Der Audi Concept C soll zeigen, wohin die Marke mit den vier Ringen will – technisch, gestalterisch, symbolisch. Im neuen Making-of-Film begleitet Audi den Entstehungsprozess des vollelektrischen Roadsters. Was als einfacher Blick hinter die Kulissen gedacht war, zeigt vor allem, wie hoch der Druck im Projekt war.
„Heute beginnt etwas Neues“, so Audi-Chef Gernot Döllner zu Beginn. Der Satz klingt nach Aufbruch, nach Richtung. Doch schon bald wird deutlich, wie viel Anstrengung hinter diesem Neubeginn steckt. Der Concept C ist kein bloßes Showcar. „Wir wollten ein Auto bauen, das tatsächlich straßenzugelassen ist und 120 km/h erreicht“, erklärt ein Ingenieur. Ein Auto also, das nicht nur auf dem Podium glänzt, sondern auch fährt. Dafür bleiben vier Monate Zeit – ein ehrgeiziger Plan, selbst für ein Unternehmen dieser Größe – in Bezugnahme auf die Vorstellung im Rahmen der IAA 2025.
Der Film zeigt keinen reibungslosen Prozess, sondern ein ständiges Ringen um Perfektion. Immer wieder geht es um Millimeter. „Wir haben das Auto mehrfach gescannt, die Abweichungen durften maximal ein Millimeter betragen“, sagt ein Teammitglied. Die Kamera zeigt Hände, die messen, schleifen, prüfen. Doch unter der ruhigen Oberfläche liegt Druck. „Wenn es schiefgeht, haben wir ein Problem“, kommentiert ein Techniker, als sich Teile des Stoffdachs verziehen. Der Satz beschreibt, was sich durch das ganze Projekt zieht: das Bemühen, technische Machbarkeit und ästhetische Ideale unter Zeitdruck zu vereinen.
Auch beim Lack wird dieser Konflikt sichtbar. Die matte Metallic-Lackierung sieht im Licht spektakulär aus, ist aber empfindlich. „Wenn ein Kratzer entsteht, muss man die ganze Seite neu lackieren“, so ein Mitarbeiter. Jede Entscheidung hat Konsequenzen. Präzision bedeutet hier nicht nur handwerkliche Genauigkeit, sondern auch ständige Gratwanderung.
Erleichterung: Das Concept C fährt aus der Werkhalle
Als das Auto zum ersten Mal aus der Werkhalle rollt, löst sich die Spannung für einen Moment. „Dieser Moment war sehr bewegend“, erzählt eine Ingenieurin. „Ein Kollege neben mir hatte Tränen in den Augen.“ Der Film fängt diese Szene ruhig ein – kein Triumph, eher Erleichterung. Wochen der Unsicherheit münden in Sekunden der Stille. Dass ein Einzelstück solche Emotionen auslöst, zeigt, wie viel Risiko im Prozess lag.
Auf der Teststrecke wirkt der Concept C lebendig. „Das Auto hat mich völlig umgehauen“, sagt ein Entwickler. „Alle Systeme haben funktioniert.“ Zwischen den Zeilen schwingt mit: Es hätte auch anders kommen können. Der Wagen fährt, lenkt, beschleunigt. Doch ob diese technische Reife über die Filmkulisse hinaus Bestand hätte, bleibt offen. Der Film deutet an, dass manches erst im letzten Moment funktioniert hat.
Im Studio schließlich steht das Auto vor einer riesigen LED-Wand. Reflexe tanzen über die matte Oberfläche, das Ergebnis monatelanger Detailarbeit. „Die Reflexe auf der Oberfläche sind faszinierend“, so ein am Projekt beteiligter Designer. Der Satz klingt ehrlich – und zugleich zeigt er, worum es Audi hier geht: Wirkung. Der Concept C soll nicht nur gebaut, sondern inszeniert werden.
Gernot Döllner fasst es zusammen: „Radical simplicity ist der Kern unseres Designs. Wir reduzieren auf das Wesentliche, auf das, was wirklich zählt.“ Diese „radikale Einfachheit“ ist zugleich Versprechen und Widerspruch. Denn der Film zeigt nicht Reduktion, sondern enormen Aufwand, um Einfachheit zu erzeugen.
„Heute ist der Beginn von etwas Neuem“, wiederholt Döllner zum Schluss. Der Satz bleibt stehen, wie ein Echo. Der Audi Concept C soll einen Wendepunkt markieren. Ob das tatsächlich gelingt, werden die kommenden Monate zeigen.
Quelle: Audi – Pressemitteilung per Mail / Audi auf Youtube – The Making of the Audi Concept C