Erdogan trifft Musk: Türkei als neuer Tesla-Standort?

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

In einem kürzlich stattgefundenen Treffen zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Tesla-CEO Elon Musk in New York soll die Idee aufgekommen sein, eine Tesla-Fabrik in der Türkei zu errichten. Dies berichtet die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu Agency.

Das Treffen fand demnach im Turkish House statt, einem Wolkenkratzer in der Nähe des Hauptquartiers der Vereinten Nationen. Während der genaue Inhalt ihrer Diskussion nicht vollständig bekannt ist, wurde die Möglichkeit einer solchen Expansion in die Türkei als Hauptthema hervorgehoben. Präsident Erdogan befindet sich derzeit in den USA, um an der 78. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen teilzunehmen. Weder Tesla noch die türkische Botschaft in Washington haben bisher auf Anfragen zu diesem Thema reagiert.

Elon Musk, der für seine geschäftlichen Ambitionen und seine Vision von einer nachhaltigen Zukunft bekannt ist, plant ebenfalls ein Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu in Kalifornien. Laut Musks Aussagen auf der Social-Media-Plattform X wird der Schwerpunkt dieses Gesprächs auf Technologien im Bereich der künstlichen Intelligenz liegen.

Es ist interessant zu bemerken, dass Tesla bereits im August Interesse bekundet hat, eine Fabrik in Indien zu bauen, die sich auf die Produktion kostengünstiger Elektroautos konzentrieren soll. Mit sechs bestehenden Fabriken und einer weiteren im Bau in Mexiko verfolgt Tesla weiterhin seine Strategie, seine globale Präsenz auszubauen. Musk hat zuvor angedeutet, dass der Standort für eine neue Fabrik wahrscheinlich bis Ende dieses Jahres festgelegt wird. Unter anderem war Spanien hierfür bereits im Gespräch.

Die mögliche Eröffnung einer Tesla-Fabrik in der Türkei könnte sowohl für das Land als auch für das Unternehmen von Vorteil sein. Während die Türkei von der wirtschaftlichen Investition und den Arbeitsplätzen profitieren würde, könnte Tesla von einem neuen strategischen Standort in einer Schlüsselregion profitieren.

Tesla hat bislang eine Fabrik in Europa aufbaut, die Gigafactory Grünheide in der Nähe von Berlin, wo der Mittelklasse-Crossover Model Y produziert wird, das im ersten Quartal das meistverkaufte Auto insgesamt in Europa und weltweit war. Teslas zweiter Bestseller in Europa, das Model 3, wird aus Shanghai importiert.

Quelle: Reuters – Erdogan asks Musk to build Tesla factory in Turkey

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Silverbeard:

Naja, Arbeiter und Zulieferteile in türkischer Lira bezahlen und die Fahrzeuge dann in der EU verkaufen. Ist doch gar nicht so schlecht die Idee.

Matze:

Jup! Da haben sich zwei gefunden!

Läubli:

Ja das ist so, jedoch sind die Deutschen Marken bei den Türken nur so beliebt, weil es grosse und starke, laute Verbrenner sind. Tesla ist unbeliebt, weil das Elektroautos sind, weil sie leise sind und keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Sobald die Deutschen auch nur noch E-Autos produzieren dürfen, mischen sich die Karten völlig neu. Dann zählt Power und Prestige und gerade PS und Prestige fehlen bei den E-Autos aus Deutschland gewaltig!
Die Ausnahmen von Taycan und RS e-tron GT oder i4 M50 ändern daran auch nichts. Das sind Autos, die bis dato eher gar nicht von Türken gefahren werden – weil sie leise und daher um ein vielfaches weniger protzig sind – Türken sind eben keine Sonderlinge!

Marc:

Es geht nicht um den Massenmarkt. Sondern um das gehobene Preissegment. Autos ab 2l Hubraum zahlen 220% Luxussteuer. Daher gibt es dort nicht viele davon. Was sie begehrenswerter macht. Daher sind sie die Leitkultur und Tesla ist da ein Fremdkörper für Sonderlinge.

Martin:

Alles nur Ablenkung! Tesla will sich doch bestimmt nur am Werk von TOGG beteiligen, um im Gegenzug das Fahrzeug in Lizenz produzieren zu dürfen ;-)

Läubli:

Da bin ich absolut deiner Meinung, das gibt ein passendes Paar ab, auch wenn es nicht um illegale Ware geht. ;)

Läubli:

Dass die Deutschen bei den Türken im eigenen Land sehr beliebt sind, ist wieder mal eine Behauptung deinerseits – die Statistik sagt volgendes:

Absatz von Pkw nach wichtigsten Herstellern in der Türkei (Stückzahl, Marktanteil und Veränderung in Prozent) gtai.de

Hersteller/2021/2022/Marktanteil/Veränderung 2022/2021
Fiat/73.081/97.354/16/33,2
Renault/75.561/88.206/15/16,7
Volkswagen/53.523/49.695/8/-7,2
Hyundai/36.935/42.241/7/14,4
Toyota/45.899/38.276/6/-16,6
Dacia/27.672/36.000/6/30,1
Opel/20.754/30.378/5/46,4
Peugeot/28.998/23.345/4/-19,5

Da sind die Deutschen Primiums irgendwi gar nicht vorhanden, zumindest nicht in den Top 8!

Und übrigens: die Türkei ist mit oder ohne Erdogan ein Staat, in dem Bestechungen immer noch eine nicht zu verachtende gültigkeit haben – auch wenn dein Text das Gegenteil suggerieren sollte.

Jakob Sperling:

Musk und Erdogan passen irgendwie schon zusammen.

Marc:

Weil die demokratischen Strukturen in der Türkei nicht vollständig implementiert sind, denkt jemand, der die Arbeitnehmerrechte mit Füßen tritt, selbstverständlich sofort an dieses Land? Ist das der Plot? Dazu sollte man aber wissen, dass die beste Zeit von Erdoğan vorbei ist und ein Nachfolger höchstvermutlich einen Ruck in die andere Richtung macht. Auch sollte Musk wissen, dass bei türkischen Landsleuten mit Geld Tesla definitiv nicht vorne in der Gunst steht, Sie sind absolute Fans deutscher Premium Automobile.

Robert:

Türkei wäre derzeit eine gute Wahl für Tesla kann dann günstig herstellen und dann sowohl Europa und Osteuropa mit Fahrzeugen beliefern während in Deutschlan wohl ehert nur die hochpreisigen Modelle gefertigt werden

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