In dieser Podcast-Folge spreche ich mit Stephan Voigt, Geschäftsführer von Easee Deutschland. Stephan ist seit vielen Jahren in der E-Mobilitätsbranche unterwegs – unter anderem bei Shell Recharge, GreenFlux und Ford. Seit 2025 verantwortet er die Geschäfte von Easee in Deutschland, einem der bekanntesten Anbieter für AC-Ladelösungen.
Easee verfolgt den Ansatz, das Laden zu Hause wirklich einfach zu machen. Stephan beschreibt es so: „Unsere Ladestation ist extrem einfach zu installieren und die Integration in sämtliche Systeme macht sie so smart.“ Besonders spannend ist der Blick nach vorn. Easee will 2026 erstmals einen eichrechtskonformen Charger auf den Markt bringen – ein wichtiger Schritt, der die Produktpalette nach oben abrundet und preislich dennoch marktkonform bleiben soll.
Im Gespräch wird deutlich, wie stark Easee das Thema Smart Charging denkt. Für Stephan besteht der Kern nicht in reiner Konnektivität, sondern in intelligenter Software. Durch diese lassen sich „99,2 Prozent der Supportfälle aus der Ferne lösen“, was Installationsbetriebe deutlich entlastet. Gleichzeitig ermöglicht die Software dynamische Ladepläne, Kostenoptimierung über flexible Tarife und perspektivisch die Entlastung der Stromnetze.
Ein zentrales Thema ist das bidirektionale Laden. Vehicle-to-Home ist aus Sicht von Easee bereits greifbar, Vehicle-to-Building folgt, und der große Schritt Vehicle-to-Grid hängt vor allem an der Politik. Stephan bringt es klar auf den Punkt: „Wir warten eigentlich nur noch auf das Signal aus Berlin beziehungsweise Brüssel.“ Die Hardware von Easee – etwa Charge Max und Charge Pro – ist bereits V2G-ready. Was fehlt, ist ein regulatorischer Rahmen, der Energiemengen, Vergütung und Messbarkeit eindeutig klärt.
Easee denkt das Thema aber deutlich weiter. Ein Netz aus mehr als einer Million installierter Easee-Charger könnte zu einem intelligenten Energie-Baustein werden – ein virtuelles Netzasset, das Verbrauch, Einspeisung und Stabilisierung miteinander verbindet. Erste Schritte dahin sieht Stephan im PV-Überschussladen, das bereits mit älteren Easee-Generationen möglich ist. Auch die Idee, perspektivisch über Abo-Modelle bestimmte Funktionen abzurechnen, sieht er als notwendigen Schritt, um Entwicklungsaufwand des eigenen Unternehmens abzubilden.
Spannend fand ich auch, wie Stephan die Frage beantwortet, ob Nutzer künftig mit ihrem E-Auto Geld verdienen können. Heute sei das noch Wunschdenken, langfristig aber ein realistisches Szenario. Entscheidend sei, dass der Markt die Komplexität gut erklärt und die Politik passende Regeln schafft. Im Zusammenspiel mit erneuerbaren Energien sieht er große Chancen: Das Auto wird Teil eines intelligenten Energieökosystems, Lastspitzen lassen sich glätten, Kosten sinken, Netzstabilität steigt. Die Entwicklung sei „fundamental und rasant fortschreitend“.
Zum Schluss sprechen wir über die Diskussion rund um den möglichen Rücktritt vom Verbrenner-Aus. Stephan bleibt positiv: Für ihn kann die Debatte sogar Rückenwind erzeugen, wenn sie dazu führt, regulatorische Fragen endlich konsequent zu klären und die Branche verlässlich auszurichten. Nun aber genug der Vorrede – lass uns direkt in das Gespräch einsteigen.
Gerne kannst du mir Fragen zur E-Mobilität, die dich im Alltag beschäftigen, per Mail zukommen lassen. Die Antwort darauf könnte für andere Hörer des Podcasts ebenfalls von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für etwaige Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung beim Podcast-Anbieter deiner Wahl freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.







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