Das dänische Lade-Software-Unternehmen Monta hat bestätigt, dass es seine Belegschaft verkleinert. Nach Informationen, die Elektroauto-News (EAN) aus Unternehmenskreisen erreichten, geht es dabei um eine Anpassung im Zuge einer strategischen Neuausrichtung. Auf Anfrage erklärte Monta, man habe die „schwierige Entscheidung getroffen, unsere Belegschaft um etwas weniger als 18 Prozent zu reduzieren“, um die nächste Wachstumsphase vorzubereiten.
In einer schriftlichen Stellungnahme betonte das Unternehmen, der Schritt sei notwendig, um „Erfolg, Widerstandsfähigkeit und langfristige Wirkung“ zu sichern. Die Maßnahme spiegele keinesfalls die Leistung der Beschäftigten wider. „Dieser Schritt wurde nicht leichtfertig getroffen und steht in keinem Zusammenhang mit der Performance oder dem Engagement unserer Kolleg:innen“, heißt es weiter. Monta dankt den betroffenen Mitarbeitenden ausdrücklich „für ihre Beiträge“ und kündigt Unterstützung während des Übergangs an.
Für Kund:innen und Partner soll sich laut Monta nichts ändern. „Unsere Roadmap, Serviceverpflichtungen und unser Kundensupport sind vollständig intakt“, versichert das Unternehmen. Auch die Produktentwicklung und laufende Projekte blieben unangetastet. Man bleibe „in allen Märkten aktiv, in denen wir tätig sind, und investieren weiter dort, wo die Einführung von Elektroautos besonders stark wächst.“
Monta gilt als einer der zentralen europäischen Softwareanbieter im Bereich Ladeinfrastruktur. Die Plattform des Unternehmens verbindet Ladepunkte, Abrechnungsprozesse und Nutzerzugänge und wird sowohl von Energieversorgern als auch von Flottenbetreibern und privaten Nutzer:innen eingesetzt. In den vergangenen Jahren hat Monta seine Präsenz zügig ausgebaut – von Skandinavien über Deutschland und das Vereinigte Königreich bis nach Nordamerika.
„In den vergangenen Jahren ist Monta in Europa und Nordamerika schnell gewachsen und hat erfolgreich expandiert“, so die Unternehmensleitung. Mit der zunehmenden Reife der Plattform wolle man nun „die nächste Phase unserer Wachstumsreise freisetzen“. Dabei gehe es nicht mehr vorrangig um geografische Expansion, sondern um Skalierbarkeit, Produktreife und eine konsolidierte Organisationsstruktur.
Finanziell sieht sich das Unternehmen stabil aufgestellt. Monta bezeichnet sich selbst als „eines der am besten finanzierten Unternehmen im Ökosystem für Lade-Software“. Insgesamt hat das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 130 Millionen Euro an Kapital eingeworben, unterstützt von internationalen Investoren. Diese Mittel sollen es ermöglichen, die Produktentwicklung fortzuführen und gleichzeitig profitabler zu werden.
„Unsere Roadmap ist auf langfristige Entwicklung ausgelegt“
„Diese Anpassung versetzt uns in eine noch stärkere Position, um unseren Kund:innen im gesamten Ökosystem der Elektromobilität echten Mehrwert zu bieten“, erklärt Monta gegenüber EAN. Der Fokus liege künftig auf neuen Produktveröffentlichungen, vertieften Partnerschaften und nachhaltigem Wachstum. „Unsere mehrjährige Roadmap ist auf langfristige Entwicklung ausgelegt“, heißt es weiter.
Branchenbeobachter ordnen die Entscheidung in einen größeren Trend ein: Viele Start-ups und Scale-ups aus dem Bereich Elektromobilität, die in den vergangenen Jahren stark gewachsen sind, prüfen derzeit ihre Strukturen. Nach der Phase schnellen Wachstums rücken Rentabilität und Effizienz in den Vordergrund. Auch Unternehmen aus angrenzenden Segmenten wie Energiemanagement und Software für Flottenlösungen reagieren auf den anhaltenden Investitionsdruck mit Umstrukturierungen.
Trotz dieser Konsolidierung bleibt der Markt für Ladeinfrastruktur dynamisch. Der wachsende Bestand an Elektroautos in Europa erhöht den Bedarf an verlässlicher, digital vernetzter Software für Ladeprozesse und Abrechnung. Monta positioniert sich hier als Anbieter, der verschiedene Akteure zusammenführt. Das Ziel bleibt laut eigener Aussage unverändert: „Wir sind mehr denn je unserer Mission verpflichtet, eine nahtlose Ladeerfahrung für alle zu gewährleisten und künftige Anforderungen für eine sauberere, gesündere Welt zu antizipieren.“