Professor Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen weiß mit seinen Aussagen rund um die E-Mobilität stets zu polarisieren. Bereits im Juli vergangenen Jahres gab er zu verstehen “Elektroauto ist nicht mehr aufzuhalten!“. Beim Batterietag NRW in Aachen gab er nun zu verstehen, dass die E-Mobilität aus seiner Sicht alternativlos sei. Ausschlaggebend hierfür seien die Emissionsvorgaben der EU für die Autoflotten. Denn mit jedem verkauften E-Auto sparten die großen Automobilkonzerne 10.000 Euro an Strafe. Leidensdruck zur Veränderung ist demnach genügend vorhanden.
Bis 2030 sollen die flottenweiten CO2-Emissionen von Neuwagen um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken. Bis 2025 gilt ein Ziel von 15 Prozent, wie wir erst Ende März berichtet haben. Bedenkt man nun, dass Elektroautos bis zu 28 Prozent weniger CO2-Emissionen als ein Oberklasse-Diesel, beziehungsweise bis zu 42 Prozent weniger als ein Kleinwagen-Benziner haben, wird klar warum E-Mobilität als alternativlos gilt.
Dudenhöffer zeigte sich überzeugt: “Die werden die Autos schon unter die Leute bringen.” Wer unser Portal verfolgt, dem fällt auf, dass alleine in den kommenden zwei Jahren viele neue Modelle erwartet werden. Des Weiteren sieht Dudenhöffer es als bewiesen, dass bis 2025 die Reichweite von Elektrofahrzeugen voraussichtlich bei rund 500 Kilometern liege, gleichzeitig seien die Batterien dann wesentlich günstiger. “Dann ist der Diesel mausetot”, so Dudenhöffer.
Aus Sicht des Professors der Universität Duisburg-Essen seien zumindest im PKW-Bereich Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb keine Alternative. Bei Bussen und LKW könne es hingegen anders aussehen. So sei die Brennstoffzellentechnologie zu teuer und zu weit von den Preisen für Elektrofahrzeuge entfernt. Zum anderen sei im Gegensatz zur Elektromobilität die Ladeinfrastruktur nicht vorhanden.
Professor Ferdinand Dudenhöffer gab bereits zu einem früheren Zeitpunkt zu verstehen, dass die Zellproduktion selbst nur 5 bis 10 Prozent der Wertschöpfung bei der Batterie ausmacht. Der weitaus größere Teil entfalle auf die Herstellung der Grundkomponenten der Zelle, wie etwa Anode, Kathode und Elektrolyt, wo Dudenhöffer deutlich bessere Chancen für deutsche Unternehmen sieht.
Der Vorsprung der asiatischen Zellhersteller, die in der Vergangenheit bereits mit milliardenschweren Investitionen in Vorleistung gegangen sind und nun über sehr viel Wissen und Erfahrung verfügen, sei ohnehin kaum noch aufzuholen. Dudenhöffer verwies in diesem Zusammenhang auf den Europäischen Rechnungshof, der sich aus Gründen der Wirtschaftlichkeit gegen ein entsprechendes Batterieprojekt ausgesprochen habe. Es sei aber sinnvoll, weiter auf diesem Gebiet zu forschen.
Quelle: Energate Messenger – Dudenhöffer: Elektromobilität nicht mehr aufzuhalten