Günstige E-Autos: Hyundai Inster gewinnt im ADAC-Test

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Elektroautos gelten gemeinhin als teuer in der Anschaffung. In den vergangenen Jahren hat sich auf dem Markt jedoch einiges getan, der Preisabstand zwischen Elektroauto und Verbrenner ist immer geringer geworden. Das belegen auch die Zahlen aus dem ADAC Autokatalog: Während es vor zwei Jahren gerade einmal drei E-Autos unter 30.000 Euro gab, sind es heute schon sieben Modelle unter 25.000 Euro. Das günstigste – der Dacia Spring – startet sogar bei unter 17.000 Euro.

Der ADAC hat im bislang größten Vergleichstest sechs elektrische Klein- und Kleinstwagen gegeneinander antreten lassen: Der Citroën e-C3 You, der Fiat Grande Panda Electric Red, der Hyundai Inster Select, der BYD Dolphin Surf Boost (das einzige Auto im Vergleich, das teurer als 25.000 Euro ist), der Leapmotor T03 sowie der Dacia Spring Electric 65 Expression.

Deutsche Hersteller findet man in der Preiskategorie rund um 25.000 Euro übrigens vergeblich – kleine E-Autos wie der VW e-Up! wurden ohne direkten Nachfolger eingestellt. Der Markt wird also weiterhin von Importeuren dominiert, unter denen besonders die chinesischen Hersteller wie BYD und Leapmotor stark auf den Markt drängen.

Das beste Ergebnis im Vergleichstest fährt der Hyundai Inster (ADAC Gesamtnote 2,3) ein, der neben der höchsten Reichweite von rund 290 Kilometern mit einer umfangreichen Ausstattung und guten Fahreigenschaften punktet. Zudem biete das Auto, obwohl es nicht einmal vier Meter lang ist, überraschend viel Platz und gute Sicherheitseigenschaften.

Auch der Fiat Grande Panda Electric (Note 2,5) zeigt eine solide Leistung und fällt mit seinen guten Fahreigenschaften sowie seiner intuitiven Bedienung positiv auf. Er ist allerdings etwas schlechter ausgestattet als der Spitzenreiter und erscheint daran gemessen vergleichsweise teuer. Sein „Bruder“ Citroën e-C3 – der Franzose nutzt die gleiche Stellantis-Plattform wie der Fiat – landet mit einer Gesamtnote von 2,6 knapp dahinter auf dem dritten Platz, genauso wie der BYD Dolphin Surf. Während der Citroën mit einer kargen Ausstattung überrascht und beispielsweise anstelle eines Bildschirms nur eine Smartphonehalterung aufweist, hat der BYD auffällige Schwächen bei der Ladedauer, zudem ist die Lenkung schlecht abgestimmt.

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Auf den letzten beiden Plätzen landen die zwei Kleinstwagen im Vergleich: Der Leapmotor T03 (Note 2,9) hat bei den Fahreigenschaften und Assistenzsystemen größeren Nachbesserungsbedarf. Kurios: Sitzen vier Erwachsene mit je 75 Kilogramm im Auto, ist es bereits überladen – die maximale Zuladung von nur 289 Kilogramm ist doch ziemlich dürftig.

Auf dem letzten Platz im Vergleich landet der Dacia Spring, der trotz eines groß angekündigten Updates noch immer mit einer überschaubaren Qualität aufwartet: Reichweite, Ladeperformance und die Fahreigenschaften sind vergleichsweise schwach. Zwar ist das Crashtest-Ergebnis von Euro NCAP von 2021 offiziell nicht mehr gültig – allerdings hat der Hersteller an der Karosserie nahezu keine Änderungen vorgenommen, weshalb man weiterhin von einem ungenügenden Sicherheitsniveau des Kleinstwagens ausgehen müsse, so der ADAC.

Elektrische Kleinwagen haben sich in den vergangenen Jahren enorm verbessert und werden immer alltagstauglicher. Dies zeigt sich auch am Preisniveau, das tendenziell gleichbleibend oder bei vielen Modellen zuletzt sogar rückläufig ist. Die günstigsten Vertreter im Test sind zwei Kleinstwagen, die allerdings nur bedingt zu empfehlen sind. Der niedrigere Preis der Fahrzeuge geht nach den ADAC Testergebnissen mit deutlichen Abstrichen in der Alltagstauglichkeit einher.

Quelle: ADAC – Pressemitteilung vom 20.11.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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