Gewerkschaft macht es VW auch in den USA ungemütlich

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Daniel Krenzer
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Nachdem der kriselnde Wolfsburger Automobilhersteller Volkswagen in Deutschland eine 30 Jahre alte Arbeitsplatzsicherungsvereinbarung mit der IG Metall aufgekündigt hat und aktuell Werksschließungen von Audi in Brüssel, aber auch eventuell von VW-Standorten in Deutschland im Raum stehen, droht nun auch in den USA ein Arbeitskampf. Wie die Automobilwoche berichtet, wird die dortige Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) mit einigen Forderungen in die anstehenden Tarifverhandlungen starten.

„Die Beschäftigten im Volkswagen-Werk in Chattanooga stimmten im April mit überwältigender Mehrheit für einen Beitritt zur UAW“, erläutert die Automobilwoche die Situation. In den vergangenen zehn Jahren seien zwei Versuche der Gewerkschaft gescheitert, die Mitarbeiter des Standortes zu vertreten. Im seit 2011 bestehenden Werk wird unter anderem der VW ID.4 für den nordamerikanischen Markt gebaut.

„Ich war beim ersten gewerkschaftlichen Organisierungsversuch dabei, als ich noch ein viel jüngerer Mann war“, sagte der erfahrene Verhandler und UAW-Vize Chuck Browning. Und weiter: „Ich habe verdammt lange 15 Jahre darauf gewartet, hier zu stehen. Und es ist gut, hier zu sein.“ Offenbar hat die Gewerkschaft etwa 800 Forderungen an Volkswagen vorbereitet, die Ziele orientierten sich dabei an den Vereinbarungen mit Ford, Stellantis und General Motors. „Gewinnbeteiligung, Inflationsausgleich, Rentensicherheit, bezahlbare Gesundheitsversorgung und die Abschaffung gestufter Löhne scheinen die Prioritäten der UAW bei VW zu sein“, heißt es im Artikel.

Browning zeigte sich dabei im Vorfeld sehr kämpferisch und siegessicher. Er sagte: „Seid euch sicher: Dieser Kampf kommt. Er wird uns alles abverlangen. Der einzige Zweck einer Gewerkschaft ist es, den Tarifvertrag zu bekommen, den ihr verdient.“ Volkswagen habe angekündigt, auf das Feedback der Mitarbeiter zu hören, Ziel sei es, eine Vereinbarung zu erzielen, die die Erfahrung der Mitarbeiter verbessere. „Wir werden unermüdlich und gemeinsam daran arbeiten, eine faire Vereinbarung zu erreichen, die die besondere Situation unseres einzigen US-Werks, unserer Mitarbeiter und der Gemeinschaft in Chattanooga berücksichtigt“, schrieb VW.

Derzeit zahle Volkswagen laut UAW zum Beispiel bei der Montage 15 Prozent weniger Gehalt als Ford im nahegelegenen Werk, und dort gebe es zusätzlich noch eine Gewinnbeteiligung. Kritik übte die Gewerkschaft indes am hohen Gehalt von VW-Chef Oliver Blume sowie der Dividendenausschüttung im vergangenen Jahr an die VW-Aktionäre.

Quelle: Automobilwoche – „VW: Auch in den USA droht ein harter Tarifkonflikt“

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Daniel Krenzer

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Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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