Das australische Start-up Mevco (Mining Electric Vehicle Company) hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen wollte die heimischen Bergwerke mit umgerüsteten R1T-Pickups von Rivian beliefern. Inzwischen schuldet Mevco einer langen Liste an Gläubigern Beträge in Millionenhöhe.
Mevco wurde 2022 im australischen Perth gegründet und wollte die heimische Bergbauindustrie mit Elektro-Pickups versorgen. Dazu wollte das Start-up in 2023 zunächst 8500 auf den Batteriebetrieb umgerüstete Toyota Hilux- und LandCruiser-Pickups verkaufen, schien aber später von den Toyota-Modellen abzurücken. Anfang dieses Jahres erklärte der Mevco-CEO Matt Cahir, dass „der Markt für umgebaute Maschinen gereift ist und kein Bergwerk ein Produkt will, das nicht vom OEM unterstützt wird”.
Anfang vergangenen Jahres ging das junge Unternehmen eine Vereinbarung mit Rivian ein, wonach Mevco den ausschließlich als Linkslenker produzierten R1T umrüsten wollte, um ihn für den Einsatz im Bergbau in Australien und Nordamerika anzubieten. Dazu hatten Mevco-Vertreter gegenüber dem australischen Onlinemagazin Drive mitgeteilt, das Start-up hätte Hunderte von Fahrzeugen von Rivian erhalten.
Mit einer Verschuldung in Millionenhöhe wurde das Unternehmen bereits am 10. September unter Insolvenzverwaltung gestellt, wie aus Unterlagen hervorgeht, die bei der australischen Wertpapier- und Investitionskommission (ASIC) eingereicht und von dieser veröffentlicht wurden. Das Onlinemagazin Drive verweist darauf, dass die veröffentlichten, gescannten Dokumente eine schlechte Qualität haben und einige Informationen nicht lesbar sind.
In den Unterlagen wird unter anderem der Bergbaugigant Fortescue, einer der weltweit größten Eisenerzproduzenten, genannt. „Fortescue beauftragte Mevco damit, drei Rivian R1T-Fahrzeuge im Rahmen einer sechsmonatigen Testphase im Jahr 2025 in unseren Bergbaubetrieben in Pilbara auf ihre Einsatztauglichkeit zu prüfen“, sagte ein Sprecher von Fortescue gegenüber Drive.
Insgesamt fünf Unternehmen schulden Mecvo laut den veröffentlichten Dokumenten noch Geld, während die Liste der Gläubiger weitaus länger ist. Vierzehn Einzelpersonen schuldet das Start-up insgesamt fast eine halbe Million Australische Dollar (ca. 275.000 Euro). Mit Forderungen in Höhe von insgesamt über 13 Millionen Dollar (ca. 7,3 Millionen Euro) werden weitere 50 Unternehmen als Gläubiger genannt. Weitere 2,9 Millionen Dollar (ca. 1,7 Millionen Euro) werden laut der Dokumente an vier gesicherte Gläubiger geschuldet.
Auf der Vermögensliste befinden sich drei Hilux-Pickups und 13 R1Ts. Da es sich bei den Rivian-Modellen ausschließlich um Linkslenker handelt, können diese nicht einfach an die Öffentlichkeit verkauft werden, um auf den australischen Straßen gefahren zu werden.
Quelle: Drive – Australian electric-car start-up MEVCO goes bust, numerous EV utes could be up for grabs







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