Zur Mitte des Jahres haben wir bereits berichtet, dass CATL seine Batteriezellen in Batteriefabrik in Erfurt produzieren möchte. Handelte es sich zu diesem Zeitpunkt noch um ein Gerücht mit wenig Substanz, kam am gestrigen Montag die Bestätigung. Landes-Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) bestätigte nun, dass CATL seine Fabrik zur Produktion von Batteriezellen für Elektroautos in Thüringen ansiedeln wird. Im Verlaufe des Tages wurden weitere Informationen bekannt.
“In intensiven Verhandlungen über mehr als ein Jahr bei CATL in China und in Erfurt ist es uns gelungen, den Investor von Thüringen zu überzeugen. Wir freuen uns, dass ein Weltmarkführer wie CATL auf Thüringen setzt, um sein weiteres Wachstum und die Weiterentwicklung seiner Batterie- und Produktionstechnologie von hier aus voranzutreiben.” – Wolfgang Tiefensee (SPD), Landes-Wirtschaftsminister
Die Produktionsstätte in Erfurt wird auf eine Kapazität von 14 GWh pro Jahr ausgelegt sein und der Region 600 neue Arbeitsplätze verschaffen. Also rund 400 weniger, wie zunächst angenommen. Das Werk selbst wird in Thüringen auf einem 70 Hektar großen Areal im Industriegebiet Erfurter Kreuz entstehen. Geplant ist, dass CATL bis 2022 rund 240 Millionen Euro in den Standort investieren wird. Die thüringische Produktionsstätte ist als eigenständige Firma mit Produktion, Forschung & Entwicklung und Logistik geplant.
“Wir sind der Ansicht, dass die Batterietechnologie bei der künftigen Elektromobilität eine Schlüsselstellung einnimmt. Wir freuen uns darauf, Spitzenprodukte im Bereich der Automobilbatterien auf den europäischen Markt zu bringen.” – Robert Galyen, technischer Leiter von CATL
Entschieden hat sich CATL unter anderem für den deutschen Standort, da dieser im Mittelpunkt einer der wichtigsten Regionen für das eigene strategische Wachstum liegt. Mit Eröffnung der Produktionsanlage in Deutschland unterstreicht die Firma die Bedeutung des deutschen Marktes. Die Entscheidung für Deutschland fiel unter anderem, um die Nähe zum Kunden zu gewährleisten, die Marktanforderungen vor Ort zu verstehen und schneller auf den Kundenbedarf reagieren zu können.
Des Weiteren befindet man sich in direkter Nähe zu den relevanten europäischen Automobilhersteller in Deutschland wie BMW, Daimler und VW. Um vor Ort hergestellte Lösungen anbieten zu können sowie europäische Kenntnisse in der Batterieherstellung mit einfließen zu lassen. Unter anderem BMW möchte von den kurzen Lieferwegen profitieren. Eine entsprechende Vereinbarung wurde bereits unterschrieben. BMW sieht auch kein Problem darin, dass Daimler seine Batteriezellen bei CATL bezieht, im Gegenteil höhere Stückzahlen senken die Kosten pro Stück.
Quelle: Electrive.net – Besiegelt: CATL investiert 240 Mio Euro in Werk in Erfurt