Vor Jahren kannte Maxus in Europa niemand. Doch was die Bezeichnung für einen leckeren Schokoriegel, einen würzigen Snack oder ein besonders starkes Reinigungsmittel sein könnte, ist aus der Riege der Nutzfahrzeughersteller mittlerweile kaum mehr wegzudenken. Die Ableger des chinesischen SAIC-Konzerns bietet für Handwerker und Gewerbetreibende viel Nutzlast fürs Geld.
Während mit dem Familien-SUV Euniq 6 oder den beiden Mifa-Vans zunehmend auch Privatkunden auf die Firma Maxus aufmerksam werden, bleibt das Kerngeschäft der chinesischen Autobauer die weiße Ware: vielfältig einsetzbare Transporter verschiedenster Größen und Einsatzmöglichkeiten. Der neueste Zuwachs im Angebot ist der Maxus eDeliver 7, der die Lücke zwischen dem großen eDeliver 9 sowie dem Citytransporter eDeliver 3 schließt und somit gegen Erfolgsmodelle wie den Fiat Ducato oder einen Ford Transit antritt. Auch der Maxus ist mit Preisen ab 45.990 Euro (netto) wie die Wettbewerber in zwei Längen und mit zwei Batteriegrößen zu bekommen, um sich den Wünschen der Gewerbekunden anzupassen.
Während die L1-Variante mit einer Länge von fünf Meter hinter großen Klapptüren am Heck und Schiebetüren an den Flanken ein Ladevolumen von 5,9 Kubikmetern bietet, legt die L2-Version mit 6,7 Kubikmetern nochmals deutlich an Fassungsvermögen nach. Die Gesamtlänge von 5,36 Metern macht ihn jedoch unhandlicher im engen Innenstadtverkehr. Doch der 3,37 Meter lange Radstand bietet dem Nutzer die Möglichkeit, Gegenstände bis zu einer Gesamtlänge von 2,91 Metern im Laderaum des eDeliver 7 zu verstauen. Je nach Fahrzeuggröße und Batteriepaket liegt die Nutzlast bei bis zu 1125 Kilogramm, und wem die Schiebetür auf der rechten Seite nicht reicht, der kann für einen Aufpreis von 800 Euro gegenüber eine zweite Großluke ordern, um noch leichter Be- und Entladen zu können.
Angetrieben wird der Maxus eDeliver 7 von einem Elektromotor, der an der Vorderachse verbaut 150 kW (204 PS) und 330 Nm maximales Drehmoment leistet. Das reicht allemal aus, um auch mit größeren und insbesondere schweren Gegenständen hinter der abgetrennten Fahrerkabine flott unterwegs zu sein. Auch bei den Nutzfahrzeugen wird die Nachfrage an Allradversionen immer größer und so bietet Maxus seinen Transporter ab dem vierten Quartal optional auch als Allradler an. Dann arbeitet an der Vorderachse ein 90 kW (122 PS) und 185 Nm starker Elektromotor, während die Hauptantriebsarbeit an der Hinterachse ein zweiter Motor übernimmt, der 170 kW (231 PS) und 330 Nm leistet.
Interessant dürfte die Allrad-Version nicht nur im Winter sein, sondern auch für Gewerbekunden, die den Maxus eDeliver 7 als Zugfahrzeug nutzen, denn die Zuglast erhöht sich beim elektrischen Allradler von 1500 auf 2000 Kilogramm – ideal für Garten- und Landschaftsbauer, Elektroinstallateure oder andere Nutzer, die die gesamte Ladung nicht allein im Fahrzeug unterbekommen. Dann wird das Angebot an Fahrprogrammen um die Modi Mud, Snow und Tow erweitert.
Zudem kann der Kunde zwischen einem 77- und einem 88-kWh-Batteriepaket wählen. Das ist beim Nachfassen von Energie allerdings langsam, denn die 90 kW sind kaum als echte Schnellladung zu bezeichnen und es dauert rund eine dreiviertel Stunde, ehe das Akkupaket von 20 auf 80 Prozent erstarkt ist. Durch einen Normverbrauch von 26,9 kWh auf 100 Kilometern bringt es der Maxus eDeliver 7 je nach Akkugröße auf Reichweiten zwischen 318 und 360 Kilometer. An der Wallbox erstarkt der Maxus dreiphasig mit maximal elf Kilowatt und ist somit am nächsten Morgen wieder fit für den Einsatz.
Gemacht für den harten Einsatz im Berufsalltag
Der Fahrer findet hinter dem Steuer des eDeliver 7 einen aufgeräumten Arbeitsplatz mit zahlreichen Ablagen und Oberflächen für den harten Einsatz im Berufsalltag. In der Kabine können nebeneinander bis zu drei Personen sitzen. Serienmäßig ist der Transporter mit Annehmlichkeiten wie Sitz- und Lenkradheizung sowie einer Heizung für Außenspiegel und Lenkrad ausgestattet. Die Bedienung geschieht über einen zwar 12,3 Zoll großen, aber etwas unübersichtlich zu bedienenden Touchscreen.
Serienmäßig bietet der China-Transporter neben dem gummierten Ladeabteil unter anderem Rückfahrkamera, LED-Scheinwerfer, Klimaautomatik und einen Stromanschluss für Gerätschaften. Über die sogenannte e-PTO Funktion lassen sich externe Verbraucher mit Strom (maximal fünf Kilowatt) versorgen – perfekt für akkubetriebene Werkzeuge oder Kühlmodule. Klasse ist das Angebot an Sicherheitssystemen mit Assistenten für Totwinkel, Spurwechsel, Querverkehr, Notbremsung / Frontkollision, Spurhaltung, Fernlicht, Verkehrszeichen, Müdigkeit oder einem Abstandstempomaten mit Staufunktion.