GM setzt Produktion von Elektrotransportern in Kanada aus

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Brightdrop / FedEx

Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 3 min

General Motors stoppt vorübergehend die Produktion seines Elektro-Vans BrightDrop im kanadischen Ingersoll, wie das Unternehmen selbst und die Gewerkschaft Unifor, die die Arbeitnehmer im sogenannten CAMI-Werk vertritt, mitgeteilt haben. Laut GM handelt es sich dabei um eine Reaktion auf die Marktnachfrage.

Im Werk in Ingersoll, das sich in der kanadischen Provinz Ontario befindet und in dem GM seit Anfang 2023 seine Elektrotransporter herstellt, sollen laut der Gewerkschaft Unifor zunächst 1200 Mitarbeiter beurlaubt bzw. entlassen werden. Damit sollte schon ab dem 14. April begonnen werden, bevor im Mai ein Teil der Arbeiter für eine begrenzte Produktion zurückkehrt. Danach soll das Werk bis Oktober dieses Jahres stillstehen und für die neuen Elektrofahrzeuge des Modelljahres 2026 umgerüstet werden.

Die Entscheidung für den Produktionsstopp steht laut GM nicht in Zusammenhang mit den von Donald Trump eingeführten Autozöllen, erklärte GM per E-Mail. „Diese Anpassung steht in direktem Zusammenhang mit der Reaktion auf die Marktnachfrage und der Wiederherstellung des Bestandsgleichgewichts“, so das Unternehmen. Man unterstütze die Mitarbeiter während des Übergangs und setzte sich weiterhin für die Zukunft von BrightDrop ein, der weiterhin in Ingersoll produziert werde. Auch die Montage von E-Auto-Batterien werde in dem kanadischen Werk verbleiben.

Die nationale Unifor-Präsidentin, Lana Payne, spricht in einer Erklärung von einem „vernichtenden Schlag für Hunderte von Arbeiterfamilien in Ingersoll und der umliegenden Region, die auf dieses Werk angewiesen sind“. Unifor rechnet mit einem Verlust von fast 500 Arbeitsplätzen auf unbestimmte Zeit, da die Produktion ab Oktober in nur einer einzigen Schicht fortgesetzt werden soll.

„General Motors muss alles in seiner Macht Stehende tun, um den Verlust von Arbeitsplätzen während dieses Abschwungs abzumildern, und alle Regierungsebenen müssen sich für die kanadischen Automobilarbeiter und die in Kanada hergestellten Produkte einsetzen“, forderte Payne. Unifor appelliert in der Erklärung an alle Regierungsebenen, die kanadischen Arbeitnehmer zu unterstützen, die heimische Industriestrategie zu stärken und Produkte aus Kanada mit Beschaffungsgeldern zu fördern.

„Meine Regierung kämpft dafür, unseren Automobilsektor zu verteidigen, unsere Arbeiter zu schützen und unsere Lieferketten in Kanada aufzubauen“, teilte der kanadische Premierminister Mark Carney auf X mit. Der Kandidat der Konservativen Partei für das Amt des Premierministers, Pierre Poilievre, erklärte auf X, dass er sich für den Schutz der kanadischen Automobilmitarbeiter einsetzen werde. „Eine konservative Regierung wird sich dafür einsetzen, diese Zölle zu beenden und eine schnelle, aber faire Einigung zu erzielen, die unsere Souveränität und unsere Wirtschaft schützt“, schrieb Poilievre.

Quellen: CNBC – GM cutting jobs, idling Canadian electric van plant due to ‘market demand’ / Reuters – GM to halt EV van production in Ontario to adjust for market demand / Unifor – Unifor urges Canadian action as GM halts, reduces BrightDrop EV production at CAMI Assembly Plant

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Pedro G.:

Der Import von GM Autos aus Kanada wid teurer und rentiert sich nicht mehr ⁉️

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