Die Europcar E-Xperience 2025 in Grevenbroich stand ganz im Zeichen der Elektromobilität im Unternehmenskontext. Im Fokus des Events, das von Europcar Deutschland gemeinsam mit Partnern wie dem ADAC und Elli Mobility organisiert wurde, standen Testfahrten, Fachgespräche und der Austausch mit Flottenverantwortlichen. Ziel war es, Unternehmen praxisnah zu zeigen, wie E-Mobilität im Fuhrpark funktioniert – von der Fahrzeugauswahl über Lademanagement bis hin zur Integration in bestehende Abläufe.
„Unsere Europcar E-Xperience 2025 hat gezeigt: E-Mobilität ist sowohl eine Frage der Technologie als auch des Mindsets“, erklärte Oliver Schulze, verantwortlich für Public & Industry Affairs sowie Elektromobilität bei Europcar Deutschland, gegenüber Elektroauto-News (EAN).
Firmenkunden konnten auf dem Testgelände in Grevenbroich zahlreiche Elektroautos ausprobieren – darunter Modelle wie den Cupra Tavascan, Hyundai Ioniq 5, Kia EV9, Renault 5, Škoda Enyaq und den VW ID.7. Viele Teilnehmer:innen erlebten laut Schulze, dass Elektromobilität nicht nur alltagstauglich, sondern auch emotional begeistern kann: „E-Mobilität macht Spaß – und genau dieser Spaß-Faktor ist entscheidend, um Vorbehalte abzubauen.“ Flottenmanager sollten daher ihre Belegschaft aktiv mitnehmen und durch eigene Begeisterung anstecken, um den Wandel im Unternehmen erfolgreich zu gestalten.
Ein zentrales Thema des Austauschs mit EAN war die neue Corporate-Carsharing-Lösung „FleetShare“, mit der Europcar die Elektrifizierung in Unternehmen vereinfachen will. Über eine App können Mitarbeitende jederzeit auf Poolfahrzeuge zugreifen, sie buchen und verwalten. Schulze betonte, dass die Entwicklung stark nutzerzentriert erfolge: „Die Rückmeldungen unserer Kund:innen sind unser wichtigster Input. Sie fordern flexible, digitale und unkomplizierte Lösungen, die sich nahtlos in den Arbeitsalltag integrieren lassen.“ Hinweise aus der Praxis – etwa zum User-Management oder zur Fahrzeugverwaltung – würden direkt an die Produktentwicklung weitergegeben, um „eine einfache und intuitive User Story“ sicherzustellen.
Mercedes EQE oder Lucid Air spielen mengenmäßig keine Rolle, aber für die Positionierung der Marke
Christopher Alting, Director Fleet bei Europcar Deutschland, erklärte, dass der konsequente Ausbau der Elektroflotte einer der wichtigsten strategischen Hebel sei, um nachhaltige Mobilität voranzutreiben. „Wir sehen eine positive Nachfrage nach Elektroautos und treiben die Erweiterung unserer E-Auto-Flotte konsequent voran – in enger Zusammenarbeit mit europäischen Herstellern wie Audi, Mercedes und VW.“
Das Portfolio werde kontinuierlich optimiert, um den unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnissen gerecht zu werden. Fahrzeuge wie die eingangs erwähnten: Cupra Tavascan, VW ID.7 oder Kia EV9 seien dabei „spannende Optionen, um die Nachfrage im Mittelklassesegment abzudecken“.

Auch im Bereich der elektrischen Transporter plane Europcar einen Ausbau: „Ab 2026 wollen wir unser Angebot an elektrischen Transportern sukzessive erweitern“, so Alting. Premiummodelle wie der Mercedes EQE oder Lucid Air spielten im Corporate-Carsharing zwar mengenmäßig eine geringere Rolle, seien jedoch für die Markenpositionierung wichtig: „Sie unterstreichen unsere erstklassige Ausrichtung und zeigen, dass wir im Elektrosegment die volle Bandbreite anbieten können.“ Beim Thema Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit spielen laut Alting Reichweite und Ladegeschwindigkeit eine Schlüsselrolle: „Diese Faktoren bestimmen, wie leicht Kund:innen den Einstieg in die Elektromobilität finden.“
Europcar: „Eine verbindliche Elektrifizierungsquote für Firmenflotten lehnen wir ab.“
Neben technischer und operativer Umsetzung setzt Europcar auch auf politische Einflussnahme. Gemeinsam mit dem Verband der Internationalen Autovermieter (VIA) wolle das Unternehmen für realistische Rahmenbedingungen eintreten. Schulze betonte: „Eine verbindliche Elektrifizierungsquote für Firmenflotten lehnen wir ab. Sie würde tief in die wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit von Unternehmen eingreifen und die Wettbewerbsfähigkeit gefährden.“
Stattdessen plädiere Europcar für gezielte Förderung und den schnellen Ausbau der Ladeinfrastruktur – insbesondere an Flughäfen und Mobilitätsknotenpunkten. „Nur so können wir das Vertrauen der Kund:innen stärken und die steigende Nachfrage nach E-Mobilität im Flottenbereich wirklich bedienen.“
Die Veranstaltung in Grevenbroich machte laut Schulze deutlich, dass Firmenflotten der wichtigste Hebel der Antriebswende sind: „Unternehmensflotten sind für die E-Mobilität ein entscheidender Hebel, der das Privatkundensegment bei Weitem übertrifft.“ Da Firmenwagen rund zwei Drittel aller Neuzulassungen ausmachten, bestimmten sie den Gebrauchtwagenmarkt von morgen und trieben so die gesamte Transformation an.
Für Europcar ist die Richtung längst klar. „Für uns geht es nicht um Technologieoffenheit, sondern um Technologieentschlossenheit“, betont Schulze. „Wir haben uns entschieden, den Weg der E-Mobilität konsequent zu gehen. Die Transformation ist nicht nur eine ökologische Pflicht, sondern auch eine wirtschaftliche Chance.“