Mitsubishi Eclipse Cross EV: Elektrischer Neustart

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Hannes Dollinger
Hannes Dollinger
  —  Lesedauer 3 min

Mitsubishi will es in Europa noch einmal wissen und kündigt einen neuen Anlauf in der Kompaktklasse an: Der Eclipse Cross, das SUV-Coupé, das bisher mit Verbrenner und Plug-in-Hybrid auf dem Markt ist, soll im September als reines Elektroauto vorgestellt werden. Die Markteinführung in Deutschland ist für Ende des Jahres geplant. Damit kehren die Japaner mit einem neuen Fokus auf den europäischen E-Auto-Markt zurück.

Mitsubishi war in den letzten Jahren im europäischen Markt für reine Elektroautos eher unauffällig. Zwar gab es mit dem i-MiEV früh einen kleinen Stromer und der Outlander PHEV war lange ein Bestseller unter den Plug-in-Hybriden, doch im boomenden Markt der reinen E-Autos fehlte ein zugkräftiges Modell. Bereits im vergangenen Jahr kündigte Mitsubishi eine Produktoffensive für Europa an, und der neue elektrische Eclipse Cross scheint nun ein zentraler Baustein dieser Strategie zu sein. Die Erwartungen sind entsprechend hoch, denn die Marke braucht dringend frische Impulse.

Eclipse Cross EV: Das könnte unter der Haube stecken

Die offizielle Pressemitteilung hält sich mit technischen Details noch bedeckt, aber einige Eckpunkte sind bekannt. Der neue Eclipse Cross EV wird als SUV der Kompaktklasse positioniert und soll mit einem „futuristischen EV-Design“ aufwarten, das im europäischen Designzentrum der Marke bei Frankfurt entsteht. Angekündigt sind zudem ein geräumiger Innenraum, moderne Fahrerassistenzsysteme und eine zeitgemäße Konnektivität mit integrierten Google-Diensten. Schon im vergangenen Oktober berichteten wir über Gerüchte, dass der elektrische Eclipse Cross auf Renault-Technik basieren könnte.

Interessant ist die Ankündigung von zwei verschiedenen Batterieoptionen, die „große elektrische Reichweiten“ ermöglichen sollen. Angesichts der Produktion im französischen Douai, einem Werk der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz, liegt die Vermutung nahe, dass der Eclipse Cross EV auf einer gemeinsamen Plattform wie der CMF-EV stehen könnte. Diese Plattform nutzen bereits Modelle wie der Renault Scenic E-Tech oder der Nissan Ariya. Entsprechend könnten Batteriegrößen im Bereich von 60 kWh für eine Basisversion und über 80 kWh für eine reichweitenstärkere Variante denkbar sein, was Reichweiten von über 400 bzw. über 500 Kilometern ermöglichen würde.

Auch bei der Ladeleistung dürfte sich Mitsubishi an den Standards der Allianz orientieren, was Ladeleistungen von mindestens 130 kW erwarten lässt. Die Integration von Googles Android, wie sie auch Renault für neue Modelle nutzt, verspricht eine intuitive Bedienung und gute Vernetzung.

Die Herausforderung: Mitsubishi im Wettbewerbs-Check

Das Segment der Kompakt-SUVs ist hart umkämpft. Modelle wie der VW ID.4, Skoda Enyaq, Hyundai Kona Elektro, Kia Niro EV oder auch der Renault Scenic E-Tech setzen hier die Maßstäbe. Für einen erfolgreichen (Wieder-)Einstieg muss der Mitsubishi Eclipse Cross EV also nicht nur mit Design und Reichweite überzeugen, sondern auch preislich attraktiv sein. Die Produktion in Frankreich könnte zwar helfen, Zölle zu umgehen, aber die Kostenstruktur der Allianz-Plattformen wird entscheidend sein.

Mitsubishi steht vor der Herausforderung, das Vertrauen der europäischen Kunden zurückzugewinnen und zu beweisen, dass die Marke im Zeitalter der Elektromobilität eine relevante Rolle spielen kann. Ein einzelnes Modell, auch wenn es gut konzipiert ist, wird dafür kaum ausreichen. Es braucht eine klare, langfristige Strategie und weitere überzeugende Produkte. Der elektrische Eclipse Cross könnte aber der wichtige erste Schritt sein, um Mitsubishi in Europa wieder auf die Landkarte der E-Auto-Käufer zu bringen. Ob dieser Neustart gelingt, werden die finalen Spezifikationen, die Preisgestaltung und nicht zuletzt die ersten Tests zeigen.

Quelle: Mitsubishi – Pressemitteilung

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Hannes Dollinger

Hannes Dollinger

Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Pedro G.:

Günstiger als die Chinesen weil kein übertriebener Zoll ⁉️

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