiber“:
„Am Ende dürfte es, wenn es rein um den Preis geht[,] wohl ein Griff in das Regal geben und damit bekommt das Auto keine moderne Technologie.“

Das ist einerseits falsch bzw. andererseits auch unsinnig:
1• Es bekommt sogar MODERNSTE Technologie: Ein AC-bidirektonal arbeitender Wandler soll V2L und V2G möglich machen!
2• VIEL wichtiger als „moderne Technologie“ ist doch „BEWÄHRTE Technologie“, die sorgt nämlich für wichtige Zuverlässigkeit :P

Vermutung:
• Renault könnte – solange die Preise stimmen – mit R4-E und R5-E erfolgreich werden.
• Generell gewinne ich immer mehr den Eindruck: VW muß sich mit dem ID.2 resp. ID.1 beeilen!

Georg Laackman:

Was, bitteschön, ist denn der Zusammenhang von Akkugröße und dem Vorhandensein einer Anhängerkupplung??

Pedro G.:

Ich fahre auch mit 50 kWh-Akku 10x im JAHR eine Strecke mit 650 km,
muß 3x Nachladen und bin 2 h länger unterwegs,
wen der Kopf das akzeptiert ist es kein Problem.

Pedro G.:

Das geht sich mit einem 40 kWh- Akku nicht aus.
Denn schon Auto mit 50 kWh-Akkus haben keine AZV Zulassung

adson:

Eine AZV mit mind. 500kg, für den Grünschnitt, wäre noch gut!

Philipp:

Welcher Kleinstwagen hat(te) denn (je) eine „moderne Technologie“?

Das sind Kleinstwagen, niemand erwartet hier irgendetwas von „State of the Art“. Es bleibt immer ein günstiger Kleinstwagen
und wenn eine alte Technologie den Verkaufspreis um 1000€ drücken kann, dann ist das gut so.

Auch bisher waren Twingos keine Drittautos. Es waren einfache Autos für den einfachen Einsatzzweck und das vorwiegend als Erstauto. Wer mit dem Urtwingo häufig Langstrecke gefahren ist, hatte das falsche Auto. Sei es wegen Rücken oder Unfallschutz oder Ermüdung durch fehlenden Komfort. Einmal im Jahr kann man mit 80kW auch Langstrecke fahren.

Es kommt immer auf das Fahrprofil an, ob ein Auto passt. Der Twingo war nie ein Langesteckenprofilauto.

Gastschreiber:

Am Ende dürfte es, wenn es rein um den Preis geht wohl ein Griff in das Regal geben und damit bekommt das Auto keine moderne Technologie.
Also außer optischer Schein sehe ich die große Gefahr, dass die, für mich inzwischen veraltete Technik, gerade Akku- und Ladetechnik, weiterhin im Twingo verbleibt. Aber vermutlich gehöre ich zur Minderheit, die glaubt, so ein Auto kann das machen, was der Urtwingo konnte, auch die typische Studentenschar und Kleinfamilien außerhalb urbaner Bewegung zufriedenzustellen.
Somit wohl als typisches Drittauto konzipiert um nicht mit dem SUV einkaufen zu fahren und da spielt Ladeleistung keine Rolle.
Ja, lauter Vorurteile :)
Renault hat noch viel Zeit diese Lügen zu strafen.

Yoyo:

Es wird also etwa einen 40 kWh-Akku geben, der vollkommen ausreicht für den Einsatzzweck. WLPT-Reichweite 320 Km.
Dazu AC-Ladung mit 11 kWh und DC-Ladung mit 80 kWh.
Passt.

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