Iveco und BASF starten Recycling von Fahrzeugbatterien

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Iveco und das Chemieunternehmen BASF haben eine Partnerschaft für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien aus den Elektrofahrzeugen des Nutzfahrzeug-Herstellers gestartet. Diese Entscheidung ist Teil der Kreislaufwirtschaftsstrategie der Iveco Group und orientiert sich an dem 4R-Prinzip – Repair (reparieren), Refurbish (aufarbeiten), Repurpose (umfunktionieren) und Recycling (recyclen) – um die Lebensdauer der Batterien zu verlängern und gleichzeitig deren Umweltbelastung zu verringern, so die beiden Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Die Iveco Group will so die Einhaltung der erweiterten Herstellerverantwortung sicherstellen, die den Herstellern die Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus der von ihnen auf den Markt gebrachten Produkte auferlegt: von der Entwicklung bis zum Ende der Lebensdauer.

Der Chemiekonzern BASF, der kürzlich in Schwarzheide Europas erstes gemeinsames Zentrum für Batteriematerialproduktion und Batterierecycling eröffnet hat, wird demnach den gesamten Recyclingprozess für die Lithium-Ionen-Batterien organisieren, die in den elektrischen Transportern, Bussen und Lastwagen der Iveco Group verwendet werden. Die Vereinbarung umfasst die Sammlung, die Verpackung, den Transport und das Recycling der Batterien in verschiedenen europäischen Ländern, darunter Frankreich, Deutschland und Großbritannien.

Nach der Sammlung wird BASF die Batterien mechanisch zu Schwarzer Masse verarbeiten, aus der wichtige Rohstoffe wie Nickel, Kobalt und Lithium extrahiert und so für die Herstellung neuer Batterien zurückgewonnen werden können. Auf diese Weise könne BASF die gesamte Wertschöpfungskette des Batterierecyclings in Europa etablieren, um der Batterieindustrie recycelte Rohstoffe mit einem geringen CO2-Fußabdruck vor Ort zur Verfügung zu stellen.

„Gemeinsam werden wir eine Kreislaufwirtschaft ermöglichen und unseren CO2-Fußabdruck reduzieren“

Das Denken in Lebenszyklen ist eine unserer strategischen Prioritäten im Bereich Nachhaltigkeit“, sagt Angela Qu, Chief Supply Chain Officer der Iveco Group. „BASF teilt diesen Ansatz mit uns. Ihr umfassendes Batteriesammelnetzwerk und ihre Recyclingkapazitäten in Europa werden uns dabei helfen, den Kreislauf von ausgedienten Batterien zu neuen Batterien zu schließen. Gemeinsam werden wir eine Kreislaufwirtschaft ermöglichen und unseren CO2-Fußabdruck reduzieren, was ganz im Einklang mit der Verpflichtung der Iveco Group steht, bis 2040 Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen.

Die Partnerschaft mit der Iveco Group ist unsere erste Vereinbarung für das Recycling von Batterien aus elektrisch angetriebenen Transportern, Bussen und Lastwagen und ein wichtiger Schritt für unser Batterierecyclinggeschäft, um unsere Aktivitäten auf den Nutzfahrzeugsektor auszuweiten“, sagt Dr. Daniel Schönfelder, President des Unternehmensbereichs Catalysts bei BASF und für das Batteriematerial- und Batterierecyclinggeschäft des Unternehmens verantwortlich.

Damit könne BASF sein europäisches Sammelnetzwerk weiter stärken und in diesem sich entwickelnden Markt weiter vorankommen. „Mit unseren Recyclinglösungen wollen wir den europäischen Markt dabei unterstützen, den Kreislauf zu schließen und die ehrgeizigen politischen Vorgaben der EU-Batterieverordnung zur Kreislaufwirtschaft zu erfüllen“, so Schönfelder abschließend.

Quelle: BASF – Pressemitteilung vom 23.01.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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