Das chinesische Unternehmen Contemporary Amperex Technology (CATL) präsentiert nach langem Rätseln unsererseits den Standort für die europäische Batteriefabrik. Nach Erkenntnissen von electrive.net favorisiert CATL Erfurt als Standort. Aus gut unterrichteten Kreisen mag man erfahren haben, dass die Landeshauptstadt Erfurt als Standort auserkoren wurde. Eine offizielle Bestätigung von CATL oder des Thüringer Wirtschaftsministeriums steht trotz Nachfragen noch aus.
Nachdem allerdings Daimler sich Batteriezellen von CATL in China gesichert hat, als auch VW sich Elektroauto-Akkus von LG, Samsung und CATL sichert, ist es nachvollziehbar, dass der Fertigungsstandort der Batteriezellen möglichst nah an den Werken der OEMs steht. Selbst für Nissan und Renault dürfte dieser Fertigungsstandort interessant sein, welche sich ebenfalls die Batteriezellen von CATL gesichert haben.
Aus Sicht von Electrive.net sprechen für Erfurt in Thüringen eine Vielzahl von Argumenten. Zu einem ist die räumliche Nähe des Volkswagen-Werkes in Zwickau (I.D.-Serie) und anderer relevanter Standorte wie BMW und Porsche in Leipzig gegeben. Des Weiteren ist lokal hohes Potenzial für sehr gut ausgebildete Fachkräften mit Schlüsselqualifikationen gegeben. Auch von der Automatisierungsperfektion deutscher Maschinen- und Anlagenbauer kann man profitieren. Hierdurch lassen sich zudem die im Vergleich höheren Lohnkosten ausgleichen.
Selbst die Eröffnung der durchgehenden ICE-Strecke von München über Erfurt nach Berlin ist ein ernst zu nehmender Pluspunkt im Hinblick auf Mitarbeiter und Kunden. Als auch eine entsprechende Förderung durch das Bundesland Thüringen im Rahmen der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).
Damit die Pläne einer deutschen Batteriezellenfabrik von CATL umgesetzt werden können, wird entsprechendes Kapital benötigt. Dieses will man sich durch einen Börsengang sichern. Institutionelle Anleger können bereits zeichnen. CATL will zehn Prozent des Unternehmenswertes in Aktien zu je rund 3,40 Euro (25,14 Yuan) und im Volumen von 722 Millionen Euro ausgeben. Daraus ergibt sich also ein Gesamtwert von 7,2 Milliarden Euro.
Eventuell inspiriert die Batteriezellen-Produktion an einem deutschen Standort auch anderer Hersteller in Deutschland eine entsprechende Batteriefabrik zu eröffnen. Vor allem, wenn man die direkten Kontakte zu Unternehmen wie BMW Group, die Daimler AG und die Volkswagen AG mit allen Marken, in diese Entscheidung mit einbezieht. Im Prototypenbau der Firmen können kurzfristig wertvolle Erkenntnisse gesammelt werden, welche direkt in die Serienfertigung einfließen können. Ein klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten aus dem Ausland.
Quelle: Electrive.net – CATL errichtet seine Batterie-Zellproduktion in Erfurt