Kia startet Produktion des Elektro-SUV EV9

Cover Image for Kia startet Produktion des Elektro-SUV EV9
Copyright ©

Kia

Hannes Dollinger
Hannes Dollinger
  —  Lesedauer 3 min

Kia hat bekannt gegeben, im März mit der Produktion des neuen Elektro-SUV EV9 zu beginnen. Der EV9 soll das größte und luxuriöseste elektrische Modell der Marke werden. Es baut auf der elektrischen E-GMP-Plattform auf. Ende 2023 soll es auf den Markt und auch nach Europa kommen.

Der EV9 wurde erstmals als Konzeptfahrzeug auf der L.A. Auto Show 2021 vorgestellt. Zu den technischen Details ist abgesehen von der Studie noch nicht viel bekannt. Ein Kundenumfrage-Dokument aus den USA, das der amerikanischen Autozeitschrift Car and Driver vorliegt, gibt einige Daten zum EV9 preis. Diese sind allerdings noch nicht verifiziert.

Laut diesem Dokument wird es in den USA fünf Ausstattungslinien geben, die untersten mit Heckantrieb und gut 150 kW / 200 PS sowie 339 Nm Drehmoment. Das Basismodell soll in 8,5 Sekunden von null auf 60 mph (rund 96 km/h) beschleunigen und eine Reichweite von 354 Kilometern haben, während der Preis bei 56.000 US-Dollar (51.400 Euro) liegen soll. Mit einem etwas stärkeren Akku soll es eine Version für 61.000 US-Dollar geben, die 477 Kilometer Reichweite hat. Das Topmodell mit stärkerem Antriebsstrang kostet mindestens 63.000 Dollar und hat gut 300 kW / 400 PS sowie 515 Nm Drehmoment. Die Reichweite beträgt 420 Kilometer, die Anhängelast fast 1,6 Tonnen und die Beschleunigung von null auf 60 mph erfolgt in 6 Sekunden glatt, heißt es. Die höchste Ausstattungsversion des Kia EV9 soll 73.000 Dollar kosten. Allradantrieb und 21-Zoll Räder reduzieren jedoch nach den vorliegenden Daten die Reichweite auf 386 Kilometer. Angegeben sind hier 650 Nm Drehmoment und eine Beschleunigung von null auf 60 mph in 5,2 Sekunden.

Die Koreanische Metallarbeitergewerkschaft sagte, dass die Gewerkschaft und das Management von Kia diese Woche nach langen Verhandlungen endlich eine Einigung über den Produktionsplan erzielt haben. Die beiden Seiten hatten seit April letzten Jahres Gespräche über die EV-Produktionsstrategie und die zukünftige Beschäftigungssicherheit des Automobilherstellers geführt. Laut der Vereinbarung wird der Kia EV9 in der Fabrik des Unternehmens in Gwangmyeong in der Provinz Gyeonggi produziert. Der große EV-SUV soll im April offiziell für Vorbestellungen freigegeben werden.

Der Automobilhersteller wird auch weitere EV-Produktionslinien an dem Standort in Gwangmyeong hinzufügen, um im nächsten Jahr zwei weitere neue EVs zu produzieren. Die neuen EVs, die kleine und mittelgroße Autos sein werden, wurden als Projekte “CT” und “SV” bezeichnet. Branchenbeobachter erwarten, dass die Projekte die EV3 und EV4 sein werden, da Kia den Namen EV für seine Elektrofahrzeuge beibehält

Kia hatte bereits im März letzten Jahres auf einer Investorenveranstaltung seinen Plan vorgestellt, bis 2027 mindestens zwei neue EVs pro Jahr auf den Markt zu bringen und seine EV-Modellliste auf 14 zu erweitern.

Quellen: Auto Motor und Sport – Kia EV9: Großer Elektro-SUV kommt 2023 nach Europa / Korea Herald – Kia to begin EV9 production in 1st half of this year

worthy pixel img
Hannes Dollinger

Hannes Dollinger

Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Iruwen:

Es gibt eine rapide größer werdende Auswahl kleiner Elektrofahrzeuge, die kommen bei uns nur langsam in den Markt. Aber wer lieber einen kleinen VW e-Up! möchte kann den ja kaufen, ansonsten eins der vielen chinesischen Modelle die über kurz oder lang auch zu uns rüberschwappen werden. Deutschland hat den Trend halt lange ignoriert. Der EV9 ist aber das Topmodell der Marke das am High-End Segment kratzt. Das sind auch Technologieträger für Features die man später in niedrigpreisigeren Segmenten finden wird, und deren Entwicklung die Modelle mit besserer Marge halt mitfinanzieren. Meine privaten Mittel sind übrigens nicht knapp, und wenn ich als Landbewohner mit Kindern im E-Segment Fahrzeuge mit >1m² Laderaum und AHK mit >1t Anhängelast suche ist die Auswahl da nicht so groß. Ein ID.Buzz LWB sieht vielleicht etwas weniger klotzig aus, ist aber auch nicht kompakter oder leichter. Der Platz muss halt irgendwo herkommen, und dazu muss auch die entsprechende Batterie untergebracht werden.
Die Lösung liegt nicht in kleineren Fahrzeugen, sondern in effizienteren Batterien. Außerhalb der Städte wohlgemerkt – ich hätte überhaupt kein Problem damit, wenn es nur noch große P&R Anlagen mit guter ÖPNV-Anbindung in den Randbereichen gäbe und der Verkahr ansonsten aus den Städten herausgehalten würde.

Karl Schrittwieser:

Sehe das ganz ähnlich. Der neue Niro wurde von einer österreichischen Zeitung in der Rubrik „kleiner Stadtflitzer“ zum Sieger erklärt. Habe meinen nach 10 Monaten Lieferzeit letzte Woche bekommen und halte ihn hingegen für ein ausgewachsenes Auto. Und – nur Mut! Wartezeit lohnt sich!

Alexey:

Es ist aber leider so, dass SUV’s sehr im Trend liegen und nur sehr wenige Menschen sich Fahrzeuge zulegen, die gerade ausreichend „groß“ sind für sie. So sind wir Menschen nunmal und Änderung braucht immer Zeit. Daher bist eher Du derjenige der die Realität in der wir leben verweigert zu sehen.
Klar wäre es schön wenn alle Menschen auf der Welt nach fairen, gemeinsamen Zielen für die Menschheit als Ganzes streben würden, nur da sind wir wohl noch ein paar Jahrhunderte von entfernt fürchte ich.

Örne:

Das „Teil“ kommt mir aus der Realität gefallen vor. Anscheinend ist ein sparsamer Umgang mit allen Ressourcen (und nicht nur Öl) Heute nicht mehr möglich. Breiter, Höher, Schwerer, Teurer ist „in“ und sparsam klein günstig „out“. Verstehe ich in Zeiten immer knapper werdender Privater Mittel überhaupt nicht. Man muss ja nicht gleich auf Microlino Größe abtauchen, aber ein Smart Nachfolger in Strom sollte doch für die Ingenieurskunst kein Problem sein? Oder ist den Herstellern wirklich ganz und gar nicht bewusst was sie da treiben?? Das ist doch Realitätsverweigerung!

Jakob Sperling:

Als Aktionär müsste einen das freuen, weil es auf der Welt offenbar viele Typen gibt, die solche Protzmobile kaufen. Als Mensch finde ich es mehr als schade, dass die vorläufig noch raren Batterien für solche blödsinnigen Fahrzeuge verschleudert werden und man dafür keine vernünftigen BEV kaufen kann. Selbst den neuen Niro, in der Grösse gerade noch im Bereich der Vernunft, kriegt man nur auf dem Papier, in der Realität gibt es inakzeptable Wartezeiten.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Porsche Cayenne Electric: Der neue Maßstab?

Porsche Cayenne Electric: Der neue Maßstab?

EAN Redaktion  —  

Bei einer ersten Ausfahrt darf der Elektro-Cayenne zeigen, was er kann. Und wir stellen erfreut fest: Endlich mal wieder ein Porsche fürs Grobe.

Cover Image for Grünen-Politiker fordert gezielte E-Auto-Förderung für ländliche Regionen

Grünen-Politiker fordert gezielte E-Auto-Förderung für ländliche Regionen

Michael Neißendorfer  —  

Menschen auf dem Land seien stark aufs eigene Auto angewiesen, während Menschen in Großstädten auch gut ohne vorankommen, so der Grünen-Abgeordnete Kellner.

Cover Image for Porsche fokussiert Batterieaktivitäten auf Zell- und Systementwicklung

Porsche fokussiert Batterieaktivitäten auf Zell- und Systementwicklung

Michael Neißendorfer  —  

Eine eigene Fertigung von Batteriezellen verfolgt Porsche aus Volumengründen und fehlenden Skaleneffekten nicht weiter.

Cover Image for Lyten muss nach Northvolt-Übernahme Investoren überzeugen

Lyten muss nach Northvolt-Übernahme Investoren überzeugen

Tobias Stahl  —  

Nach der Übernahme des insolventen Batterieherstellers Northvolt muss Lyten die nächste Herausforderung meistern: Autobauer zur Rückkehr zu überzeugen.

Cover Image for Kia-Europachef: „Wir halten am E-Auto-Kurs fest“

Kia-Europachef: „Wir halten am E-Auto-Kurs fest“

Michael Neißendorfer  —  

Kia bleibt auf E-Auto-Kurs: Bis 2030 will die zum Hyundai-Konzern gehörige Marke 15 Elektroauto-Modelle im Angebot haben und am Verbrenner-Ende nicht rütteln.

Cover Image for Vision O: Škoda zeigt erste Bilder seines künftigen Innenraumdesigns

Vision O: Škoda zeigt erste Bilder seines künftigen Innenraumdesigns

Michael Neißendorfer  —  

Nach ersten Exterieur-Andeutungen vor wenigen Wochen hat Škoda nun auch die ersten Details zum Innenraum des Konzeptfahrzeugs Vision O enthüllt.