Honda präsentiert Wasserstoff-Auto mit Ladestecker

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
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Der japanische Autohersteller Honda hat die Weltpremiere des Serienmodells des CR-V e:FCEV gefeiert, eines neuen Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugs (FCEV), das in diesem Sommer in Japan und den USA auf den Markt kommen soll, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Mit der Einführung des CR-V e:FCEV werde Honda der erste japanische Automobilhersteller sein, der ein Brennstoffzellenfahrzeug mit einer Plug-in-Ladefunktion auf den Markt bringt, die das Aufladen der Bordbatterie über eine externe Stromquelle ermöglicht. „Ohne die Vorteile eines FCEV, wie zum Beispiel die große Reichweite und die kurze Wasserstoffbetankungszeit, zu beeinträchtigen, erhöht die zusätzliche Plug-in-Funktion zum Aufladen der Batterie zu Hause und/oder unterwegs den Komfort von FCEVs weiter“, schreibt der Hersteller.

Es wird erwartet, dass der CR-V e:FCEV mit einer vollen Wasserstofftankfüllung eine Reichweite von mehr als 600 Kilometern bietet, mit einer zusätzlichen batteriebetriebenen EV-Reichweite von mehr als 60 Kilometern (WLTP) durch den 17,7 kWh großen Akku. Der CR-V e:FCEV wird mit dem von Honda und General Motors (GM) gemeinsam entwickelten Brennstoffzellensystem ausgestattet sein und von ihrem Joint Venture Fuel Cell System Manufacturing (in Michigan, USA) hergestellt werden, das im Honda Performance Manufacturing Centre (in Ohio, USA) produziert und nach Japan exportiert wird, heißt es ferner. Nach der Einführung in Japan soll der Verkauf in Nordamerika noch vor Jahresende 2024 beginnen.

Honda habe sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 für alle seine Produkte und Unternehmensaktivitäten Kohlenstoffneutralität zu erreichen und während des gesamten Produktlebenszyklus, einschließlich des Produkts und aller Unternehmensaktivitäten, „null Umweltbelastung“ zu erzeugen. Um dieses Ziel zu erreichen, konzentriere sich Honda auf die folgenden drei Säulen: Kohlenstoffneutralität, saubere Energie und Ressourcenkreislauf. Innerhalb dieser Initiativen positioniert Honda Wasserstoff neben Elektrizität als einen Energieträger mit hohem Potenzial und setzt die Forschung und Entwicklung von Wasserstofftechnologien einschließlich FCEVs seit mehr als 30 Jahren fort.

Im Jahr 2002 wurde der Honda FCX als erstes FCEV weltweit sowohl von der US-Umweltschutzbehörde EPA als auch von der kalifornischen Umweltbehörde CARB zertifiziert und in Japan und den USA in den Leasingvertrieb genommen, erinnert Honda in diesem Zusammenhang. Seitdem habe Honda die Entwicklung von Wasserstoffautos fortgesetzt und 2008 mit dem Leasingverkauf des FCX Clarity und 2016 des Clarity Fuel Cell begonnen.

Das verrät Honda bereits über den CR-V e:FCEV

Großes Konzept: „E-Life Generator“

Der CR-V e:FCEV wurde laut Mitteilung als praktisches Wasserstoffauto für Kunden entwickelt, das die robusten Fahrleistungen und die Funktionalität eines SUV mit einer kurzen Wasserstoffbetankungszeit von etwa drei Minuten für stressfreie Langstreckenfahrten kombiniert. Die Plug-in-Ladefunktion biete den Nutzern zudem den Komfort eines Elektroautos für den täglichen Gebrauch.

Zusätzlich kann der Nutzer den Strom aus dem CR-V e:FCEV auch über einen speziellen Stromanschluss, der in den normalen Ladeanschluss des Fahrzeugs eingesteckt wird, einfacher nutzen. „Solche externen Stromausgangsfunktionen bieten den Kunden Komfort und Sicherheit in einer Vielzahl von Situationen, in denen die Stromversorgung für Alltags- und Freizeitaktivitäten sowie bei Stromausfällen erforderlich ist“, schreibt Honda.

Karosserie

Der CR-V e:FCEV verfüge über eine ebenso geräumige Kabine wie das CR-V-Basismodell. Was den Laderaum anbelangt, so haben die Entwickler die vorstehende Form des Wasserstofftanks genutzt, um mit Hilfe einer flexiblen Platte einen zweistöckigen Laderaum zu realisieren, der einen flachen und großen Gepäckraum und eine obere Ablageebene für die einfache Organisation kleinerer Gegenstände bietet.

Design

Der CR-V e:FCEV übernimmt das sportliche und funktionale Design der aufeinanderfolgenden Generationen von CR-V-Modellen und zeichnet sich durch ein Außendesign aus, das ein intelligentes und dynamisches Erscheinungsbild zum Ausdruck bringe, das auf den Schlüsselbegriffen „sauber“, „robust“ und „ikonisch“ basiert, heißt es in der Mitteilung. Was das Innendesign betrifft, so biete der CR-V e:FCEV einen einzigartigen Stil für ein benutzerfreundliches und umweltfreundliches Wasserstoffauto, ohne die hohe Qualität und Robustheit des CR-V-Innenraums zu beeinträchtigen, einschließlich der Verwendung von Kunstleder auf Biobasis für die Sitze.

Brennstoffzellensystem

Der CR-V e:FCEV ist mit einem Brennstoffzellensystem ausgestattet, das gemeinsam mit GM entwickelt wurde. Im Vergleich zum Brennstoffzellensystem des 2019er Honda Clarity Fuel Cell konnten die Gesamtkosten des neuen Systems laut Honda um zwei Drittel gesenkt werden, da die Menge des verwendeten Platins und die Anzahl der Zellen reduziert wurde und sich die Produktionssteigerung positiv auswirkte. Die Haltbarkeit des Systems habe sich verdoppelt, auch die Beständigkeit bei niedrigen Temperaturen habe sich im Vergleich zum vorherigen System deutlich erhöht.

Honda-CR-V-eFCEV-Wasserstoff-Antrieb
Honda

Darüber hinaus seien die Komponenten des Antriebsaggregats, in dessen Mittelpunkt das Brennstoffzellensystem steht, integriert worden, um ein kompaktes und leichtes Antriebsaggregat zu realisieren, was ebenfalls zur Kostensenkung und zur Verbesserung der passiven Sicherheitsleistung beigetragen habe, da die ursprüngliche Motorhalterung des CR-V-Basismodells verwendet werden könne. Darüber hinaus seien im Vergleich zum Honda Clarity Fuel Cell Vibrationen und Geräusche deutlich reduziert worden, was die Qualität des Fahrerlebnisses erheblich verbessere.

Lade- und Ausgangsfunktionen

Für den Wechselstrom-Lade- und Ausgangsanschluss des CR-V e:FCEV wurde der SAE J1772, der Level-2-Ladestandard in Japan und den USA, übernommen, der es dem Benutzer ermöglicht, den CR-V e: FCEV an eine Haushaltssteckdose anschließen, um die Bordbatterie bequem aufzuladen. Darüber hinaus verfügt der CR-V e:FCEV über eine Funktion zur externen Abgabe von Wechselstrom bis zu einer maximalen Leistung von 1,5 kW, indem der Honda Power Supply Connector, ein externer AC-Ladestecker, an einen normalen Ladeanschluss des Fahrzeugs angeschlossen wird.

Darüber hinaus sei die japanische Version des CR-V e:FCEV mit einem Gleichstrom-Ausgangsanschluss ausgestattet, der auf dem CHAdeMO-Standard basiert. Durch Anschluss des Ausgangssteckers im Laderaum an ein tragbares externes Stromversorgungsgerät, wie den Power Exporter e:6000 oder Power Exporter 9000, könne der CR-V e:FCEV eine hohe externe Stromleistung realisieren und als Stromquelle im Notfall und/oder bei Outdoor-Veranstaltungen dienen.

Quelle: Honda- Pressemitteilung vom 28. Februar 2024

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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