Fisker vor dem Ausverkauf? Bis zu 39 Prozent Nachlass

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
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Der US-amerikanische Autohersteller Fisker steht vor einer großen Herausforderung. Die Insolvenz droht. Die Produktion der Fahrzeuge ist inzwischen für vorerst sechs Wochen gestoppt, nachdem sie zuvor bereits gedrosselt worden war. Dem Vernehmen nach sollten für eine Rettung auch Gespräche mit dem japanischen Autobauer Nissan gelaufen und ergebnislos beendet worden sein. Zeit zu reagieren. Im Fall von Fisker mit Preisnachlässe von bis zu 39 Prozent auf den E-SUV Fisker Ocean.

Betroffen von den großzügigen Nachlässen sind Modelle des Jahrgangs 2023 auf dem US-amerikanischen Markt. Der Basispreis für die Sport-Ausstattung sinkt um 36 Prozent auf 24.999 US-Dollar (ca. 23.150 Euro). Noch stärker verringert sich der Preis für die Top-Ausführung Extreme, von 61.499 US-Dollar (ca. 56.900 Euro) auf 37.499 US-Dollar (ca. 34.700 Euro) – ein Preisnachlass von nahezu 39 Prozent. Die neuen Preise gelten ab dem 29. März und umfassen auch die neueste Software Ocean OS 2.0, die Verbesserungen verspricht.

In Deutschland bleibt der Preis für den Ocean unverändert, mit Einstiegspreisen ab 43.900 Euro. Die Preisanpassungen in den USA sollen helfen, den Lagerbestand abzubauen, da Fisker mit Produktions- und Lieferherausforderungen zu kämpfen hat. Das Unternehmen, das seine Autos in Graz bei Magna fertigt, musste seine Produktionsziele bereits nach unten korrigieren. Trotzdem konnten weniger als die Hälfte der produzierten Autos ausgeliefert werden, was zu einem unverkauften Lagerbestand im Wert von 200 Millionen US-Dollar (ca. 185 Mio. Euro) führte, wie der Hersteller mitteilte.

Fisker hatte gehofft, durch Verhandlungen mit einem großen Autobauer finanzielle Unterstützung zu erhalten, doch diese Gespräche sind gescheitert. Die Firma hat auch vor finanziellen Schwierigkeiten gewarnt, falls sie ihre Anleihen nicht bedienen kann. Die Zukunft des Unternehmens und die Wiederaufnahme der Produktion sind derzeit ungewiss.

Quelle: Electrive.com – USA: Fisker slashes prices for the 2023 Fisker Ocean

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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René:

Die Preissenkungen gibt es auch in Deutschland. Minus 20T€ siehe fisker.de

Marius:

Mal wieder insolvent… Hatte von Anfang an Zweifel. Der Ocean war noch nicht lange am Markt und schon wurden weitere Konzeptfahrzeuge vorgestellt. Das wurde meines Erachtens alles zu schnell zu groß aufgezogen. Und wer kauft jetzt bitte noch einen der vorrätigen Ocean? Service, Wartung und alles sind doch in der Zukunft zweifelhaft; gerade bei einem Auto muss das Gesamtpaket stimmen…

Fisker, der Name ist verbrannt.

Spiritogre:

Weil das um Modelle geht, die im Moment in den USA auf Halde stehen. Die wieder zurück nach Europa zu schiffen wäre teuer. Bei Magna wird momentan nicht produziert. Ich zweifle sogar daran, dass man hier überhaupt noch einen Ocean kaufen kann. Die deutsche Webseite ist da auch seeehr vage.

Spiritogre:

Auf Reddit gibt es inzwischen Artikel, wo noch Fisker Mitarbeiter zitiert werden, dass es die ermäßigten Ausstattungsvarianten überhaupt nicht vorrätig gibt und dass das nur dient um Leute anzulocken, die dann vielleicht doch noch einen der 5000 auf Halde liegenden Fisker dann vielleicht minimal günstiger aber eben bei weitem nicht so günstig wie suggeriert zu kaufen.

Frank:

Weil das Ding in Europa sowieso unverkäuflich ist.

Die Firma ist pleite – wer macht den Service – an wen wendest Du dich mit einem Garantiefall – etc. etc. ….?

Sobald an dem Wagen irgend etwas kaputt geht, hast Du einen sehr teuren Briefbeschwerer.

Stefan:

Ich finde Fisker Modelle sehr gut. Die BEV gefallen nur sehr. Wenn sie bei Magna in Österreich produziert werden: Warum werden in der EU nicht auch die Preise gesenkt? Transport und Zölle fallen hier ja nicht an.

Frank:

„…………… Die Preisanpassungen in den USA sollen helfen, den Lagerbestand abzubauen, da Fisker mit Produktions- und Lieferherausforderungen zu kämpfen hat. …………“

Ja, das macht wirklich eine Menge Sinn :-) :-) :-)

Der Mann vom Fisker Marketing Team der auf den Satz gekommen ist, hat das Zeug amerikanischer President zu werden!

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