Kein Umweltbonus mehr ab Anfang 2024

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Die Bundesregierung hat entschieden, den Umweltbonus für Elektroautos nicht weiterzuführen, wie wir gestern bereits berichten konnten. Zu diesem Zeitpunkt war lediglich klar, dass die Kaufprämie für Elektroautos früher ausläuft als geplant. Aber noch nicht wann. Einem Bericht des „Handelsblatts“ zufolge sollen ab dem 1. Januar 2024 keine neuen Anträge mehr angenommen werden.

Diese Neuerung ist Teil des Klima- und Transformationsfonds (KTF) der Regierung. Ursprünglich sollte die Förderung erst Ende Dezember 2024 enden. Vorab ist zu erwähnen, dass diese Entwicklung wahrscheinlich nur eine vorübergehende Delle im Elektroauto-Markt im Jahr 2024 darstellt. Ab 2025 gelten neue EU-Vorgaben für den Flottenverbrauch, die einen verstärkten Einsatz von Elektroautos erfordern, um den CO₂-Ausstoß von Verbrennungsmotoren auszugleichen. Spätestens dann und mit Einführung von Massenmarkt-Modellen dürfte sich wieder einiges zum Positiven kehren.

Wie das Handelsblatt berichtet, benannte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor allem zwei Stellen, an denen Geld eingespart werden soll: „Wir werden die Umweltprämie, also die Förderung für E-Mobile, auslaufen lassen und früher beenden“, sagte er. Zudem werde man bei Förderprogrammen kürzen, unter anderem für die Solarindustrie – auch wenn dies Habeck persönlich sehr schmerze.

Das Handelsblatt berichtet weiter, dass bereits eingereichte Anträge noch bearbeitet werden. Neu eingereichte Anträge sollen jedoch ab Januar 2024 nicht mehr möglich sein. Diese Nachricht sorgte bereits für Aufsehen in sozialen Netzwerken, wobei das BAFA offenbar Anträge, die genehmigt waren, wieder auf „in Bearbeitung“ setzte.

Eine Sprecherin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erklärte auf Anfrage von Golem.de, dass der Umweltbonus „zeitnah“ auslaufen werde. Diese Aussage deutet auf ein Ende der Förderung noch im Jahr 2023 hin. Die Reaktionen auf das bevorstehende Ende des Umweltbonus sind deutlich. Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), kritisiert die Entscheidung entsprechend:

„Diese Förderung war richtigerweise immer zeitlich befristet; jetzt vorab auszusteigen, führt zu Verunsicherung, dämpft den Hochlauf der E-Mobilität und gefährdet damit das Ziel des Koalitionsvertrages bis 2030 rund 15 Millionen Elektroautos in den Markt zu bringen. Um sicherzustellen, dass mindestens diejenigen den Bonus erhalten, die ihr Elektrofahrzeug bereits im Vertrauen auf die Förderung bestellt hatten, muss die Regierung umgehend das Kaufdatum – und nicht das Auslieferungsdatum – zum entscheidenden Kriterium für den Erhalt des Umweltbonus machen.“ – Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA)

Der ADAC sieht darin ebenfalls einen Rückschlag. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR-Instituts, prognostiziert einen Rückgang der Verkäufe von Elektroautos im Jahr 2024 um bis zu 200.000 Autos. Benjamin Kibies von Dataforce erwartet ebenfalls sinkende Verkäufe, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. Die Autobranche könnte auf die Entscheidung reagieren, indem sie eigene Umweltbonus-Garantien ausspricht oder Rabatte anbietet. Bei Premium-Herstellern ist dies jedoch unwahrscheinlich, da viele ihrer Modelle aufgrund einer geplanten Absenkung der Preisobergrenze ohnehin nicht förderfähig wären.

Quelle: Handelsblatt – Im neuen Jahr droht Vollbremsung bei Elektromobilität / Golem.de – Umweltprämie soll „zeitnah“ auslaufen / Nextmove – BREAKING NEWS: Auszahlungs-STOPP beim Umweltbonus! / VDA – VDA-Kommentierung der Haushaltseinigung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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