E-Autos: Gibt es bald deutlich mehr Gebrauchte?

E-Autos: Gibt es bald deutlich mehr Gebrauchte?
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Daniel Krenzer
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Zwar sind in den vergangenen Jahren die Verkäufe von Elektroautos in Deutschland deutlich gestiegen. Für die vielen Käufer, denen ein Neuwagen zu teuer ist, gibt es aber nach wie vor kaum Angebote von gebrauchten E-Autos. Darüber berichtet Zeit online unter Berufung auf Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA): „Auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt liegt der Anteil an Besitzumschreibungen bei 1,25 Prozent im ersten Halbjahr und ist damit sogar minimal gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken.“ Im Vergleich zu gebrauchten Verbrennerfahrzeugen seien gebrauchte E-Autos aber vergleichsweise günstig.

In absoluten Zahlen wurden im ersten Halbjahr 2023 demnach 37.600 gebrauchte E-Fahrzeuge veräußert – das ist sogar ein Rückgang von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der einfache Grund: Die Neufahrzeuge aus den verkaufsstarken Jahrgängen sind zumeist noch zu neu, als dass sie weiterverkauft werden würden. Und sehr junge Gebrauchte sind zudem aufgrund der Lieferengpässe mancher Hersteller mitunter sogar noch genauso teuer oder in Einzelfällen wegen der Verfügbarkeit sogar teurer als Neufahrzeuge mit mehrmonatiger Wartezeit.

Besserung ist langsam in Sicht

„Bei älteren Gebrauchtwagen gibt es im Moment noch kein relevantes Angebot. Das liegt vor allem daran, dass es vor drei Jahren noch kein breites Angebot an neuen Elektroautos gab und dementsprechend auch die Neuzulassungen niedriger waren“, zitiert Zeit online Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Klassische Leasingverträge liefen oft über drei Jahre – und vor drei Jahren wurden noch deutlich weniger E-Autos verkauft als heute. Die angebotenen elektrischen Gebrauchtwagen seien im Januar mit durchschnittlich 25 Monaten deutlich jünger als gebrauchte Benziner mit 77 Monaten oder gebrauchte Diesel mit 66 Monaten.

Zu Besserung auf dem elektrischen Gebrauchtwagenmarkt dürfte es in den kommenden beiden Jahren kommen, allerdings solle man davon auch nicht zu viel erwarten. Marktbeobachter DAT hat darauf hingewiesen, dass mehr als die Hälfte der E-Autos an Privatpersonen verkauft worden seien. Diese Fahrzeuge würden im Schnitt deutlich länger gehalten, ehe sie wieder auf dem Gebrauchtwagenmarkt angeboten werden. Am höchsten sei der Anteil an Elektroautos auf dem Gebrauchtwagenmarkt in Schleswig-Holstein mit 1,6 Prozent sowie in Bayern und Hamburg mit jeweils 1,5 Prozent. Besonders niedrig hingegen sei der Anteil in mehreren Ost-Bundesländern sowie Bremen mit jeweils weniger als einem Prozent.

Quelle: Zeit online – „Gebrauchte Elektroautos sind auf dem deutschen Markt selten“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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