Mercedes: Keine Produktionskürzung trotz Stagnation

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Mercedes-Benz

Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Der Autohersteller Mercedes-Benz sieht derzeit keine Notwendigkeit, seine Produktionskapazitäten aufgrund stagnierender Verkaufszahlen anzupassen. Jörg Burzer, Produktionschef bei Mercedes, betonte gegenüber der Automobilwoche, dass bereits in den vergangenen Jahren Maßnahmen ergriffen wurden. Das Werk in Hambach wurde verkauft, die Produktion in Brasilien und Russland eingestellt, während das ungarische Werk in Kecskemét erweitert wurde. Mercedes sieht sich damit für die kommenden Jahre gut aufgestellt. Die Produktionsstandorte des Unternehmens erstrecken sich neben Deutschland und Ungarn auch auf Länder wie China, die USA, Mexiko und Südafrika. Insgesamt beschäftigt Mercedes weltweit rund 75.000 Menschen im Produktionsbereich.

Die Umstellung auf Elektromobilität, der Fokus auf Nachhaltigkeit sowie die zunehmende Digitalisierung prägen die Herausforderungen in der Produktion. Mercedes arbeitet in diesen Bereichen eng mit Partnern wie Siemens, Nvidia und Microsoft zusammen. In der Factory 56 in Sindelfingen werden seit 2020 die S-Klasse und der elektrische EQS auf einer Linie produziert. Flexibilität ist dabei entscheidend, um unterschiedliche Antriebssysteme je nach Marktanforderungen herstellen zu können.

Mercedes beschränkt sich nicht auf die reine Autoherstellung. Das Unternehmen produziert auch Windenergie in einem eigenen Windpark und hat eine Recyclinganlage für Batterien eröffnet. Ein weiteres Innovationsbeispiel ist die Fertigung eines Axialfluss-Motors, der 30 neue Produktionsprozesse umfasst. Laut Burzer waren diese Entwicklungen vor fünf Jahren kaum vorstellbar.

Zur weiteren Effizienzsteigerung testet Mercedes aktuell den Einsatz eines humanoiden Roboters im ungarischen Werk in Kecskemét. Dieser Roboter könnte langfristig schwierige ergonomische Aufgaben übernehmen und damit die Qualität der Produktion verbessern. Dies sei besonders vor dem Hintergrund eines drohenden Fachkräftemangels relevant. Künstliche Intelligenz soll künftig eine größere Rolle in den Produktionsprozessen spielen.

Zusätzlich richtet sich der Blick auf die Optimierung der Lieferkette. Burzer betonte, dass Produktivität und Effizienz hier ebenso wichtig seien wie in der Produktion selbst. In den vergangenen Jahren seien die Kosten in der Lieferkette erheblich gestiegen. Deshalb sollen neue Konzepte entwickelt werden, um trotz geopolitischer Risiken wie Handelsbarrieren widerstandsfähig zu bleiben und die Effizienz weiter zu erhöhen.

Quelle: Automobilwoche – Mercedes-Produktionschef Jörg Burzer: Mit Robotern gegen den Fachkräftemangel

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfbrecht Gösebert:

Frank2 schrieb hier in einer Antwort an Hiasl: „Aber selbstverständlich werden weniger Auto[s] hergestellt …“

DAS sehe ich auch so –> nur steht das im Widerspruch zur Überschriftsaussage des Artikels: „Keine Produktionskürzung trotz Stagnation“!

Ich vermute allerdings den „Fehler“ in der gewählten Formulierung der Überschift –> Schließlich ist das BEREITHALTEN von Produktionskapazitäten eben *nicht* gleichbedeutend mit deren variabel möglicher AUSLASTUNG … :)

Und wo ich nun schon mal beim Nitpicking von Artikel-Formulierungen bin :) –> Im vorletzten Absatz sind
»… schwierige ergonomische Aufgaben …« halt NICHT dasselbe wie »… ergonomisch schwierige Aufgaben …«!

Frank2:

Die „Produktionskapazitäten“ werden nicht verändert – auf gut Deutsch: „Wir schliessen derzeit keine Werke!“

Aber selbstverständlich werden weniger Auto hergestellt – daher braucht es keine Parkhäuser :-)

Hiasl:

Baut man dann Parkäuser?

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