Anfang der vergangenen Woche ist es in Sandvika nahe Oslo zu einer Explosion an einer Wasserstoff-Tankstelle für Brennstoffzellen-Autos gekommen. Bisweilen hat der Anbieter Nel weitere Stationen geschlossen. Mittlerweile vier davon auch in Deutschland.
Insgesamt gibt es bundesweit 70 Wasserstoff-Tankstellen, vier davon setzen auf die Betankungstechnik von Nel Hydrogen. Bis endgültig geklärt ist, was zur Explosion geführt hat, bleiben die Stationen in Rostock, in Hamburg und Stuhr bei Bremen sowie eine in München geschlossen.
Vorläufige Untersuchung bringt ein wenig Licht ins Dunkle
Gemeinsam mit Gexcon hat sich Nel an die Untersuchung des Unfalls begeben. Mittlerweile hat sich gezeigt, dass der Vorfall mit einer Wasserstoffleckage aus dem Hochdruckspeicher begann und dass sich eine „Wolke“ von Wasserstoff entzündete. Die Untersuchungen werden fortgesetzt, um die Ursache des Lecks sowie die Zündquelle zu identifizieren.
„Basierend auf weiteren Untersuchungen können wir mit Sicherheit sagen, dass das Leck im Hochdruckspeicher begonnen hat, und wir führen nun Untersuchungen durch, um die detaillierten Mechanismen des Lecks sowie die Ursache der Zündung zu verstehen.“ – Geirmund Vislie, Vice President Consulting von Gexcon
Bisher wurden verschiedene Tests und Analysen eingeleitet und werden fortgesetzt, bis die Parteien ein klares Verständnis dafür haben, wo und wie das Leck entstanden ist. Weitere Untersuchungen und Datensimulationen werden sich auch mit der Zündquelle befassen.
Bisweilen lässt sich festhalten, dass die Niederdruck-Stahl- und Verbundlager weder die Quelle des Lecks noch die Zündquelle waren. Bei dem Vorfall sind keine Tanks geplatzt.
„Wir können nun zu dem Schluss kommen, dass die Kerntechnologien von Nel nicht die Ursache für die Leckage waren. Wir sind jedoch noch auf der Suche nach dem, was den Wasserstoff entzündet hat. Wir sind dankbar für alle Beteiligten, die Tag und Nacht hart daran arbeiten, die Ursache des Vorfalls aufzudecken, und freuen uns, dass gute Fortschritte erzielt werden.“ – Jon André Løkke, CEO von Nel
Toyota und Hyundai weiterhin mit Verkaufsstopp in Norwegen
Immer noch halten Toyota und Hyundai, beide für ihre Überlegenheit mit wasserstoffbetriebenen Autos bekannt, an ihrem Verkaufsstopp der Fahrzeuge mit der alternativen Antriebsart in Norwegen fest.
Im Zusammenhang mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeugen können wir die vorletzte Folge unseres Podcasts empfehlen. In diesem haben wir uns die Fragen gestellt: Was ist eigentlich eine Brennstoffzelle, wie funktioniert sie und wo wird sie eigentlich genutzt?
Des Weiteren haben wir einen Blick nach China geworfen und betrachtet, welche Rolle die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie dort spielt? Warum mit einer Abkehr von reinen E-Autos zu rechnen ist und ob die deutsche Automobilindustrie für diesen Wandel gewappnet ist.
Quelle: nelhydrogen.com – Pressemitteilung vom 17. Juni 2019 // Welt.de – Nach Explosion in Norwegen schließen auch deutsche Wasserstoff-Stationen