Daimler-Motorenwerk in Stuttgart soll Batterien entwickeln

Cover Image for Daimler-Motorenwerk in Stuttgart soll Batterien entwickeln
Copyright ©

Ivan Kurmyshov / Shutterstock.com

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Vonseiten des Daimler Betriebsrats wird die Forderung laut, dass Entwickler der Tochter Accumotive ins Stammwerk nach Untertürkheim wechseln sollen. Eine Entscheidung wird für Anfang der nächsten Woche erwartet. Hintergrund hinter dieser Forderung ist die Tatsache, dass Daimler wohl mit dem Gedanken spielt seine Batterieentwicklung neu aufzustellen. Derzeit findet diese bei Konzerntochter Accumotive in Nabern statt; soll aber zukünftig in die Daimler AG integriert werden. Auf lange Sicht ist von 400 Mitarbeitern die Rede, die in diesem Bereich arbeiten werden.

Nicht nur beim Stuttgarter Automobilhersteller ist diese Frage hinsichtlich zukünftiger Aufstellung zur Bearbeitung notwendiger Zukunftstechnologien mit Fragezeichen versehen. Auch andere Automobiler stehen vor der Entscheidung, was man bei Tochterunternehmen fertigen oder bei Lieferanten zukaufen lässt, beziehungsweise was im eigenen Unternehmen gefertigt wird. Grundsätzlich möchte man die Fertigungstiefe aus Gründen der Kosten und der Flexibilität niedrig halten; muss aber gerade im Bereich der Batterieentwicklung zunächst noch entsprechende Kenntnisse erlangen.

Das Werk Untertürkheim nimmt mittlerweile die Rolle als Leitwerk für Elektromobilität innerhalb des Konzerns ein. So werden an diesem Standort neben Motoren, Achsen und Getrieben künftig auch Batterien und weitere Komponenten des elektrifizierten Antriebsstrangs produziert. Nun möchte der Betriebsrat noch einen Schritt weitergehen und die Entwicklung der Batterien in Untertürkheim integrieren. Der Standort bliebe bei einer Integration der Entwicklungsabteilung in einem ersten Schritt in Nabern – er wäre aber ein weiterer Werkteil von Untertürkheim.

Die Eingliederung in die Daimler AG hätte direkt spürbare Auswirkungen. Denn derzeit werden die Mitarbeiter der 2009 gegründeten Daimler-Tochter Accumotive unter Tarif bezahlt. Eine Tatsache die der IG Metall schon länger ein Dorn im Auge ist. Man befinde sich zu der Thematik in kons­truktiven Gesprächen, heißt es von den Betriebsräten nur. Insgesamt investiert Daimler zehn Milliarden Euro in seine Elektrooffensive. Bis 2025 sollen die Elektroautos vom gesamten Pkw-Absatz 15 bis 25 Prozent ausmachen. Dafür bringt der Konzern bis 2022 insgesamt zehn E-Autos auf den Markt – drei davon sollen Smarts sein. Weitere Informationen zu Elektroautos und Elektromobilität bei Daimler findest du unter den zuvor verlinkten News.

Stuttgarter-Zeitung.de – Daimler-Motorenwerk soll Batterien entwickeln

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Cover Image for Ampere ElectriCity fertigt 600 Renault 5 pro Tag

Ampere ElectriCity fertigt 600 Renault 5 pro Tag

Sebastian Henßler  —  

Nur 15 Monate nach Marktstart feiert ElectriCity Douai 100.000 gefertigte Renault 5 E-Tech und stärkt damit Frankreichs Elektrostrategie.

Cover Image for Wie Aiwanger Chancen der E-Mobilität konsequent übersieht

Wie Aiwanger Chancen der E-Mobilität konsequent übersieht

Sebastian Henßler  —  

Aiwangers Zuspitzung zur EU-Quote trifft einen politischen Nerv, verfehlt aber die Realität einer Industrie, die weiß, dass Stillstand teuer werden kann.

Cover Image for Tesla Model 3 Standard kommt nach Deutschland ab 36.990 Euro

Tesla Model 3 Standard kommt nach Deutschland ab 36.990 Euro

Sebastian Henßler  —  

Tesla bringt das Model 3 Standard nach Deutschland, mit 36.990 Euro Einstiegspreis, 534 Kilometern WLTP Reichweite und 13 kWh/ 100 km Verbrauch.

Cover Image for Porsche: Nicht jeder Markt ist bereit für Elektro

Porsche: Nicht jeder Markt ist bereit für Elektro

Sebastian Henßler  —  

Porsche nimmt Tempo aus reinen E-Projekten und setzt verstärkt auf Hybrid und Verbrenner, um unterschiedliche Märkte und Kundenwünsche besser abzuholen.

Cover Image for Carwow: Verbraucher brauchen bei E-Autos klare Regeln und Planungssicherheit

Carwow: Verbraucher brauchen bei E-Autos klare Regeln und Planungssicherheit

Michael Neißendorfer  —  

Mit der neuen Kaufprämie für Elektroautos ist zwar ein wichtiger Rahmen gesetzt, doch für Verbraucher und Hersteller bleiben zentrale Fragen offen.

Cover Image for Magna Steyr könnte 2026 deutlich mehr China-Modelle bauen

Magna Steyr könnte 2026 deutlich mehr China-Modelle bauen

Sebastian Henßler  —  

Magna Steyr gewinnt nach schwierigen Jahren neue Dynamik, da GAC und Xpeng in Graz Elektroautos fertigen und ihre Europa-Strategie gezielt ausbauen.