Lucid: Eine Plattform, drei neue Modelle

Lucid: Eine Plattform, drei neue Modelle
Copyright ©

Lucid

Maria Glaser
Maria Glaser
  —  Lesedauer 3 min

Lucid plant drei neue Elektroautos, die preislich das Herzstück des US-Marktes anvisieren sollen. Mit Einstiegspreisen im Bereich um 50.000 US-Dollar, also umgerechnet rund 43.000 Euro, sollen die Modelle der Mittelklasse verkauft werden. Die Informationen wurden von dem CFO des US-Herstellers, Taoufiq Boussaid, bestätigt, der sich auf der UBS Global Industrials and Transportation Conference Anfang Dezember dazu äußerte.

Derzeit fährt der Hersteller für Luxus-Elektroautos die Produktion seines Elektro-SUV Gravity hoch, denn als einer der wenigen US-Hersteller leidet das Unternehmen verhältnismäßig wenig an dem Wegfall der Steuergutschrift in den USA in diesem Jahr. Dem CFO von Lucid zufolge verzeichnet das Unternehmen im Gegenteil sogar eine konstante und sehr erfreuliche Verbesserung in Bezug auf den Marktanteil. Das dürfte auch daran liegen, dass Tesla unter dem öffentlichen Auftreten seines CEO Elon Musk leidet und dadurch einer Studie zufolge deutlich Marktanteile an die Konkurrenz verloren hat.

Die Aussichten für Lucid scheinen also gut zu sein: „Das vierte Quartal könnte ein gutes Quartal für uns werden“, so Boussaid. So erwartet Lucid trotz der aktuellen Politik weiterhin ein Wachstum gegenüber dem Vorquartal, wobei der Gravity den größten Teil der Produktion und des Absatzes ausmacht, wohl bald auch in Europa. Darüber, welche anderen Faktoren Einfluss auf Lucid ausüben, hat der CEO Winterhoff kürzlich in einem Interview gesprochen.

Tesla-Konkurrenz mit Luxus-Profil

Nun plant Lucid mit drei neuen Modellen, die zwar auf identischen Elektroauto-Plattformen basieren sollen, jedoch drei verschiedene Dachformen erhalten werden, so Boussaid. Durch die Nutzung der gleichen Plattform können die Kosten gesenkt und die Produktion skaliert werden. Die Mehrfachnutzung einer Plattform für verschiedene Modelle gab es bei Lucid bisher nicht.

Bereits 2023 hatte der ehemalige CEO Peter Rawlinson erklärt, dass Lucid für seine Mittelklasse-Modelle einen Preis von rund 50.000 US-Dollar anstrebe. Damit stehen die Modelle in Konkurrenz zum Tesla Model 3 und dem Tesla Model Y, die derzeit in den USA umgerechnet ab 31.500 Euro bzw. 34.000 Euro bestellt werden können.

Das Luxus-Profil von Lucid soll jedoch weiterhin erhalten bleiben, auch bei den neuen Modellen mit einem neuen Preissegment. Boussaid zufolge werde es ein Premium-Produkt bleiben, denn das sei die DNA des Unternehmens. Daher bestehe die größte Herausforderung darin, ein Elektroauto zu einem niedrigeren Preis zu entwickeln, das zugleich in Bezug auf Haptik und Fahrgefühl den Modellen Lucid Air und Gravity entspricht, so der CFO.

Bekannt ist bisher, dass als erstes Elektroauto der Plattform ein mittelgroßer Crossover-SUV entwickelt werden soll. Danach ist eine robustere Version angedacht, die Electrek zufolge vom Gravity X Concept beeinflusst sein könnte. Bei dem dritten Modell werden nur Vermutungen diskutiert, die auf eine mittelgroße Limousine im Model-3-Format hindeuten.

Die mittelgroße Plattform soll ab 2026 oder 2027 produziert werden. Dazu wird Lucid sein Werk in Saudi-Arabien nutzen. Bis 2029 soll dann die volle Kapazität erreicht werden.

Quelle: Electrek – Lucid (LCID) aims for ‘the heart of the market’ with three new EVs priced around $50,000

worthy pixel img
Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Warum der Toyota Urban Cruiser mehr Urban als Cruiser ist

Warum der Toyota Urban Cruiser mehr Urban als Cruiser ist

Wolfgang Plank  —  

Der Urban Cruiser von Toyota bietet drei Akku-Optionen, bis zu 426 km Reichweite und viel Flexibilität im Innenraum mit verschiebbarer Rückbank.

Oliver Blume: Porsche muss sich weiter anstrengen

Oliver Blume: Porsche muss sich weiter anstrengen

Laura Horst  —  

Volkswagen-CEO Blume hat im Interview über die Hürden für Porsche im aktuellen Geschäftsjahr gesprochen und einen Ausblick auf die Zukunft der Marke gegeben.

Jeder zweite Deutsche bevorzugt (noch) heimische Automarken

Jeder zweite Deutsche bevorzugt (noch) heimische Automarken

Michael Neißendorfer  —  

Jeder zweite Autokäufer in Deutschland bevorzugt ein deutsches Fabrikat, viele wären sogar bereit, dafür einen Aufpreis zu zahlen. Doch China holt rasant auf.

Lucid: Eine Plattform, drei neue Modelle

Lucid: Eine Plattform, drei neue Modelle

Maria Glaser  —  

Der US-Hersteller plant drei neue Modelle auf der gleichen Plattform, die preislich das Herzstück des US-Marktes um 50.000 Dollar anvisieren.

Wie Wolts E-Fahrzeuge Städte leiser machen

Wie Wolts E-Fahrzeuge Städte leiser machen

Sebastian Henßler  —  

Zwei Drittel aller Wolt Lieferungen in Deutschland erfolgen bereits mit emissionsarmen Rädern oder E-Scootern, was den Wandel hin zu E-Mobilität sichtbar macht.

Leapmotor setzt im D19 den Range-Extender von ZF ein

Leapmotor setzt im D19 den Range-Extender von ZF ein

Michael Neißendorfer  —  

Für den Leapmotor D19 kommt erstmals die weiterentwickelte Range-Extender-Technologie von ZF unter dem Namen eRE+ zum Einsatz.