Rivian hat seine Ergebnisse für das erste Quartal dieses Jahres veröffentlicht. Der US-amerikanische Hersteller für Elektroautos hat dabei die Umsatzerwartungen, aber auch die Prognosen für Verluste übertroffen. Zudem verbesserte sich die Bruttomarge nur leicht. Nichtsdestotrotz bekräftigt das Unternehmen weiterhin seine Gewinnziele für das vierte Quartal.
Das erste Quartal dieses Jahres war für viele Elektroautohersteller eine Herausforderung, beispielsweise aufgrund der Lieferschwierigkeiten wegen der Angriffe auf Handelsschiffe im roten Meer. Ursprünglich wurde von Analyst:innen geschätzt, dass Rivian in diesem Quartal einen Umsatz von umgerechnet fast 1,1 Milliarden Euro erwirtschaften und einen Verlust von 1,07 Euro pro Aktie machen würde.
Tatsächlich lag der Umsatz des Unternehmens jedoch mit umgerechnet knapp 1,12 Milliarden Euro leicht über den Erwartungen und im Vergleich zum Vorjahr bei 82 Prozent. Der Verlust wiederum lag bei 1,37 Euro pro Aktie und damit ebenfalls über der Prognose. Mit umgerechnet knapp 7,28 Milliarden Euro beendete Rivian das Quartal mit weniger Kapital in bar als im vierten Quartal 2023 mit 8,68 Milliarden Euro. Die Bruttomarge für Fahrzeuge bei Rivian hat sich leicht verbessert, jedoch sind die Bruttomargen immer noch schlechter als im zweiten und dritten Quartal des letzten Jahres.
Die Auslieferungen blieben zwischen dem letzten Quartal 2023 und diesem ersten Quartal mit über 13.500 Einheiten gleich, was zugleich aber einem Anstieg zum Vorjahresquartal um 71 Prozent entspricht. Damit hat Rivian nach eigenen Angaben im ersten Quartal einen Marktanteil von 5,1 Prozent bei den US-Elektroautos erreicht. Der R1S war dabei das meistverkaufte Elektroauto der Marke mit einem Verkaufspreis von umgerechnet fast 65.000 Euro.
Quartalsgewinne bis Ende des Jahres erwartet
Mit gesteigerter Effizienz und optimierten Kosten erhofft sich Rivian, im vierten Quartal dieses Jahres leichte Bruttogewinne zu erreichen. Am 1. Mai wurde eine Werksschließung des Herstellers beendet, die Anfang April begonnen hatte. In dieser Zeit wurde das Werk umgerüstet, um die Gewinnspannen zu verbessern. Im besten Fall kann Rivian dadurch nach eigenen Angaben die Effizienz um fast ein Drittel steigern.
Während der Zeitplan und die Kosten für den R3 noch nicht bekannt gegeben wurden, wird außerdem das Modell R2 der Marke in der ersten Hälfte des Jahres 2026 zu einem Preis von umgerechnet etwa 41.700 Euro auf den Markt kommen. Das Unternehmen kündigte an, die Produktion des R2 voranzutreiben zu wollen und ihn in seinem Werk im US-Bundesstaat Illinois herzustellen, anstatt in einem geplanten Werk in Georgia. Damit wird die Produktionskapazität des Werks in Illinois insgesamt auf 215.000 Einheiten pro Jahr erhöht.
Derzeit arbeitet Rivian mit verkürzten Investitionen, in deren Folge man sich für das bereits bestehende Werk in Illinois für die R2-Produktion entschied, was auch 2025 und 2026 zu Einsparungen führen soll. Außerdem wurde knapp 1 Prozent der Stellen gestrichen. Anfang Mai gab Rivian mit den Q1-Ergebnissen auch die aktuelle Investitionsprognose für 2024 bekannt, wobei die Investitionen von umgerechnet knapp 1,62 Milliarden Euro auf 1,11 Milliarden Euro korrigiert wurden.
Insgesamt bekräftigte Rivian jedoch seine Prognosen für das Gesamtjahr 2024, die neben leichten Q4-Bruttogewinnen auch eine Produktion von 57.000 Fahrzeugen und einen Verlust von 2,5 Milliarden Euro vorsehen.
Quelle: Electrek – Rivian (RIVN) Q1 results – revenue beat, earnings miss, Q4 profit reaffirmed