E-Motor-Hersteller DeepDrive sammelt 30 Millionen Euro ein

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DeepDrive

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

DeepDrive, spezialisiert auf die Entwicklung von Elektromotoren für E-Autos, die hinsichtlich Effizienz, Leistung und Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzen sollen, gab vor wenigen Tagen den Abschluss einer überzeichneten Series-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 30 Millionen Euro bekannt. Die Finanzierungsrunde wurde von Leitmotif – einem unabhängigen Venture-Capital-Fonds, der sowohl in den USA als auch in Europa tätig ist und sich auf Dekarbonisierung spezialisiert – angeführt, mit Beteiligung aller bestehenden Investoren: BMW i Ventures, zudem die Corporate-Venture-Einheit von Continental, UVC-Partners und Bayern Kapital über den Wachstumsfonds Bayern.

Mit dem neuen Kapital sei DeepDrive in der Lage, am neuen Standort im Norden von München neue Produktionslinien aufzubauen und seine patentierte Doppelrotor-Motorentechnologie zu industrialisieren, um die breite Markteinführung von Elektroautos zu beschleunigen. Das Unternehmen entwickelt klassische Elektromotoren, aktuell mit 230 kW und 350 kW Leistung, sowie Radnabenmotoren. DeepDrive fokussiere sich derzeit darauf, Großserienprojekte aus seiner Kundenpipeline umzusetzen, die laut eigener Aussage acht der zehn weltweit größten Automobilhersteller umfassen soll (derzeit in gemeinsamer Entwicklung).

Die von DeepDrive entwickelten Elektromotoren sollen in Referenztests eine Effizienzsteigerung von 20 Prozent gegenüber bekannten, vergleichbaren Antrieben sowie ein erhebliches Kostensenkungspotenzial bieten, wie das Unternehmen mitteilt. Das ermögliche den Automobilherstellern, Elektroautos mit mehr als 800 km Reichweite auf den Markt zu bringen. Durch Kosteneinsparungen in der Großserie soll es möglich sein, die Preisdifferenz zwischen Autos mit Verbrennungsmotor und Elektroautos zu halbieren. Gleichermaßen sollen die von DeepDrive entwickelten Elektromotoren maßgeblich zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks beitragen können.

Das Unternehmen hat seit seiner Gründung im Jahr 2021 insgesamt 49,3 Millionen Euro Kapital aufgebracht und bereitet sich auf den Start erster Großserienprojekte ab 2028 vor.

Quelle: DeepDrive – Pressemitteilung vom 19.09.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Martin:

„Das ermögliche den Automobilherstellern, Elektroautos mit mehr als 800 km Reichweite auf den Markt zu bringen.“
Was für ein unsinniges Marketinggeblubber. Wie schon weiter oben angemerkt, ist der Wirkungsgrad bestehender Motoren sehr gut. 90 Prozent sind für einen Synchronmotor Standard. Reichweite ergibt sich aus Batteriekapazität und Verbrauch. Und der Verbrauch wird maßgeblich vom Luft- und Rollwiderstand bestimmt. Dazu kommen noch Lade-Entladeverluste der Batterie, Wirkungsgrad der Rekuperation.

Ob nun am Ende der Motor 90 oder gar 95% Wirkungsgrad hat, wirkt sich in erster Linie auf den Konstruktionsaufwand zum Thermomanagement aus, am Gesamtverbrauch wären dies keine fünf Prozent. An den Fahrzeugkosten wird dieser neue Motor auch nichts signifikant ändern. Der Halbsatz „soll es möglich sein, die Preisdifferenz zwischen Autos mit Verbrennungsmotor und Elektroautos zu halbieren“ ist in erster Linie Wunschdenken. Die wesentlichen Argumente obigen Artikels mögen einem Batteriehersteller zur Realisierung vorbehalten bleiben, DeepDrive sollte da mal ganz realistisch bleiben.

Ja, sie brauchen dringend Geld. Aber dazu sollte man schon realistische Versprechen machen. Etwas billiger und etwas kleiner und etwas effizienter als die Konkurrenz klingt jetzt nicht so supersexy. Aber in der Automobilindustrie zählen schon Centbeträge am einzelnen Bauteil. Und das die klassische Verbrennerdenke, der Motor sei das Kernstück eines Autos, beim BEV total überholt ist, sollte sich nun langsam herumgesprochen haben…

Wolfbrecht Gösebert:

Der Hersteller jongliert im Artikel mit „interessanten“ Zahlen … :(

Wenn doch schon vor 4 Jahren eMotore mit mind. 90% Wirkungsgrad im Einsatz waren (und sind!), so wird es doch ÄUßERST interessant, aus welcher Mathematik dann die wörtlich genannte »Effizienzsteigerung um 20%« kommen soll? …

Wenn ich allerdings die verbleibenden 10% Verluste aus meinem obigen Beispiel nehme und dann DAVON 20% abziehe, lande ich bei 92% Wirkungsgrad – und ja, das ist wenigstens eine rechnerisch plausible 2-Prozent-Punkt-Steigerung :)

Sprachlich und inhaltlich aber ist eben eine »Verlustverringerung um 20%« aber eben KEINE »Effizienzsteigerung von 20%«, wie im Artikel formuliert …

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