Munro EV aus Glasgow hat eine Finanzierungsrunde über 2,3 Millionen Euro abgeschlossen, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung hervorgeht. Der Elektroautohersteller erhält das Kapital von bestehenden Investoren, darunter Elbow Beach, um die Produktion seiner M-Series auszubauen. Die robusten Allradmodelle sind speziell für den Einsatz in Bergbau, Verteidigung und Bauwirtschaft entwickelt – Bereiche, in denen bisher meist Dieselmotoren dominieren.
Der Zeitpunkt ist günstig. Weltweit stehen Industrieunternehmen unter Druck, ihre Emissionen zu senken. Während sich der Markt für private E-Autos schnell entwickelt hat, fehlen in vielen Arbeitsumgebungen noch elektrische Alternativen. Munro will diese Lücke schließen: Das M-Series-Modell bietet 1000 Kilogramm Nutzlast und rund 170 Meilen (ca. 274 km) Reichweite. Damit eignet sich der E-4×4 besonders für anspruchsvolle Gelände und dauerhaften Betrieb.
Die Nachfrage zeigt, dass der Ansatz funktioniert. Bereits jetzt liegen 246 Vorbestellungen mit einem Gesamtwert von rund 19,6 Millionen Euro vor, so das Unternehmen. Um diese Aufträge abzuarbeiten, erweitert Munro seine Produktionsstätte in Glasgow deutlich. Nach Unternehmensangaben sollen dadurch bis zu 300 neue Arbeitsplätze entstehen – ein spürbarer Impuls für die regionale Industrie.
Elbow Beach-Mitgründer JP unterstützt den Kurs: „Munro steht für moderne Fertigung in Schottland. Das Unternehmen verfolgt eine klare Strategie, die wirtschaftlichen Nutzen mit Klimaschutz verbindet.“ Auch Munro-CEO Russel Peterson betont die Bedeutung der Investition. Viele Betreiber im Bergbau oder in der Bauwirtschaft suchten derzeit nach verlässlichen Alternativen zu Dieselautos. Das M-Series-Modell erfülle die Anforderungen dieser Branchen, ohne Leistungseinbußen hinnehmen zu müssen.
Mit dem neuen Kapital will Munro gleich mehrere Schritte gehen. Die Produktionslinie in Glasgow wird erweitert, zusätzliche Ingenieur:innen und Monteur:innen sollen eingestellt werden. Gleichzeitig entstehen branchenspezifische Varianten des M-Series, die je nach Einsatzgebiet angepasst werden – etwa für Baustellenlogistik, Geländetransporte oder militärische Aufgaben. Auch Vertrieb und Service will das Unternehmen gezielt auf diese Industrien ausrichten.
Langfristig denkt Munro in größeren Dimensionen. In den kommenden sechs Jahren soll die Produktionskapazität auf bis zu 5000 Autos pro Jahr steigen. Diese Skalierung senkt die Stückkosten und stärkt die Position des Unternehmens bei Ausschreibungen. Gerade Großkunden erwarten feste Lieferzeiten und planbare Budgets – eine Voraussetzung, um den Übergang zu elektrischen Nutzfahrzeugen wirtschaftlich zu gestalten. Auch die britische Regierung beobachtet die Entwicklung. Im Rahmen der Land Mobility Strategy plant das Verteidigungsministerium, bestehende Land Rover- und Pinzgauer-Modelle zu ersetzen.
Quelle: Munro – Pressemitteilung per Mail