Der Start in die neue Saison der ABB FIA Formel E Weltmeisterschaft fand in São Paulo vor einer aufgeheizten Kulisse statt und setzte gleich zu Beginn sportliche Akzente. Auf dem schnellen Stadtkurs rund um das Anhembi-Sambadrom entstand ein Rennen, das durch zahlreiche Positionswechsel, gezielte Energietaktik und unterschiedliche Rennphasen geprägt war. Am Ende setzte sich Jake Dennis durch, der für das Team Andretti antrat und früh den Rhythmus bestimmte. Er kam nach einem intensiven Verlauf als Erster ins Ziel und sammelte seinen siebten Sieg in der elektrischen Rennserie. Hinter ihm folgte der amtierende Weltmeister Oliver Rowland im Nissan, während Nick Cassidy im Citroën den dritten Rang belegte und damit das erste Podium für seinen neuen Rennstall erzielte.
Die Führungsarbeit von Dennis wirkte über weite Strecken kontrolliert, auch wenn sich das Feld immer wieder neu sortierte. Der 30-Jährige betonte anschließend, dass eine stimmige Vorbereitung entscheidend gewesen sei. Er erklärte, man habe „eine perfekte Strategie und ein großartiges Auto“ gehabt, was aus seiner Sicht ausschlaggebend für den gelungenen Tag war. Zugleich verwies er auf einen Umstand, der seinen Startplatz verbesserte: Pascal Wehrlein, der im Porsche die schnellste Qualifying-Runde gesetzt hatte, wurde wegen durchdrehender Reifen in der Boxengasse um drei Positionen nach hinten gereiht. So rückte Dennis auf die Pole-Position und nutzte diese Ausgangslage, um sich gleich zu Beginn abzusetzen.
Während die Zuschauer:innen bei rund 30 Grad die Rückkehr der Serie nach Brasilien verfolgten, entwickelte sich auf der Strecke ein Rennen mit wechselnden Akzenten. Die Energieverwaltung spielte eine gewichtige Rolle, da die Teams versuchten, im richtigen Moment Druck aufzubauen und gleichzeitig ausreichend Reichweite für die Schlussphase zu sichern. Immer wieder gelang es einzelnen Piloten, sich durch mutige Manöver oder effizienteren Einsatz der Antriebsleistung besser zu positionieren. Die Dynamik blieb bis in die Endrunden spürbar, auch weil das Feld eng beieinander lag und mehrere Fahrer noch Chancen auf Punkte sahen.
Kurz vor dem geplanten Ende kam es zu einer Situation, die das Rennen abrupt veränderte. Josep Maria Martí im Cupra Kiro reagierte verspätet auf ein deutliches Abbremsen mehrerer Autos während einer Full-Course-Yellow-Phase. Sein Auto überschlug sich nach einer Kollision mehrfach und kam erst nach einigen Metern zum Stillstand. Die Rennleitung unterbrach das Geschehen sofort, Martí konnte ohne fremde Hilfe aussteigen. Dieser Zwischenfall führte dazu, dass das Rennen nach der Neutralisation nochmals aufgenommen wurde. Für eine Abschlussrunde kehrten die Piloten auf die Strecke zurück und sorgten dafür, dass das Klassement endgültig feststand.
Wehrlein verfehlte nach der Wiederaufnahme einen Podestplatz knapp und beendete den Auftakt als Vierter. Er holte damit dennoch ein solides Ergebnis, das nach der Rückversetzung im Qualifying als respektabler Einstieg gilt. Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgte Felipe Drugovich, der vor heimischem Publikum antrat und sich im Andretti auf den fünften Platz vorarbeitete. Dahinter zeigte der Schweizer Nico Müller im Porsche eine konstante Leistung und erreichte den sechsten Rang. Das weitere Feld der ersten Zehn bestand aus Maximilian Günther im DS Penske, dem Schweden Joel Eriksson und Sébastien Buemi im Envision sowie Nyck de Vries, der für Mahindra startete.
Die Rennserie setzt ihre Reise in wenigen Wochen fort. Am 10. Januar 2026 findet in Mexiko-Stadt der zweite Lauf statt, bei dem sich zeigen wird, ob die Ergebnisse von São Paulo erste Trends bestätigen oder neue Akzente setzen.
Quelle: ABB FIA Formula E World Championship – Pressemitteilung per Mail







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