Tesla Model 2 und Q: Elon Musk rudert zurück

Tesla Model 2 und Q: Elon Musk rudert zurück
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Daniel Krenzer
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Noch im Januar hatte Tesla-Chef Elon Musk vor Anlegern in Aussicht gestellt, dass im kommenden Jahr die Produktion eines kostengünstigen neuen Modells gestartet werden soll, schreibt die Fachzeitschrift Auto Motor und Sport (AMS), doch nun sagte Musk bei der Vorstellung der Quartalszahlen von Tesla demnach: „Ein reguläres 25.000-Dollar-Modell wäre sinnlos und albern. Es würde völlig im Widerspruch zu dem stehen, woran wir glauben.“

Stattdessen wolle sich Tesla voll und ganz auf die Entwicklung autonomer Fahrzeuge konzentrieren. Laut Musk „tun Autos die meiste Zeit einfach nichts. Doch wenn sie autonom sind, könnten sie fünfmal mehr, vielleicht zehnmal mehr genutzt werden.“ Wer also auf ein Tesla-Modell mit Preisen ab gut 25.000 Euro gehofft hat, wird diese Hoffnung wohl begraben müssen. Auch das in der Vergangenheit angekündigte Model Q (Projekt Redwood) dürfte vom Tisch sein. Dabei sollte es sich analog zu Model 2 und Model 3 um eine kleinere Version des Model Y handeln.

Als Gründe für den Sinneswandel werden im AMS-Artikel „die nachlassende Nachfrage in den USA und Europa sowie der Verdrängungswettbewerb in China“ genannt. Zwischenzeitlich war bereits bekannt geworden, dass der „Billig-Tesla“ vermutlich nicht auf einer eigenen Plattform stehen, sondern bestehende Komponenten aus anderen Modellen nutzen sollte. Doch auch diese abgespeckte Version ist nun offensichtlich Schnee von gestern.

Tesla kündigte an, dass die neuen Modelle in Sachen Verkaufszahlen die bisherigen Modelle übersteigen sollten. Die Produktion der Motoren hätte nur 1500 Euro kosten sollen. Auch schicke Teaser-Bilder wurden gezeigt. Doch diese sind nun offenbar allesamt in den Schubladen von Tesla verschwunden. Der Bau von „normalen“ Elektroautos entspricht ganz offensichtlich nicht länger der Vision von Elon Musk, der erst kürzlich die Version seiner Zukunft von autonomen Taxis präsentierte.

Quelle: Auto Motor und Sport – 25.000-Dollar-Tesla ist „sinnlos“, sagt Musk

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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