Maserati-CEO: Verbrenner feiern „ihren letzten Tanz“

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Maserati

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Maserati-CEO Davide Grasso hat bei einem Roundtable-Event in London erklärt, wie die italienische Luxusautomarke aus dem Stellantis-Konzern sicherzustellen will, dass ihre Elektroautos genauso viel Spaß machen wie jene mit Verbrennungsmotoren. „Wir verkaufen keine Motoren, wir verkaufen luxuriöse Fahrerlebnisse“, sagte er. Bei Maserati, das mit dem GranTurismo Folgore gerade sein erstes vollelektrisches Fahrzeug vorgestellt hat, gehe man davon aus, dass seine Elektroautos genauso viel Charisma haben werden wie seine benzinbetriebenen Sportwagen.

Er argumentierte, dass die Freude am Fahren immer noch erhalten bleibe, wenn man ihn durch einen elektrischen Antriebsstrang ersetzte; obwohl der Verbrennungsmotor eine Schlüsselkomponente vergangener Modelle sei. „Wenn Sie ein Stück des Puzzles herausnehmen, das sehr geschätzt wird, müssen Sie sicherstellen, dass Sie es durch etwas ersetzen, das auf dem selbten Niveau ist, wenn nicht besser“, deutete Grasso an, wohin die Reise geht. „Unser Ziel ist es, im Vergleich zu einem Verbrennungsmotor die gleiche Erfahrung auf Benchmark-Niveau mit einem System von Elektromotoren zu bieten“, fuhr er fort.

Maserati zielt demnach darauf ab, das Gefühl des Fahrens seiner Sportwagen mit Verbrennungsmotor in seinen elektrischen Versionen durch eine geschickte Positionierung der Motoren und Batterien zu replizieren, erklärte Grasso. Um das typische Fahrverhalten eines Maserati beizubehalten, seien zwei Elektromotoren an der Hinterachse und ein E-Motor an der Vorderachse vorgesehen. Das Fahrverhalten künftiger E-Sportwagen im Vergleich zu Verbrennern müsse „konsistent“ sein, so der CEO, „denn wir müssen die Maserati-DNA in die Zukunft bringen und die Marke respektieren“.

Maserati habe sich auch darauf konzentriert, einen Sound für Elektrofahrzeuge zu schaffen, der das Ethos der Marke widerspiegeln soll. Der über mehr als 18 Monate hinweg entwickelte Klang basiere auf dem von den Elektromotoren erzeugten Rauschen. „Nur weil es nicht viel Lärm macht, bedeutet das nicht, dass ein Elektroauto langweilig ist“, fügte er hinzu.

Maseratis GranTurismo Folgore, der diesen Sommer in den Verkauf gehen wird, ist das erste vollelektrische Fahrzeug der Marke, das als Teil ihres Plans für den Übergang zur reinen Elektro-Marke bis 2030 geschaffen wurde. Grasso glaubt jedoch, dass der Verbrenner aufgrund der schnellen Verbreitung von E-Autos auch schon vor der selbst auferlegten Frist auslaufen kann. „Die Geschwindigkeit der Bewegung in Richtung Elektrifizierung nimmt zu – der Wendepunkt liegt hinter uns“, sagte er. Der Verbrenner sei auf dem Weg zu seinem „letzten Tanz“, so Grasso.

Quelle: Dezeen – „If the majority of electric cars are dull, this is an opportunity“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Teslajoe:

Bashing hin oder her.
Egal wie man zu E Autos steht. In der Stadt gibt 3 wesentliche Vorteile.
Sie sind leiser.
Keine Abgase.
Und entwickeln fast keine Wärme.
Das alles mag dem Fahrer egal sein…..den Menschen die an einer Kreuzung oder Hauptverkehrsstraße ist das sicherlich nicht egal.
Mit elektrischen Grüßen Joe

Djebasch:

Bitte nicht vergessen das bis 30 KMH eh ein Sound vorgeschrieben ist, danach sollte er meiner Meinung nicht zu lauf sein sonst könnte es später mal unter Lärmbelästigung laufen ;)

Marc:

Nur weil es nicht viel Lärm macht, bedeutet das nicht, dass ein Elektroauto langweilig ist“.

Schöne Sprüche. Könnten vom Chef eines reinen Elektroauto-Herstellers kommen. Maserati hat, Stand heute, noch gar kein Elektroauto. Aber der Chef hatte offenbar schon den Rhetorikkurs „Verbrennerbashing“ erfolgreich absolviert.

DarkestMage:

Tja, was den Sound angeht bin ich auch eher ein Freund von „kein Sound ist der beste Sound“. Aber das möge jeder selbst entscheiden.

Ich bin aber durchaus gewillt, Herrn Grasso Bonuspunkte zuzuweisen für die klare Erkenntnis, das „der Verbrenner auf dem Weg zum letzten Tanz ist“, und zwar mit hohem Tempo.

Das ist deutlich besser als die Verkündung eines Einhorn-Wunderlandes mit Efuels und Wasserstoff. Gewisse andere Sportwagen- bzw. Massenhersteller könnten sich davon ruhig eine Scheibe abschneiden.

KleinFritzchen:

Wenn der Kunde Sound will, soll der Kunde Sound bekommen.

War ja sowas von klar, dass du du für das Krachmachen bist: Affenmännchen können meist selber laut brüllen, bei menschlichen Pendants muß es für das lächerliche Angeberverhalten ein entsprechend lautes Motoren-Geräusch sein – koste es die Übrigen auch ihren Schlaf, ihre Nerven oder gar die Gesundheit.

Robert:

„Er argumentierte, dass die Freude am Fahren immer noch erhalten bleibe“
so ein quatsch die freude am fahren wird nicht erhalten sondern massiv verbessert
ohne diese Lärmgetöse eine wahnsinnsbeschleunigung ohne Zeitverzögerungen wie es im Verbrenner nicht möglich ist

brainDotExe:

Der neue Sound heißt KEIN Sound, Autos müssen keinen Sound haben, den Krach der Verbrennung zu replizieren ist sowas von lächerlich…

Autos „müssen“ das haben, was der Kunde will.
Wenn der Kunde Sound will, soll der Kunde Sound bekommen.

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