DLR-Projekt testet automatisierte modulare Fahrzeuge in Braunschweig

DLR-Projekt testet automatisierte modulare Fahrzeuge in Braunschweig
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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Das Projekt Innovative modulare Mobilität Made in Germany (IMoGer) unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erhält eine Förderung von 35 Millionen Euro des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Es zielt darauf ab, mittels modularer Elektrofahrzeuge sowohl den öffentlichen Personennahverkehr als auch Pakettransporte in einem ganzheitlichen Mobilitätsansatz auf der sogenannten „letzten Meile“ zu verbinden.

Mit einer kleinen Testflotte aus mehreren Einheiten des im DLR entwickelten, automatisierten modularen Fahrzeugs U-Shift soll das Konzept im realen Einsatz in Braunschweig erprobt werden, so das DLR in einer aktuellen Mitteilung. Am dortigen DLR-Standort erfolgte Anfang der Woche die Übergabe des Fördermittelbescheids.

„Wir fördern hier ein Leuchtturmprojekt, das die Zukunft der Mobilität in Deutschland maßgeblich prägen wird“, sagt Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing. „Autonomes Fahren bietet enorme Chancen für mehr Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit im Verkehr. Besonders im ÖPNV und in der Logistik stehen wir vor großen Herausforderungen durch den Fachkräftemangel. Umso wichtiger ist, dass wir jetzt in innovative, effiziente Mobilitätslösungen investieren. Mit der Förderung treiben wir die Entwicklung autonomer Fahrzeugsysteme ‚Made in Germany‘ voran und stärken den Innovationsstandort Deutschland.“

„In der Logistik und im öffentlichen Personennahverkehr ist das letzte Stück Weg, die ‚letzte Meile‘, eine große Herausforderung, um ein funktionierendes attraktives Mobilitätsangebot für die Menschen und Unternehmen zu schaffen“, sagt Prof. Meike Jipp, DLR-Bereichsvorständin Energie und Verkehr. „Mit dem U-Shift haben wir im DLR eine automatisierte Plattform entwickelt, die flexibel für unterschiedliche Einsatzzwecke genutzt werden kann.“

Das Projekt IMoGer gehe nun den nächsten Innovationsschritt und erprobe exemplarisch den Betrieb von der Simulation bis zum Einsatz im realen Verkehr in Braunschweig. „Damit bereiten wir den Weg für den zukünftigen Hochlauf und Regelbetrieb der modularen Mobilität, schaffen eine solide Grundlage für Zulassung und Skalierbarkeit und entwickeln damit verbundene Geschäftsmodelle“, so Jipp weiter.

Modulare Fahrzeuge für weniger Verkehrsbelastung

Das U-Shift ist eine Fahrplattform mit auswechselbaren Personen- und Güterkapseln. Es kombiniert zwei Bestandteile: Die U-förmige Antriebseinheit, das sogenannte Driveboard, beinhaltet die technischen Komponenten und Systeme. Als Zukunftsvision soll es automatisiert, elektrisch und leise unterwegs und für maximale Wirtschaftlichkeit rund um die Uhr in Betrieb sein. Kombiniert wird es mit unterschiedlichsten kapselförmigen Aufbauten für den Transport von Personen und Gütern. So ergeben sich flexible Einsatzmöglichkeiten – ob als On-Demand-Shuttle oder als flexible Paketstation.

Im Projekt IMoGer wird nun eine Kleinflotte flexibler U-Shift-Module aufgebaut und erstmalig als fahrerloses, barrierefreies Angebot für einen Erprobungsbetrieb im Braunschweiger Stadtteil Schwarzer Berg zugelassen werden. Die Sicherheit des Gesamtsystems werde durch eine technische Aufsicht und unterstützende, intelligente Verkehrsinfrastruktur gewährleistet. Das Testfeld Niedersachsen des DLR ermöglicht in Braunschweig eine schnelle Erprobung unter Nutzung der Potenziale intelligenter Verkehrsinfrastruktur und unterstützt bei der raschen Integration in den Realverkehr.

Visualisierung_ Forschungsprojekt Innovative modulare Mobilität
In diese Visualisierung haben sich zwei U-Shift-Fahrzeuge des DLR geschmuggelt / DLR

Bürgerinnen, Bürger und weitere Stakeholder werden von Beginn an beteiligt. IMoGer schafft sowohl die Grundlagen für den Regelbetrieb eines automatisierten Angebots wie auch den gesamten Prozess von der Zulassung bis zur praktischen Anwendung – inklusive einer Übertragbarkeit auf andere Regionen. Mit diesem Ziel gilt IMoGer als Vorreiter für automatisierte, modulare Mobilitätsangebote „Made in Germany“ und schafft die Basis für den Regelbetrieb innovativer Verkehrssysteme, die umweltfreundlich, günstig und bedarfsorientiert sind im städtischen wie im ländlichen Raum.

Eingebunden in IMoGer sind neben dem DLR die Projektbeteiligten Braunschweiger Verkehrs-GmbH, UPS Deutschland, Dimos Operations, Motor Ai und Vitronic Machine Vision. Das Projekt wird unterstützt durch die Stadt Braunschweig und den Regionalverband Großraum Braunschweig.

Quelle: DLR – Pressemitteilung vom 17.02.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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