Bereits vor zwei Wochen wurde bekannt, dass sich VW Elektroauto-Akkus von LG, Samsung und CATL sichert. Nun zieht Daimler nach und gibt bekannt, dass man ebenfalls mit dem chinesischen Hersteller CATL zusammenarbeiten wird. Des Weiteren hat man sich zum Ziel gesetzt Standards für Arbeits- und Menschenrechte beim Problemrohstoff Kobalt sicherzustellen. Über den Umfang der Zusammenarbeit wurde nichts bekannt. Immer mehr wird nun allerdings ersichtlich, dass sich Contemporary Amperex Technology (CATL) zu einem der weltweit führenden Lieferanten für E-Batterien gemausert hat – mit Unterstützung der chinesischen Regierung.
Für China mag das vor allem daran liegen, dass alle Autobauer verpflichtet sind, Batteriezellen von heimischen Firmen zu beziehen. Dies führt auch dazu, dass neben VW und Daimler auch BMW Batterien von CATL beziehen wird. Die Einkaufschefin für Rohstoffe bei Mercedes-Benz Cars, Sabine Angermann, teilte mit, dass CATL einer der ersten Lieferanten sei, der nach dem neuen Daimler-Kontrollsystem zu Standards wie dem Verzicht auf Kinderarbeit alles Notwendige offen gelegt habe.
Dies ist insofern von Bedeutung, da das in Batteriezellen weltweit eingesetzte Kobalt zu mehr als 60 Prozent aus der Demokratischen Republik Kongo stamme. Während große Bergbauunternehmen dort bereits Gesundheitsschutz und Sicherheit beachteten, schürften in vielen kleinen Minen die Arbeiter unter schlechten Bedingungen und auch Kinder die Erze.
Für Daimler ist es daher ganz klar, dass nur Batteriezellen mit Kobalt aus industriellem Bergbau im Kongo zum Einsatz kommen. Die Lieferanten müssten die Einhaltung von Menschenrechten in ihrer Produktion garantieren und es werde unangemeldete Kontrollen geben. Auf längere Sicht will der Autobauer Kobalt aus Kanada und Australien beziehen und setzt darauf, dass mit neuer Batterietechnik ab 2025 ganz auf den Rohstoff verzichtet werden kann.
Quelle: Reuters – Daimler sichert sich Batteriezellen von CATL in China