Ibu-Tec startet Batterieoffensive mit VW-Tochter PowerCo

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Ibu-Tec / Stefan Eberhardt – medien-partner.net

Sebastian Henßler
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Das Unternehmen Ibu-Tec Advanced Materials aus Weimar hat einen entscheidenden Schritt in Richtung Batterieproduktion vollzogen, wie die FAZ berichtet. Das Thüringer Unternehmen plant demnach, seine Kapazitäten zur Herstellung von Materialien für Elektroauto-Batterien deutlich auszubauen. In den kommenden drei Jahren sollen am Stammsitz in Weimar und am Standort Bitterfeld im Chemiepark Sachsen-Anhalt umfangreiche Investitionen in neue Produktionsanlagen erfolgen. Nach Unternehmensangaben wird damit die bisherige Produktionsmenge in Bitterfeld nahezu verfünffacht.

Für das Vorhaben stellt Ibu-Tec einen hohen zweistelligen Millionenbetrag bereit. Vorstandschef Jörg Leinenbach bezeichnet das Projekt als „großes und ambitioniertes Vorhaben“. Der Ausbau erfolgt im Rahmen eines langfristig angelegten Entwicklungsabkommens mit PowerCo, der Batteriesparte des Volkswagen-Konzerns. Beide Unternehmen unterzeichneten Verträge, die eine enge Zusammenarbeit über mehrere Jahre sichern sollen. Ziel ist die Entwicklung und Etablierung eines industriellen Prozesses zur Herstellung von Lithium-Eisen-Phosphat-Kathodenmaterial, kurz LFP, in Europa.

LFP gilt als kostengünstige und stabile Alternative zu Nickel-Mangan-Kobalt-Chemien, die unter dem Kürzel NMC in vielen Batterien verwendet werden. LFP-Zellen enthalten keine seltenen oder besonders kritischen Metalle und zeichnen sich durch hohe Sicherheit und Lebensdauer aus. Allerdings ist die Energiedichte geringer, was größere und schwerere Batterien zur Folge haben kann. In China und den USA sind LFP-Zellen bereits weit verbreitet, während Europa bisher hinterherhinkt. Ibu-Tec ist derzeit der einzige europäische Produzent von LFP-Kathodenmaterial. In Finnland bereitet der norwegische Hersteller Freyer Battery eine eigene Produktion vor.

LFP-Batterien aus Europa für Europa

LFP-Batterien finden zunehmend auch in Serienautos Anwendung, etwa bei BYD, Tesla und Stellantis. Durch den Fokus auf Sicherheit und Nachhaltigkeit dürfte sich LFP vor allem in preisgünstigeren Elektroautos durchsetzen. Für die deutsche Industrie bietet sich damit eine Chance, in einem wichtigen Teilbereich der Batteriewertschöpfungskette unabhängiger zu werden.

Am Standort Weimar will Ibu-Tec die Produktionskapazität auf mehr als 3000 Tonnen pro Jahr steigern. In Bitterfeld wird eine neue Anlage errichtet, deren Aufbau nach Unternehmensangaben unmittelbar beginnt. Die Inbetriebnahme ist in etwa drei Jahren vorgesehen. „Das bringt uns in eine völlig neue Dimension“, erklärt Leinenbach. Rund hundert neue Arbeitsplätze sollen entstehen, die Finanzierung sei gesichert. Erste Bewerbungen lägen bereits vor. Das Unternehmen rechnet mit zügigen Genehmigungen und verweist auf die Bedeutung der Batterietechnik als Schlüsselbranche für die deutsche Industrie.

PowerCo hat sich dem Vernehmen nach die künftige Produktionsmenge für zehn Jahre vertraglich gesichert. Ab 2028 erwartet Ibu-Tec einen profitablen Umsatz im mittleren bis oberen zweistelligen Millionenbereich. Für den Vorstandsvorsitzenden markiert die Kooperation einen Wendepunkt: „Wir beschreiten einen neuen Entwicklungspfad.“ Das Unternehmen verfüge eigener Aussage nach durch die Forschungsarbeit der vergangenen Jahre über das nötige Know-how, um LFP-Materialien in industriellem Maßstab zu produzieren.

Quelle: FAZ – Das ist Deutschlands Batterie-Hoffnung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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